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Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band

Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band

Titel: Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Wippersberg
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Schlossbergs endlich hielten die Kinder eine Rast. Von hier aus konnte man die Häuser schon sehen, die auf der Kuppe oben auf einer Waldlichtung standen. Eine Autostraße schlängelte sich dort hinauf.
    Philipp öffnete den Reißverschluss der Tasche, damit Konstantin frische Luft bekam.
    „Wir gehen nicht auf der Straße, sondern quer durch den Wald”, schlug der Kater vor und sprang aus der Tasche. „Im Wald ist es viel kühler. Und da kann ich selber laufen. Ihr müsst mich nicht mehr tragen.”
    Und so geschah es auch.
    Sie waren schon nah an ihrem Ziel, da kam ihnen ein Mann entgegen. Er war grün gekleidet, an seiner Schulter hing ein Gewehr.
    Es war ein Förster. Er führte einen Dackel an der Leine.
    Der Schreck fuhr den Dreien in die Glieder.
    Aber der Förster hatte offenbar noch nichts von dem Kater gehört, der gestern die Zirkusvorstellung gestört hatte, denn er erwiderte freundlich den Gruß der Kinder und fragte:
    „Geht ihr ein bisschen spazieren im Wald?”
    „Nein”, sagte Philipp. „wir wollen Herrn Fliederbusch besuchen, der wohnt dort oben.”
    „Aber passt auf eure Katze auf!”, verlangte der Förster. „Wenn ich erfahre, dass sie wildert, muss ich sie erschießen.”
    Der Kater Konstantin hatte sich fest vorgenommen, nicht mit Menschenstimme zu reden. Er wollte nicht im letzten Augenblick noch alles verderben.
    Aber der Dackel des Försters knurrte ihn so drohend an, dass Konstantin losplatzte:
    „Sagen Sie Ihrem Hund, er soll mich in Ruhe lassen! Sonst müsste ich ihm – so Leid es mir täte – die Augen auskratzen.”

    Der Förster blickte sich verwundert um: „Ist hier noch jemand?”
    „Nein”, sagte Philipp.
    „Natürlich muss da noch jemand sein. Es hat doch eben jemand gesprochen.”
    „Das war unser Kater”, gab Uschi zögernd zu.
    Da lachte der Förster schallend: „Der Kater? Ein sprechender Kater? Wer hat so etwas schon gehört?”
    „Sie selber”, sagte Konstantin. „Vor einer halben Minute haben Sie so etwas gehört. Und gerade jetzt hören Sie wieder so etwas.”
    Der Förster blickte misstrauisch zu Konstantin hinunter. Dann musterte er Uschi und zuletzt Philipp. Er dachte nach, er lüftete seinen grünen Hut und kratzte sich auf dem Kopf. Dann rief er: „Mich kriegt ihr nicht dran! Ich weiß schon”, er zeigte auf Philipp: „Du bist Bauchredner, stimmt's?”
    „Ich weiß gar nicht, was ein Bauchredner ist”, stotterte Philipp.
    Der Förster lachte. „So, so, das weißt du nicht Dann muss ich es dir wohl erst sagen, was?” Er hielt das für einen herrlichen Spaß. „Ein Bauchredner kann sprechen, ohne den Mund dabei zu bewegen. Und das klingt dann genauso, als käme die Stimme von woanders her.”
    „Aber das ist doch dumm. Ich spreche: der Kater Konstantin.”
    Der Förster hatte wie gebannt Philipps Lippen beobachtet. Jetzt freute er sich: „Ausgezeichnet! Du hast deine Lippen nicht ein bisschen bewegt.”
    Da meinte Konstantin: „Sie begreifen aber gar nichts. Wieso soll Flip die Lippen bewegen, wenn ich spreche?”
    Da war das Gesicht des Försters mit einem Mal gar nicht mehr freundlich. „Nicht frech werden, Bürschchen”, drohte er Philipp, „sonst zieh ich dir die Ohren lang.”
    „Bitte, tun Sie das nicht!”, rief Konstantin erschrocken. „Ich finde Schlappohren einfach lächerlich. Sehen Sie sich nur einmal Ihren Dackel an.”
    „Jetzt habe ich aber die Nase voll!”, schrie der Förster.
    „Da sollten Sie sich schnäuzen”, riet ihm der Kater.
    Der Förster wollte schon nach Philipps Ohren greifen, besann sich aber und schrie: „Verschwindet von hier! Katzen haben überhaupt nichts zu suchen im Wald!”
    Konstantin aber wusste wieder eine Antwort:
    „Natürlich nicht. Darum suchen wir auch nichts. Wenn Katzen im Wald aber wirklich etwas verloren hätten, dann würden sie es sicher auch dort suchen.”
    Der Förster brüllte: „Verschwindet! Oder ich werde euch Beine machen!”
    Da liefen Uschi, Philipp und Konstantin so schnell sie nur konnten.
    Der Kater aber blieb in sicherer Entfernung noch einmal stehen und rief zum Förster zurück: „Wozu wollen Sie uns Beine machen? Wir haben doch Beine: Uschi hat zwei, Flip hat auch zwei, und ich habe sogar vier. Mehr Beine könnten wir gar nicht brauchen.” Dann lief auch er weiter.
    Glücklicherweise war Herr Fliederbusch zu Hause.
    Er saß in seinem Arbeitszimmer am Schreibtisch und dachte über eine neue Geschichte nach. Aber es fiel ihm keine ein. Er musste immer wieder an

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