Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band
den Kater Konstantin denken.
Herr Fliederbusch erschrak sehr, als er plötzlich eine Stimme hinter sich hörte.
Sie sagte: „Einen schönen Vormittag wünsche ich, Herr Fliederbusch.”
Er drehte sich um – und sah den Kater Konstantin.
„Wo kommst du denn her?”, stammelte Herr Fliederbusch.
„Durchs Fenster”, antwortete der Kater. „Katzen läuten für gewöhnlich nicht an der Tür, oder?”
Herr Fliederbusch hatte sich vorgenommen, Konstantin tüchtig auszuschimpfen, wenn er ihn wiederbekäme. Aber jetzt brachte er es nicht übers Herz.
„Ich habe auch jemanden mitgebracht”, sagte der Kater. „Das heißt: Eigentlich haben sie mich mitgebracht. Sie stehen draußen vor der Tür.”
Herr Fliederbusch ging nachsehen, und Konstantin machte ihn mit Uschi und Philipp bekannt.
Herr Fliederbusch führte seine Gäste ins Wohnzimmer und sagte: „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Konstantin. Stell dir nur vor, die Leute vom Zirkus hätten dich eingefangen!”
Und Konstantin sagte: „Ich habe mir auch Sorgen um Sie gemacht, Herr Fliederbusch. Stellen Sie sich nur vor: Die ganze Stadt hielte Sie für verrückt.”
Herr Fliederbusch bedankte sich bei den Kindern, dass sie ihm den Kater zurückgebracht hatten.
Und zu Konstantin sagte er: „Auf, an die Arbeit. Du bist aus einer halbfertigen Geschichte davongelaufen. Wir müssen die Geschichte zu einem Ende bringen.”
Da stammelte Uschi: „Herr Fliederbusch, wir möchten Ihnen etwas sagen …”
Aber sie wusste nicht, wie sie anfangen sollte. Darum stieß sie ihren Bruder in die Seite und zischte: „Sag's du!”
Auch Philipp stotterte herum: „Ja, Herr … Herr Fliederbusch. Es ist nämlich so … wir drei … Konstantin und meine Schwester und ich … wir drei … wir möchten gerne zusammenbleiben, alle drei. Nämlich: Wir möchten, dass Konstantin bei uns bleibt.”
Herr Fliederbusch schaute verlegen zu Boden.
Es tat ihm Leid, dass er die Kinder enttäuschen musste: „Leider brauche ich Konstantin für meine Geschichte. Ich habe ihn für diese Geschichte erfunden … Ein Vorschlag: Ich schreibe diese Geschichte fertig. Die wird bald als Buch herauskommen. Dann schenke ich jedem von euch ein Buch, und wann immer ihr darin lest, ist Konstantin wieder bei euch. Hm?”
Uschi schüttelte nur stumm den Kopf.
Und Philipp sagte stockend: „Nein, wir möchten, dass er so bei uns ist, so wie er in den letzten beiden Tagen bei uns war.”
Konstantin tat, als ginge ihn das alles nichts an. Das machte Uschi wütend: „Sag doch auch etwas, Konstantin! Es war schließlich deine Idee, dass wir dich heraufbringen sollten.”
Der Kater grinste. „Ich wollte sehen, ob euch Menschen auch etwas einfällt. Das ist anscheinend nicht der Fall. Darum werden wir tun, was sich mein famoses Katzenhirn ausgedacht hat.”
Er stellte sich vor Herrn Fliederbusch auf.
„Also, mein Herr. Zuerst möchte ich, dass Sie mir hier in Ihrem Wohnzimmer ein Bett aufstellen. Ich werde zwar nicht immer bei Ihnen wohnen, aber wenn ich Sie besuche, dann möchte ich ordentlich schlafen können.”
„Aha”, sagte Herr Fliederbusch. Mehr fiel ihm nicht ein.
„Außerdem verlange ich”, fuhr der Kater fort, „dass ich in Zukunft kommen und gehen kann, wann ich will. Sie haben mir nichts mehr zu befehlen. Ab sofort tu ich nur noch, was mir Spaß macht. – Und dann habe ich noch eine dritte Bedingung.”
„Und die wäre?”
„Sie besorgen mir endlich eine Brille, damit ich ordentlich sehen kann. Eine kurzsichtige Katze macht sich ja lächerlich.”
„Und was bekomme ich, wenn ich deine Bedingungen erfülle?”, wollte Herr Fliederbusch wissen.
„Sie dürfen Ihre halbfertige Geschichte wegwerfen, aus der ich davongelaufen bin. Sie bekommen dafür von mir eine viel bessere Geschichte. Ich werde sie Ihnen erzählen, und Sie dürfen sie niederschreiben und meinetwegen auch verkaufen.”
Herr Fliederbusch zögerte, aber Konstantin meinte: „Entscheiden Sie sich schnell, mein Herr, sonst bin ich auch schon wieder fort.”
Da stimmte Herr Fliederbusch zu – widerwillig, aber doch.
Konstantin verabschiedete sich von Uschi und Philipp: „Heute und morgen sind ja eure Eltern zu Hause. Aber am Montagvormittag bin ich wieder bei euch. Bis dahin werden Herr Fliederbusch und ich mit der Geschichte fertig sein. Und am Montag ist auch der Zirkus schon wieder fort. Bis Montag also.”
„Wir warten auf dich”, sagten die Kinder.
Dann verabschiedeten sie sich auch von Herrn
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