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Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold

Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold

Titel: Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Anlauff
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sinnvoller, wenn ich eine Prise Schlaf nehme.« Mit diesen Worten ließ er Serrano stehen und wurde gleich darauf vom dunklen Viereck des Kellerfensters absorbiert.
    Zyra nahm Miri an die Hand. »Tschüs«, sagte sie zu Liebermann.
    Liebermann schüttelte lächelnd den Kopf. »Ich bringe euch noch hoch.«
    »Warum?«
    »Weil ich deine Mutter kennenlernen möchte.«
    »Warum?«
    »Weil ich sie noch nicht kenne.«
    Das leuchtete ihr ein. »Na gut«, sagte sie missmutig.
    Im Gefolge der Mädchen trat Liebermann wenig später in einen türkis gestrichenen Korridor. Rechter Hand entdeckte er ein Poster mit dem Porträt des verblichenen Nirvana-Sängers Kurt Cobain. Zyra zog sich die Schuhe aus. Liebermann wollte es ihr gerade gleichtun, als plötzlich aus der angelehnten Tür hinter dem Poster ein Stöhnen drang.
    Liebermann erstarrte. Das Stöhnen wiederholte sich und floss in leises Gekicher über. Entschlossen packte Liebermann die Hand seiner Tochter.
    »Willst du mich umbringen?«, fragte eine Männerstimme. Und eine Frauenstimme antwortete: »Hab dich nicht so!«
    Zyras Gesicht leuchtete auf. Ehe Liebermann sie zurückhalten konnte, war sie in das Zimmer geflitzt.
    »Na endlich!«, hörte Liebermann. »Hilf mir!«
    »Ich habe Miri mitgebracht«, sagte Zyra drinnen. »Soll sie auch helfen?«
    Miri sah zu Liebermann auf. »Darf ich?«
    »Auf keinen Fall!«
    »Das war Miris Papa«, sagte Zyra. »Er verliert immer beim Kakerlakenpoker.«
    Einen Augenblick später stand ihre Mutter in der Tür. Sie hatte gerötete Wangen, der Rest eines Lächelns schlummerte noch in ihren Mundwinkeln. Mit einer raschen Handbewegung strich sie eine dunkle Locke zurück, die ihr sofort wieder in die Stirn fiel. Zu den Jeans trug sie einen dezent gemusterten Rock.
    »Sie sind also Miris Vater!«, sagte sie. »Kommen Sie rein!«
    Liebermann glaubte, sich verhört zu haben. Im Kopf hatte er bereits die Nummer des Jugendamtes gewählt. Daran änderten auch die Grübchen auf ihren Wangen nichts, als sie lächelte. Es war Miri, die ihn schließlich über die Schwelle zerrte.
    »Nils«, sagte Zyras Mutter, indem sie auf einen jungen Mann wies, der mit übereinandergeschlagenen Beinen auf dem Sofa saß.
    »Hallo!« Der junge Mann grinste.
    Er war in ein befremdlich anmutendes rotes Samtmieder eingenäht, das ihm bis an die Hüften hinunter reichte, wo es von schwarz-gelben Pluderhosen abgelöst wurde. Seine übergelegte linke Wade war mit einer straffen Binde umwickelt.
    »Sie bringt gern Männer um, wussten Sie das?«, sagte er.
    »Hören Sie nicht auf ihn!« Zyras Mutter durchquerte den Raum und schob die Vorhänge zurück, die ihn in ein ausgesprochen privates Violett getaucht hatten.
    Liebermanns Blick fiel auf einen großen Wandschirm zu seiner Rechten. Davor stand ein geschnitzter, nicht mehr ganz neuer Stuhl, an dem ein Schwert lehnte. Auf einem runden Tischchen unter einem der beiden Fenster sah er zwei Kameras liegen, eine größere und eine kleine, dazu etwas Zubehör, das Liebermann nicht einordnen konnte, vielleicht Filter.
    »Wir waren gerade bei den Gegenfotos für die Ausstellung.« Zyras Mutter hatte sich neben ihn gestellt und betrachtete prüfend ihre Staffage, so als wolle sie herausfinden, wie sie auf einen Fremden wirke. Im selben Moment begann der Dielenboden unter seinen Füssen zu beben.
    »Das sind nur die Mädchen auf dem Trampolin. Möchten Sie einen Kaffee?«
    Liebermann wollte sich nur hinlegen. »Danke, nein.«
    »Gern«, kam es vom Sofa.
    »Na ja«, sagte Zyras Mutter lächelnd. »Der Abfluss im Bad müsste noch repariert werden.«
    Nils riss die Augen auf. »Sehen Sie, wie sie mich ausnutzt?«
    Zyras Mutter begann gleichmütig ihre Kulisse abzubauen. Liebermann fühlte sich nicht besonders wohl in seiner Haut.
    »Erst schubst sie mich vom Stuhl«, sagte Nils. »Und dann soll ich ihr den Abfluss reparieren.«
    »Du bist vom Stuhl gefallen«, sagte sie. »Und sich dabei den Knöchel zu verstauchen, das muss man erst mal hinkriegen. Daran merkt man, dass du eben kein Hamlet bist.«
    »Sondern was?«
    »Was schon? Hausmeister eben.«
    Nils’ Gesicht lief purpurn an. Liebermann bekam Angst, dass er sich trotz seiner Behinderung auf Zyras Mutter stürzen würde, aber dann brachen beide in Gelächter aus, und sein Wunsch zu gehen wurde dringender.
    »Tja, dann: Ich wollte fragen, ob es in Ordnung ist, wenn ich Miri um sechs abhole.«
    Miris Mutter reichte ihm eine Hand mit sehr kurzgeschnittenen Fingernägeln.
    »Von mir

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