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Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold

Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold

Titel: Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Anlauff
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gekichert ruhte nie länger als eine höfliche Sekunde auf seiner Wange. Überhaupt machte sie einen etwas rastlosen Eindruck. Rauschte zur Espressomaschine, zum Computer und zurück zu ihrem Gast. Uwe hatte es aufgegeben, auf ihr Geplapper zu achten, und versuchte stattdessen, ihr Alter zu schätzen. Er kam auf dreißig bis fünfzig, schwer zu sagen bei all den großzügig aufgetragenen Farben. Er wachte auf, als der Name der Vermissten fiel.
    Mademoiselle Eva hatte ihn gleich am Anfang ihrer absoluten Ahnungslosigkeit in Bezug auf Charlotte Olbinghaus’ Verbleib versichert. Auch der ihrer Kollegin Solveig, zurzeit unterwegs zum St.-Joseph-Krankenhaus, wo zum dritten Mal in diesem Monat ein Kind durch die Babyklappe gerutscht war furchtbar. Mademoiselle Eva hatte einfühlsam mit den Wimpern geklimpert, ohne dabei eine Spur betroffen zu wirken.
    Natürlich, Charlottes Mann sei eine Zumutung gewesen, sagte sie jetzt und spreizte ihre Finger, um sie kritisch zu studieren. Mindestens zwanzig Jahre älter und ohne jeden Ansatz von Charme. Aber bekannt und reich. Allerdings auch eifersüchtig wie ein Spanier. Hatte dauernd angerufen, unter den unsinnigsten Vorwänden. Krankhaft.
    »Krankhaft und unbegründet?«, fragte Uwe.
    Eva lächelte. Natürlich nicht. Das konnte nun keiner erwarten, dass eine wie Charlotte sich mit einer vergrätzten alten Schmalkost begnügte, nicht wahr? Uwe wurde wach. Er wollte mehr über Frau Olbinghaus’ Nahrungsergänzung wissen.
    Aber plötzlich zog Eva sich zurück. Sie hatte wohl erkannt, dass sie eine Praline in der Hand hielt, nach der der blau marmorierte Polizist ihr gegenüber gierte. Nun ja, ein Mann eben. Sie schürzte die Lippen. »Bleibt das unter uns?«
    »Wenn Sie damit das LKA meinen, ja«, sagte Uwe.
    Eva seufzte. »Vielleicht sollten Sie doch lieber Solveig fragen.«
    »Solveig ist nicht da, deshalb frage ich Sie.«
    Uwe verbrannte sich die Zunge an seinem Espresso und verfluchte erst ihn, dann die alterslose Schönheit vor ihm, die so tat, als könne sie sich die lackierten Hornpanzer an den Enden ihrer Finger nicht erklären, dann Marion und schließlich seinen Chef. Er sah zur Uhr. Arnie sollte längst hier sein.
    »Na gut«, sagte Mademoiselle Eva mit nervösem Handgewedel. »Er ist auch Journalist, aber für eines dieser Oberschichtenblätter. É poque.«
    »Ah, ja. Und der Name?«
    »Berlich, Stefan.« Uwe stellte seine Tasse ab. »Berlich, der Kunstkritiker?«
    Er war beeindruckt. Stefan Berlich genoss einen Ruf, der weit über die Époque hinausging. Was diese anbelangte, hatte Uwe sie zweimal gelesen. Achtzig Prozent Werbung. »Erzählen Sie mal!«
    Aber es war überflüssig, Eva anzufeuern. Jetzt, wo der Name einmal gefallen war, brach der dünne Damm ihrer Verschwiegenheit. Und während sie redete, begriff Uwe, was Liebermann mit »Offenheit unter Frauen« gemeint hatte.
    Charlotte Olbinghaus hatte Berlich im Dezember auf einem Presseball kennengelemt und sofort zugegriffen. Warum, war klar.
    »Warum?«, fragte Uwe.
    »Weil sie eine karrieregeile Kuh ist, die sofort ihre Chance gewittert hat«, sagte Eva und versuchte nicht einmal, ihren Neid zu verbergen.
    »Der berühmte Berlich und die Époque. Wir waren abgeschrieben. Stefan hier, Stefan da, und zwischendurch rief ihr Alter an, um ihre Termine zu kontrollieren. Wir sind bald verrückt geworden. Hätte nur noch gefehlt, dass Berlichs Frau uns auch noch auf die Pelle gerückt wäre.«
    »Stefan Berlich ist ebenfalls verheiratet?«
    »Was denken Sie denn?«, fragte Eva erstaunt.
    »Nichts. Fahren Sie fort.«
    Aber Mademoiselle Eva hatte durch die Unterbrechung den Faden verloren und knüpfte an der falschen Stelle wieder an. »Nach der angeblichen Trennung hat Charlotte wie eine Drohne in ihrem Sessel gehockt und auf ihren Rechner eingehämmert. Und wehe, wir haben ihr über die Schulter gesehen.«
    »Moment: Was meinen Sie mit angeblicher Trennung?«
    Eva warf ihre Locken zurück und lachte blechern. »Eines Tages ist sie hier anmarschiert und hat verkündet, sie hätte sich vom göttlichen Stefan getrennt. Zufälligerweise war es genau nach einem Tag, an dem Jenny, unsere Schülerpraktikantin, sich gegenüber ihrem Mann am Telefon verquatscht hatte. Mittwochs war Charlotte nach der Arbeit immer mit Berlich unterwegs. Falls ihr Mann anrief, war sie auf Recherche. Leider war Jenny noch nicht firm genug, das zu wissen.«
    »Was hat sie ihm gesagt?«
    Eva zuckte die Schultern. »Dass Charlotte Feierabend gemacht

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