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Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold

Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold

Titel: Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Anlauff
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fragte sie plötzlich.
    Ralph ließ einen begonnenen Satz unvollendet: »Sie fährt morgen.«
    »Wer betreut sie dort?«
    »Der Nachbar ihrer Mutter ist Arzt. Und es ist ja nur eine Stunde mit dem Auto von hier.«
    Nico nickte. »Gut. Ich komme morgen früh noch mal vorbei. Pass auf, dass sie ihre Packungen auflegt. Versuch, sie auf andere Gedanken zu bringen!«
    »Kannst du mir sagen, wie ich das anstellen soll?«
    Im Licht der Laterne, unter der sie während des Wortwechsels stehen geblieben waren, sah Liebermann, wie Nico errötete. »Entschuldige«, sagte sie leise. »Wahrscheinlich ist ein Ortswechsel wirklich das Beste. Eine Mama, die sie verwöhnt, und gesunde Landluft. Und dem Glücksklee wird es auch nicht schaden.«
    Liebermann lauschte der Unterhaltung mit wachsendem Interesse. Wie er seit gestern wusste, wohnte Ralph im selben Haus wie Laura und die Bärmanns, von denen er allerdings nur Frau Bärmann und einen Teil des Nachwuchses kennengelemt hatte. Eine Idee nahm langsam Gestalt an, genauso wie der Schatten einer Katze, die eben den Flieder neben Nicos Haus verließ.
    »Sag nicht, du bist der Vater der berühmten Vierlinge!«
    Ralph zog die Brauen hoch. »Ach, sind sie berühmt? Unsere Versicherung hält sie sicher nicht für berühmt, sonst hätte sie uns eine vernünftige Haushaltshilfe geschickt.«
    »Aber Vierlinge!«, sagte Liebermann eifrig. »So etwas gibt es einmal in hundert Jahren! Die Zeitungen müssen euch die Türen eingerannt haben.«
    Ralph sah aus irgendeinem Grund Nico an. »Na ja. Die lokalen. Und eine aus Berlin, aber die hat es sich im letzten Moment anders überlegt.«
    Liebermann fühlte sich wie ein Verräter, als er fragte: »Warum das?«
    »Unsere Bedingungen waren wohl nicht akzeptabel.«
    Nicos Hand fuhr in die Tasche ihrer Jeansjacke. Als sie sie wieder herauszog, hörte Liebermann Schlüssel klimpern.
    »Die Idee mit der Wald-CD war gut«, sagte Liebermann, aus dem plötzlichen Bedürfnis heraus, den Abschied noch hinauszuzögern. Hier standen sie, es war warm und duftete nach Erde und Akazienblüten, und die Aussicht, den Rest des Abends allein zu sein mit seinen Gedanken über Charlotte Olbinghaus, die ihn am Freitag auf dem Balkon hatte versauern lassen, um ihren Exliebhaber zu besuchen, schreckte ihn. Liebermann hatte das Gefühl, dass er sich heute keine gute Gesellschaft sein würde. Zu viel Kraut.
    Ralph erlöste ihn vorübergehend aus seinem Dilemma. »Du hättest das Märchen vom letzten Jahr sehen sollen! Da haben wir »Der süße Brei« gespielt. Mit einer Lava-CD. Den Leuten ist reihenweise schlecht geworden.«
    »Lava?«
    »Flüssiges Gestein«, sagte Nico. Die Schlüssel an ihrem Bund klimperten leise gegeneinander.
    »Ich weiß, was Lava ist. Nur nicht, dass man sie sich auf CD kaufen kann.«
    Ralph winkte ab. »Man kann jedes Geräusch kaufen. Eine Zeitlang waren Motoren von Nobelschlitten der letzte Schrei. Dieses Jahr sind es Frösche. Die Kleingärtner spielen sie an ihren Zierteichen ab, weißt du. Es gibt auch welche mit Bienensummen oder Kaffeehauslärm. Die lege ich manchmal ein, wenn meine Mutter kommt, dann ist es nicht so still am Tisch.«
    »Nicht zu fassen«, sagte Liebermann und bannte den Schlüssel mit den Augen. Nico bemerkte es und schob ihn ins Schloss ihrer Tür. Ralph gab ihm die Hand.
    »Mach’s gut. Ich muss los. Wenn’s dir mal zu ruhig ist, sag Bescheid.«
    Er umarmte Nico. Gleich darauf war er über die Straße, und Liebermann gewahrte zu seinem Leidwesen, dass Nico bereits in der offenen Tür stand. Sie hatte das Licht nicht angeschaltet, und die Dunkelheit des Hausflurs gab nur einen zierlichen Schatten preis, aus dem sich in Kopfhöhe ein schwacher heller Fleck schälte.
    »Nils sagte mir, dass du eine Frau suchst. Eine rothaarige Barbie mit Cabrio, stimmt das?«
    »Es ist interessant, wie Nils sie beschreibt«, sagte Liebermann. »Aber es stimmt. Warum?«
    Nico ließ eine viertel Minute vergehen, dann sagte sie leichtfertig: »Wenn es die ist, die mir zu der Beschreibung einfällt, habe ich sie einige Male hier in der Gegend gesehen.«
    Mit einem Schritt war Liebermann an der Tür. »Wirklich?«
    Nico bewegte sich sacht. »Sie war mit einem Mann unterwegs. Sah eng aus.«
    Die Tür fiel zu. Liebermann hörte Schritte, das Knarzen betagter Treppenstufen, nichts mehr.
    Sein Gaumen brannte, was vielleicht am allgemeinen Geblühe rundherum lag. Wenn ihm eines fehlte, dann, dass er zu allem Übel jetzt auch noch Allergiker

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