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Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold

Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold

Titel: Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Anlauff
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ausreichen.«
    Der Kaffee war einen Tick früher fertig als Marion. Liebermann goss ihn in zwei herumstehende Teetassen und reichte ihr eine davon.
    »Lass mal sehen, ob ich alles verstanden habe«, sagte er. »Also, Stefan Berlich ist ein gutaussehender Mann mit einer wahnsinnigen Ausstrahlung. Er hat dich zum Familienabendessen eingeladen, während dessen er in Minne zu dir und in Anbetung zu seiner Frau geschwelgt hat. Seine Frau hat tatsächlich MS, sie ist krankgeschrieben, weshalb Stefan, im Übrigen ein wahnsinnig charmanter Mann, sich hier in der Nähe ein Büro mit Havelblick gesucht hat. Auf seinem nun verwaisten, hiesigen Schreibtisch steht eine Vase mit Tizianrosen, die so selten sind, dass nur ein so umwerfender Mensch wie Stefan Berlich sie besitzen kann. Aber irgendein Neider hat sie ihm aus dem Garten geklaut und nur diese beiden übriggelassen. Das entnehmen wir einem Telefonat vom Montagabend zwischen dem vortrefflichen Stefan und Marion alias Maria. Noch was? Ach ja. Er empfing eine SMS in der Zeit, die ihr beiden allein wart. Und später hat er dich in sein aktuelles >Büro< eingeladen, wo er, hm, Bilder von Iljana Karuleit aufbewahrt. Leider hat er dir die Adresse nicht gegeben, sondern stattdessen deine Telefonnummer eingesteckt. Zehn Minuten nachdem du gegangen warst, bist du noch einmal hierher zurück, weil du deine Tasche vergessen hattest. Da war der bezaubernde Stefan, laut Aussage seiner Frau, bereits unterwegs, um mit einem Bekannten namens Dirk einen Absacker zu trinken. Der Nachname ist Frau Berlich nicht geläufig. Richtig?«
    »An den zehn Minuten zwischen der Verabschiedung und meiner Rückkehr würde ich mich nicht aufhängen. Es können auch fünfzehn gewesen sein. Und dein postpubertärer Sarkasmus Berlich gegenüber ist peinlich. Aber sonst stimmt’s.«
    »Hast du seine Affäre mit Charlotte Olbinghaus erwähnt?«
    »Natürlich! Immerhin kann es ja sein, dass die beiden sich zeitversetzt irgendwohin abgeseilt haben!«
    »Und was sagt sie dazu?«
    »Dass ihr jetzt klar ist, warum die Kriminalität in den letzten Jahren so zugenommen hat.«
    »Hat sie nicht. Sie hat abgenommen«, sagte Liebermann. Er sah aus dem Küchenfenster hinaus in den Garten. Im Vergleich zum Vorgarten wirkte er fast verwildert. Einige Meter von ihnen entfernt ragte ein kleiner Pavillon aus einer blühenden Brombeerhecke.
    »Da ist vielleicht noch was«, sagte Marion. »Gestern während des Abendessens habe ich auch aus dem Fenster gesehen. Und ich schwöre, dass da eine Nixe durch den Garten gelaufen ist.«
    Liebermann war sofort hellwach. »Wo?«
    Marion deutete auf eine Anzahl Obstbäume links vor dem Pavillon.
    »Sie sah aus wie die Nixen aus einem meiner Kinderbücher früher, das über die kleine Seejungfrau.«
    »Ich hatte es nicht so mit Seejungfrauen. Und Familie Berlich hat sie auch gesehen?«
    »Äh ... nein. Als ich sie ihnen zeigen wollte, war sie weg. Aber ich weiß, dass sie da war.«
    »Wie ist sie in den Garten gekommen?«
    Marion machte ein ratloses Gesicht. »Über den Zaun gesprungen vielleicht. Oder durch die Hecke gekrochen.«
    »Nur, um über einen fremden Rasen zu gehen?«
    »Ich glaube, um uns beim Essen zuzusehen. Ihr Blick hing wie gebannt am Tisch.«
    »Wo da genau?«, fragte Liebermann gespannt.
    Marion dachte nach.
    »Hauptsächlich auf Stefan, Herrn Berlich, glaub ich.«
    Liebermann starrte Löcher in die Luft. Er war erst zufrieden, als er ein Teesieb aus ihr gemacht hatte, dafür aber war seine Zufriedenheit vollkommen. »Ich glaube, diese Nixe möchte uns etwas sagen.«
    »Dann wäre sie doch dageblieben.«
    »Vielleicht konnte sie nicht. Aber nach allem, was ich weiß, ist es Nixen wohl eigen, in Abständen auf- und wieder abzutauchen. Warten wir also darauf, dass sie wieder auftaucht. Inzwischen ruf einen der Potsdamer Kollegen, und nehmt Frau Berlichs Aussage zu Protokoll. Und bereitet sie schon mal schonend darauf vor, dass in nächster Zeit noch einiges auf sie zukommt.«
    »Bist du sicher?«
    »Nein. Aber es kann nicht schaden, gewappnet zu sein.«
    »Und dieser Bekannte aus dem Viertel?«
    »Um den kümmere ich mich.«
    Susanne Berlich hatte sich noch nicht gerührt.
    Liebermann gab sich einen Ruck, marschierte in den lichtgefluteten Raum und steuerte mit aus gestreckter Hand auf sie zu. »Hauptkommissar Liebermann. Kommissarin Allhorn, die Sie schon kennen, und ein Kollege werden sich sofort Ihrer Angelegenheit annehmen. Wann ist eigentlich das mit den Rosen

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