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Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold

Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold

Titel: Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Anlauff
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gefreut«, sagte Moritz.
    »Das ist eine Weile her«, knurrte der Mastbaum. »Wir sind alle am Arsch, wenn das so weitergeht. Ich wette, das war dieser Türke, der hier rumstreunt.«
    »Kroate«, berichtigte Moritz noch immer gelassen, aber Liebermann bemerkte, dass in seinen Augen etwas aufblitzte. »Und er hat eine Familie bei sich da oben sitzen, die so groß ist wie eine Schulklasse. Denkst du, der riskiert, in den Knast zu wandern?«
    Der Mastbaum scharrte ein paar Kippen zusammen. »Ich meine nur, weil er hier so herumscharwenzelt.«
    »Er liefert Getränke aus, und er sammelt Pfandflaschen. Wenn ihr ihm einen Gefallen tun wollt, lasst ihm zum Feierabend ein paar stehen.«
    Ein Jeep kam die Straße heraufgerattert.
    »Na endlich.« Der Mastbaum ließ seine halbgerauchte Zigarette fallen. Liebermann zertrat sie, als er sich aus der Runde verabschiedete. Was für ein Viertel. Kaum ging er mal ein paar Meter, schon klebten ihm neue Fragen am Revers.
    »Vergiss den Wisch für den Alten nicht!«, rief Moritz ihm hinterher.
    Liebermann erwischte Theklas Vermieter im Hof beim Sprengen eines imaginierten Rasens. »Ich habe etwas für Sie«, sagte er und zog den gefalteten Zettel aus der Tasche. »Von Moritz.«
    Bellin ließ den Schlauch sinken.
    »Welchem Moritz? Moritz Bleyl?«
    Erst in diesem Moment merkte Liebermann, dass er kaum Nachnamen kannte, nur Vornamen, Katzennamen und Straßen. »Dem Restaurator.«
    Die Augen des Alten glommen auf. Er streckte die freie Hand aus, und Liebermann legte den Zettel hinein.
    »Langsam wird es grün hier«, sagte er dabei.
    Das war gelogen. Der Hof sah aus wie ein schlecht rasiertes Kinn. Aber er war glücklich, warum sollte der Alte es nicht auch sein. Bellin zeigte stolz auf zwei von insgesamt vielleicht zwanzig Halmen, die es durch die magere Erdkruste geschafft hatten. »Ich habe neuen Rasensamen.«
    »Das sieht man«, bestätigte Liebermann und entschloss sich spontan zu einer Frage. »Haben Sie am Freitagabend oder Sonnabend früh zufällig eine alte Armeeplane und eine Bootshaut auf dem Bürgersteig vor dem Haus gefunden?«
    Bellin zog seine buschigen Brauen zusammen. »Eine Armeeplane? Vor dem Haus hä?«
    »Ja.«
    »Am Freitagabend?«
    »Oder ...«
    Der Alte schnitt Liebermann mit einer eckigen Armbewegung das Wort ab und fasste ihn genauer ins Auge. »Und vielleicht noch was?«
    »Noch was?«, fragte Liebermann baff.
    Bellin entblößte eine Reihe gelber Zähne. »Rauchen Sie?«
    »Ich wüsste nicht, was das mit meiner Frage zu tun hat.«
    »Nicht? Dann kommen Sie mal mit!«
    Verwirrt folgte Liebermann dem Alten zur Remise, die wie ein Schwalbennest an einem Seitenflügel des Nebenhauses klebte. Er ging hinein und kehrte wenige Sekunden später mit einer Keksdose zurück.
    Als er den Deckel abhob, fiel Liebermanns Blick auf eine Ansammlung durchsichtiger Tüten, an deren oberen Enden kleine Schildchen befestigt waren. »Freitag«, murmelte Bellin, während seine knotigen Finger über die Schilder krabbelten. Endlich verhielten sie, und er zog eine der Tüten ans Licht. »Aha. Na, sagt Ihnen das was?« Liebermann schluckte. In der Tüte lagen zwei Zigaretten. Eine davon war nicht ganz zu Ende geraucht worden. Der Alte nickte zufrieden. »Ich will Ihnen mal was sagen, junger Mann. Von mir aus können Sie sich die Lunge schwarz qualmen. Mir völlig egal. Es ist ja nicht meine. Aber das Haus hier und das da drüben, die gehören mir. Und die bleiben sauber. Was denken Sie, wer hier fegt, Schnee schippt und sich um die Grünanlagen kümmert?«
    Liebermann schwieg. Er überlegte, ob es Folgen für Thekla haben konnte, wenn er einfach ging.
    Im nächsten Moment hielt er das eingetütete Beweismittel in der Hand.
    »Ich lasse noch einmal Gnade vor Recht ergehen«, knurrte der Alte, »weil Sie mit den Gepflogenheiten hier noch nicht vertraut sind. Haben Sie eigentlich schon mal einen Blick in die Hausordnung geworfen?«
    »Nein.«
    »Dann wird’s Zeit! So, und jetzt ab in die Mülltonne damit.«
    Liebermann blieb, die Tüte in der Hand, stehen. »Wo wir das nun geklärt hätten«, sagte er, »würde ich gern wissen, ob Sie außer diesen Kippen hier vielleicht eine Bootshaut und eine Plane gesehen haben.«
    Über die runzligen Züge vor ihm kroch ein mitleidiges Lächeln. »Der Plunder, mit dem Sie dieses Auto abgedeckt haben? Sehen Sie ihn hier irgendwo in meiner Dose? Seien Sie froh, dass der Besitzer des Wagens Sie nicht wegen Verunreinigung verklagt hat. Ich hätte es

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