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Kates Geheimnis

Kates Geheimnis

Titel: Kates Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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stöhnte sie.
    Aber sie wusste, dass Anne Recht hatte. Er würde niemals auf den Gedanken kommen, sie direkt vor seiner Nase zu suchen.
    695

    Jills Herz schlug so schnell, dass sie kaum Luft bekam. Ihr war schlecht. Sie wich vor Alex zurück, und ihre Hand schloss sich fester um den Stein, den sie hinter ihrem Rücken versteckte.
    Alex starrte sie an und blendete sie mit der kleinen Taschenlampe. Jill konnte sein Gesicht nicht sehen.
    Sie bekam schreckliche Angst. Das war es dann, dachte sie. Das war das Ende.
    In einem Schwindel erregenden Tanz wirbelten Bilder durch ihren
    Kopf, Bilder von ihr und Alex als Liebenden, als Freunde, als Gegner.
    Jill wich noch weiter zurück. Ein Albtraum wird Wirklichkeit, dachte sie.
    »Jill.« Er senkte die Lampe, und sie konnte plötzlich seine Augen sehen, verblasst und unnatürlich glänzend in der Dunkelheit im Turm. »Du bist wirklich mutiger, als gut für dich ist, wie?«
    Jill umklammerte den Stein. Es hatte keinen Sinn, darauf zu antworten. Sie fragte sich, ob er sie nach den Beweisen durchsuchen würde, die sie aus seinem Computer geklaut hatte, bevor er mit ihr tat, was immer er vorhaben mochte.
    »Und verdammt zu schlau«, sagte er grimmig und seufzte. Er ging auf sie zu.
    »Komm nicht näher, Alex«, warnte sie und trat zitternd noch einen Schritt zurück. Ihr Rücken stieß gegen die Wand. Verzweifelt schaute sie an ihm 696

    vorbei - aber sie wusste, dass sie niemals an ihm vorbei aus dem Turm kommen würde.
    Abrupt blieb er stehen. »Jill. Du hättest doch nicht weglaufen müssen - auch wenn du dich an meinem Computer vergriffen hast. Ich will es dir doch nur erklären. Aber nicht hier, nicht in dem verflixten Regen.«
    Jill rang laut keuchend nach Luft. Schweiß rann ihr über die Schläfe und sammelte sich zwischen ihren Brüsten. Draußen erleuchtete ein Blitz den Himmel, und Donner krachte. »Wo denn sonst, Alex? Draußen auf den Klippen? Damit ich einfach in den Tod stürze? Das wäre verdammt praktisch, oder?«
    krächzte sie.
    Der Lichtstrahl flatterte herum, und für einen Moment sah sie seine weit aufgerissenen Augen.
    »Bist du verrückt? Hat Kate Gallagher dich in den Wahnsinn getrieben? Jill, ich versuche nur zu verhindern, dass du dir etwas tust«, sagte er heftig.
    Instinktiv witterte sie eine Falle. Aber dann wurde ihr klar, dass er gar keine Waffe hatte. Nur die Taschenlampe, weiter nichts. Mühsam schüttelte Jill ihre Verwirrung ab. »Ich kann nicht glauben, dass ich dir überhaupt je vertraut habe.« Ihre bitteren Worte hallten von den rauen Wänden wider.
    Er antwortete nicht. Eine plötzliches, hässliches Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus, und er hatte die Lampe wieder erhoben, so dass sie sein Gesicht nicht erkennen konnte und er nur als 697

    unheimliche Silhouette vor ihr stand. Es war beängstigend. Nur der prasselnde Regen durchbrach die nächtliche Stille.
    »Jill«, begann er, als plötzlich von draußen ein Auto zu hören war. Alex drehte sich danach um. Der Motor wurde abgestellt. Jill stand wie versteinert.
    Jetzt konnte sie ihn mit dem Stein erwischen. Er hatte ihr den Rücken zugewandt - das war ihre einzige Chance. Ihn außer Gefecht setzen - vielleicht sogar töten - und um ihr Leben laufen.
    Sie konnte keinen Finger rühren.
    Sie konnte den Stein nicht heben.
    »Wer, zum Teufel, ist denn das?«, fragte Alex plötzlich.
    Eine Autotür fiel zu.
    »Dein Komplize?«, schlug Jill sarkastisch vor, aber sie fühlte Panik, denn auch in seiner Stimme hatte sie Angst vernommen.
    »Geh zurück«, befahl er.
    Jill gehorchte nicht. Ein tanzendes Licht bewegte sich auf das Haus zu. Und Jill dachte plötzlich an den Mercedes mit William am Steuer. Dann dachte sie an Pfarrer Hewitt auf der anderen Straßenseite.
    Vielleicht hatte er die Polizei gerufen. Jill schöpfte ein wenig Hoffnung.
    Er flog auf sie zu.
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    Jill zuckte zusammen, und ihr blieb das Herz stehen, als er einen Arm um sie warf und sie fast zu Boden riss. Jill sah ihm in die Augen und dachte, das war’s, er wird mich erwürgen, aber er drückte sie zurück an die Wand und machte seine kleine Taschenlampe aus.
    »Sei ganz still«, hauchte er in ihr Ohr.
    Sein Griff glich einem Schraubstock. Schock und Verwirrung hielten sie ruhig. Sie war schweißgebadet. Und erleichtert. Alex versteckte sie, anstatt ihr wehzutun, aber warum? Vor wem versteckten sie sich? Und gehörte Alex jetzt zu den Guten oder zu den Bösen? Und wusste die Person da draußen, dass sie hier im Turm

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