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Katharina von Medici (German Edition)

Katharina von Medici (German Edition)

Titel: Katharina von Medici (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Honoré de Balzac
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mir alles, was meine Oheime Gutes für Eures Thrones Glanz tun, übel auslegt? Und doch welch ein Unterschied besteht da! Meine Oheime sind große Fürsten, Abkömmlinge von Karl dem Großen, voller Aufmerksamkeiten, und würden das Leben für Euch lassen, während diese Arzt- oder Kaufmannstochter, die der Zufall zur Königin Frankreichs machte, bösartig ist wie eine Bürgerin, welche über ihren Haushalt nicht allein bestimmt. Mißvergnügt, weil sie hier nicht alles entzweien kann, zeigt diese Italienerin mir jedweden Augenblick ihr bleiches und ernstes Gesicht, und ihrem zusammengekniffenen Munde entringt sich dann ein: ›Meine Tochter, Ihr seid die Königin, und ich bin nur mehr die zweite Frau im Königreiche. (Außer sich ist sie vor Wut, begreifst du, mein Herz?) Doch wenn ich an Eurer Stelle wäre, würd' ich keinen Scharlachsammet tragen, während der Hof in Trauer ist. Ich würde nicht vor der Öffentlichkeit mit schlichtem Haar und ohne Geschmeide erscheinen; denn wenn es sich schon für eine einfache Dame nicht schickt, schickt es sich für eine Königin noch viel weniger. Auch würde ich für meine Person nicht tanzen, würde mich begnügen, dem Tanze zuzuschauen!‹ Seht das alles sagt sie zu mir.«
    »Oh, mein Gott, ich vermeinte sie zu hören. Gott, wenn sie wüßte...«
    »Oh, Ihr zittert noch vor ihr? Sie langweilt dich, sag an? Wir wollen sie zurückschicken. Meiner Treu, dich täuschen, geht noch an, die gute Frau stammt aus Florenz, aber dich langweilen...«
    »In des Himmels Namen, Marie, schweig still!« sagte Franz unruhig und zufrieden zugleich; »ich möchte nicht, daß du ihre Freundschaft verlörest.«
    »Habt keine Sorge, daß sie sich je mit mir entzweit, die ich die drei schönsten Kronen der Welt tragen werde, mein lieber kleiner König«, sagte Maria Stuart. »Wiewohl sie mich aus tausenderlei Gründen haßt, liebkost sie mich, um mich von meinen Oheimen loszureißen.«
    »Dich hassen!...«
    »Ja, mein Engel, und wenn ich nicht tausend jener Beweise an Hand hätte, die sich Frauen untereinander von diesem Gefühle geben und deren Bösartigkeit nur von ihnen selbst verstanden wird, würde mir einzig und allein ihr Widerstand gegen unserer Liebe süße Freuden genügen. Ist es mein Fehl, wenn dein Vater Fräulein von Medici nie hat ausstehen können? Kurz, sie liebt mich so wenig, daß Ihr eigentlich in Zorn geraten müßtet, weil wir nicht jeder unser Gemach für uns haben, hier und in Saint-Germain. Sie behauptet, das sei so gebräuchlich bei den Königen und Königinnen von Frankreich ... Gebräuchlich war es bei Eurem Vater so, dafür gibt's eine Erklärung. Und was Euren Großvater Franz anlangt, so hatte der Gevatter diesen Brauch um der Bequemlichkeit seiner Liebschaften willen eingeführt. Also wacht auch gut darüber, daß wir, wenn wir hier fortgehn, nicht vom Großmeister getrennt werden.«
    »Wenn wir fort von hier gehn, Maria? Aber ich will dies hübsche Schloß nicht verlassen; wir sehen die Loire und das Land, eine Stadt liegt zu unsern Füßen, und der hübscheste Himmel der Erde spannt sich über unsere Häupter; und dann die herrlichen Gärten. Wenn ich fort von hier gehe, geschieht's nur, um mit dir nach Italien zu reisen, um Raffaels Gemälde und Sankt Peter zu sehen.«
    »Und die Orangenhaine? Oh, mein süßer König, wenn du wüßtest, welche Lust deine Marie hat, sich unter blühenden und zugleich fruchttragenden Orangenbäumen zu ergehen! Oh, unter diesen in Duft getauchten Bäumen, am Bord des blauen Meeres, unter blauem Himmel ein italienisches Lied zu hören und uns so umschlungen zu halten!«
    »Brechen wir gleich auf«, sagte der König.
    »Aufbrechen«, rief der Großmeister eintretend.
    »Ja, Sire, es handelt sich darum Blois zu verlassen; verzeiht meine Kühnheit, doch die Umstände sind stärker als die Etikette; und ich bitte Euch flehentlich, Staatsrat zu halten.«
    Hastig hatten Marie und Franz sich getrennt, als sie sich überrascht sahen, und ihr Antlitz zeigte den nämlichen Ausdruck beleidigter königlicher Majestät.
    »Ein allzu großer Herr seid Ihr, Herr von Guise«, sagte der junge König, seinen Zorn bezähmend.
    »Zum Teufel mit den Verliebten«, murmelte der Kardinal Katharinen ins Ohr.
    »Mein Sohn,« antwortete die Königin-Mutter, welche sich hinter dem Kardinal zeigte, »es handelt sich um Eure Person und um Eures Reiches Sicherheit.«
    »Die Ketzerei wacht, während Ihr schlaft, Sire«, erklärte der Kardinal.
    »Zieht Euch in den

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