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Katharsia (German Edition)

Katharsia (German Edition)

Titel: Katharsia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Magister
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…“
    Der Doktor ließ ein Seufzen hören. „Bei der katastrophalen Lage dort unten wird es sicher nicht einfach sein, etwas über diesen … Wie war der Name? … Wolfenhagen … herauszufinden. Aber ich werde mein Bestes geben. Versprochen.“
    Die Gondel begann zu fallen. Gregor unterdrückte einen erschrockenen Aufschrei und sah Nabil beunruhigt an. Sando musste grinsen. Ihm war es gestern ebenso ergangen.
    „Jetzt geht es über zwei Kilometer abwärts“, informierte er die beiden.
    Endlich schlug das gleißend kalte Licht der großen Halle durch die Gondelfenster herein. Die vier stülpten sich eilig die Schutzkugeln über. Kurz darauf waren sie am Grund der Halle angelangt. Die Türen sprangen auf und sie stiegen aus.
    Gregor und Nabil sahen sich schweigend um, ließen die gewaltigen Dimensionen der Halle, das Gewirr von Metalltreppen und Stegen, die die Gänge und Etagen miteinander verbanden, auf sich wirken.
    Das erste, was Sando mit Verwunderung feststellte: Der Läufer, der zum Zentralgebäude führte, war strahlend rot. Keine Spur von Seelenresten.
    Er teilte dem Doktor seine Beobachtung mit.
    „Sehr gut“, sagte dieser. „Ich habe gestern Herrn Kamlan die Situation geschildert. Offenbar hat er dafür gesorgt, dass die Wege über Nacht gesäubert werden.“
    Kaum hatten sie das Zentralgebäude betreten, kam ihnen Direktor Kamlan entgegen. Wieder trug er statt der von ihm selbst vorgeschriebenen Schutzkleidung einen eleganten, maßgeschneiderten Anzug. Seine Begrüßung wirkte sehr reserviert.
    „Wieder zwei neue Gesichter“, sagte er. „Wenn der Präsident so weitermacht, wird es eng hier unten.“
    „Eng für wen?“, fragte Nabil und Kamlan machte für einen kurzen Moment den Eindruck, als zöge er den Kopf ein.
    Doch er fing sich rasch und entgegnete mit gespielter Heiterkeit: „Sehr schlagfertig, mein Herr! Die Frage hätte von mir sein können.“
    Er lachte wie über einen guten Witz.
    „Na, nichts für ungut. Herzlich willkommen, meine Herren!“
    Er streckte Gregor und Nabil die Hand hin und wandte sich dann an Sando: „Na, ist unserem Auvisor schon etwas aufgefallen heute?“
    Noch ehe Sando antworten konnte, rief er überschwänglich: „Richtig! Ich habe den Hades gründlich putzen lassen. Das war eine Heidenarbeit. Besser gesagt, es ist noch eine Heidenarbeit. Du kannst dir sicher vorstellen, Sando, dass einhundert Kilometer Ganglänge keine Kleinigkeit sind. Aber ich erwarte jeden Moment die Vollzugsmeldung und dann bitte ich dich um eine kleine Qualitätskontrolle – will sagen: Du setzt dich auf einen Wagen und fährst die fünf Gänge ab, einen nach dem anderen, notierst dir die Dreckecken, damit ich die Nachhut der Reinigungskolonne gezielt darauf ansetzen kann. Zum Glück reicht es ja, die unterste Etage der Gänge zu inspizieren, denn in den Gitterrosten darüber kann sich ja keine Seele halten. Deine Freunde kannst du meinetwegen mitnehmen, Sando. Dann lernen sie den Hades gleich richtig kennen. Bist du damit einverstanden?“
    Sando wusste nicht, was er sagen sollte. Wanderer hatte ihn nicht in den Hades geschickt, um hier die Putzkolonnen zu unterstützen. Wollte Kamlan etwa verhindern, dass er weitere Ungereimtheiten entdeckte? Andererseits war sich Sando nicht sicher, ob es richtig war, die Bitte Kamlans einfach abzuschlagen.
    „Er hat im Auftrag des Präsidenten anderes zu tun, Herr Kamlan“, sprang nun Doktor Fasin für ihn ein. „Diese Aktion kostet ihn einen ganzen Tag.“
    „Ach ja, der Herr Präsident …“, sagte Kamlan gedehnt. „Ich gebe nur zu bedenken, dass es für die Stimmung hier unten von Vorteil wäre, wenn ich den Wachleuten das Tragen der Schutzanzüge erlassen könnte. Voraussetzung wäre allerdings, dass unser neuer Auvisor sich dazu durchringt, die Gänge zu inspizieren. Ich würde ihm dringend dazu raten, denn er hat meinen Leuten gegenüber einiges wieder gutzumachen.“
    Säuerlich lächelte er Sando an.
    „Wieder gutzumachen? Was meinen Sie damit?“, fragte Doktor Fasin erstaunt. „Hast du dich gestern danebenbenommen, Sando?“
    „Nicht, dass ich wüsste“, antwortete der Junge.
    Kamlan blickte sich im Gang um und sagte: „Das sollten wir nicht hier besprechen. Dürfte ich die Herren Fasin und Wendelin in mein Büro bitten?“
    Sando fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Er war sich keiner Schuld bewusst und hatte keinen blassen Schimmer, von welcher Seite der Angriff kommen würde.
    „Ich möchte, dass Gregor und Nabil bei

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