Kathedrale
uns .«
»Stellen Sie durch.« Wollen wir hoffen, dass ihre Sprache der der D’Naali so ähnlich ist, dass unser Universalübersetzer sie problemlos übertragen kann.
Abermals veränderte sich das Monitorbild. Nun zeigte es das nur schwach beleuchtete Innere eines Schiffes. Ein gedrungenes Wesen, das Vaughn an einen mit Seetang bekleideten Schneemann erinnerte, sah ihnen mit undeutbarer Miene entgegen.
Das musste ein Vertreter der Rasse sein, die Shars Übersetzungsgeräte als Nyazen identifiziert hatte. Das Wesen sprach, und der Klang, der aus dem Übersetzer drang, erinnerte an Windspiele und Dudelsackmusik. »Kathedrale/Anathema nie zu besudeln/beflecken durch Suchende-der-Neugierde. Dies jedoch glauben/erahnen wir als Ihr Motiv/Absicht/Ziel.«
Er will uns nicht in der Nähe des Objektes wissen. Entweder, weil es heilig ist – oder gefährlich.
Vaughn breitete die Arme aus und hoffte, der Nyazen verstand die Geste als Zeichen der Aufrichtigkeit. Andererseits: Hatte dieses Wesen dort überhaupt Arme? »Ich verstehe, dass Sie Fremde nicht zu diesem … Objekt lassen möchten. Aber es hat Mitgliedern meiner Besatzung Schaden zugefügt. Wir glauben, es birgt den Schlüssel, um diesen Schaden ungeschehen zu machen.«
»Ihnen glauben wir können nicht. Ihr Schiff enthält/beherbergt einen D’Naali. Blutfeind/alter-Schwur-zu-zerstören D’Naali besteht/ist/soll ewig sein. Vertrauen zu Ihnen nicht erreichbar/empfehlenswert daher.« Abrupt verschwand der Nyazen vom Monitor, der nun wieder das sich langsam durch interdimensionale Untiefen drehende Objekt zeigte.
Vaughn brauchte nur einen Sekundenbruchteil, um die Bedeutung des soeben Gehörten zu erfassen. Seine Sensoren haben Sacagaweas Anwesenheit auf der Defiant erkannt.
»Energieanstieg in den Waffenschächten aller dreizehn Schiffe!« Bowers sprach schnell, die Stimme eine halbe Oktave höher als sonst.
»Sie eröffnen das Feuer«, meldete Tenmei.
Es war unmöglich, die Motive der Nyazen-Flotte noch länger infrage zu stellen. »Schilde hoch, Mr. Bowers!«, befahl Vaughn. »Und laden Sie durch!«
KAPITEL 11
»Na, Sie gehören nicht gerade zu meinen Stammkunden«, sagte Vic. Er wirkte leicht überrascht. »Was bringt Sie an diesem schönen Nachmittag in meinen Schuppen?«
Einen Moment lang sah Taran’atar die holografische Nachbildung eines Menschen schweigend an. Seinen auf Energiefluktuationen, wie sie etwa getarnte Jem’Hadar verrieten, geschulten Sinnen entgingen die etwa zwanzig Personen nicht, die sich im Restaurantbereich und auf der Tanzfläche von Vic Fontaines Lounge aufhielten. Jedoch nur eine von ihnen, ein grauhaariger Mann, der allein an einem kleinen Ecktisch trank, schien wirkliche Substanz zu besitzen. Taran’atar beschloss, ihn im Auge zu behalten.
»Meine Beine«, beantwortete er dann Vics Frage. Der Mann im Frack entblößte die Zähne, was Menschen und Vorta als freundliche Geste auffassten. Taran’atar hatte nie gern auf Zähne gestarrt, seien es menschliche oder die der Vorta.
»Und ich dachte, Frank und Dean hätten den trockensten Humor von ganz Vegas … Die werden sich über Ihre Konkurrenz nicht gerade freuen, mein Bester.«
Taran’atar wusste nicht, was er von den Bemerkungen des Holo-Menschen halten sollte. »Heißt das, ich bin in diesem Lokal nicht willkommen?«
»Ich gestehe, ich hätte Sie lieber in ’nem Frack gesehen«, sagte Vic und deutete auf seine eigene schwarz-weiße Garderobe, bevor sein Blick über die dunkle und pragmatische Kleidung des Jem’Hadars glitt. »Oder in einem Jackett. Na, immerhin tragen Sie schwarz.«
Wochen waren vergangen, seit Taran’atar zuletzt über sein Äußeres nachgedacht hatte. »Colonel Kira befahl mir, etwas anderes als meine Dominion-Uniform zu tragen. Und es ist der Wille des Gründers, den Sie Odo nennen, dass ich jeden Befehl des Colonels befolge.«
Vics Lächeln wurde immer schräger. »Ich hatte schon als Sie reinkamen das Gefühl, dass Sie ein richtiger Partylöwe sind. Also, was kann ich für Sie tun?«
Plötzlich erkannte Taran’atar, dass er nicht wusste, wie er sein Anliegen in Worte fassen sollte. Schließlich sagte er: »Viele Stationsbewohner schätzen Ihren Rat.«
Vic machte eine ihn selbst degradierende Geste mit den Schultern. »Ich sag ihnen bloß, was ich sehe. Aber das wollen sie nicht immer hören.«
Taran’atar nickte. »Vermutlich schenken Ihnen deshalb so viele Humanoide Glauben.«
»Ach, Junge – Glaubensfragen überlass’ ich den
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