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Kathedrale

Kathedrale

Titel: Kathedrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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betont. »Du hast eloquent und wahrhaftig gesprochen. Sie sind diejenigen, die sich von uns Fragenden entfernen. Falls es wirklich eine Spaltung gibt, so hat die Mehrheit der Vedek-Versammlung sie verbreitert.«
    Er rang sich ein schwaches Lächeln ab. »Wenigstens war das Ergebnis der Abstimmung knapper als zuvor.«
    Auch sie lächelte und strich ihm mit dem Handrücken über die Wange. »Das war es. Und wäre die gesamte Versammlung anwesend gewesen, hättest du vielleicht noch mehr überzeugt. Aber nicht genug, wie ich fürchte. Vedeks können ein sturer Haufen sein.«
    Diesmal widersprach er ihr nicht. »Einige werden ihre Meinung schon ändern«, sagte er nickend. »Mit der Zeit. Nachdem ihre Angst vor uns nachlässt. Wenn wir erst eine Weile in der Föderation sind und die Mehrheit erkennt, dass Bajor wegen unserer Anwesenheit nicht aus seinem Orbit fällt.«
    Durch die offen stehende Tür trat Mikas Kind in den Raum. Es grinste und lief dann zu Solis, um sein Bein zu umarmen.
    Solis hob den Halbcardassianer hoch und erwiderte die Umarmung. Dann sah er Mika in die Augen. »Ich fürchte allerdings, dass es dann zu spät sein wird. Doch ich werde das Thema weiterverfolgen, mein Kind. Ich werde die Befleckung des Colonels auch bei der nächsten Versammlung ansprechen. Und bei der übernächsten. Und der überübernächsten.«
    Mika schüttelte den Kopf. »Darüber können Jahre vergehen. Ich schulde Kira mein Leben sowie das meines Sohnes. Wir stehen in ihrer Schuld, auch weil sie Ohalus Prophezeiungen rettete. Die Zeit für Taten ist gekommen. Lass uns etwas tun, das den Vedeks und Ministern zeigt, dass die Bajoraner nicht gewillt sind, Kira zu verstoßen.«
    Solis setzte den Jungen ab und legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Tu bitte nichts Unüberlegtes. Du musst nun auch an dein Kind denken. Ganz abgesehen vom Rest der Ohalavaru, denen es an guten Anführern mangelt.«
    »Ich glaube, die Propheten haben längst entschieden, wer sich hier unüberlegt verhält.« Sie nahm ihren Sohn und küsste Solis auf die Stirn. »Keine Sorge, Onkel. Was getan werden muss, wird getan. Nichts anderes bin ich Kira und den Propheten schuldig.«
    Dann wandte sich Mika ab und verließ den Raum. Im Licht der Kerzen warf sie einen dunklen Schatten.

KAPITEL 17

    Persönliches Logbuch des Leitenden Medizinischen Offiziers,
    Sternzeit 53579,0
    Vermutlich sollte ich diese Aufzeichnungen nicht länger als Medizinische Logbücher betrachten. Schließlich kann ich mich nicht länger Doktor schimpfen. Zumindest nicht wirklich. Ich weiß aber, dass Leute Ärzten vertrauen. Sie glauben ihnen, und der Glaube kann sie motivieren. Sofern es also Ezri und Nog und allen anderen an Bord hilft, zu überstehen, was auch immer uns erwartet, bin ich bereit, meine Furcht runterzuschlucken, die mich doch zittern lässt, wann immer ich an sie denke. Ich bin bereit, zu schauspielern und den weisen, kompetenten Mediziner zu geben, obwohl ich nicht mehr bin als der kleine Jules, der mit Nadel und Faden Kukalakas Bein annäht. Ich werde durchhalten, bis die Angst mich ganz verschlingt. Oder das, was dann noch von mir übrig ist.
    In der Zwischenzeit bin ich dafür dankbar, dass Sacagawea keinen Arzt mehr braucht. Und ich hoffe inständig, dass auch sonst niemand krank oder verletzt wird.
    Nog hatte seinen Plan umrissen und war zur Krankenstation aufgebrochen, um eine detailliertere Präsentation für die Senior-Offiziere vorzubereiten. Ezri beschloss, nicht länger zu warten. Sie musste Vaughn mitteilen, was ihr durch den Kopf ging.
    Er nickte, als sie ihn um ein Privatgespräch in seinem Bereitschaftsraum bat, doch sein Gesicht verriet nichts über seine Gefühle. Gemeinsam verließen sie die Station, wo Krissten gerade versuchte, Julian mit einer weiteren »Untersuchung« des D’Naali beschäftigt zu halten, und gingen schweigend los.
    Sobald sich die Tür des Bereitschaftsraums hinter ihnen geschlossen hatte, drehte sich Vaughn zu ihr um. »Nein«, sagte er fest.
    Vor lauter Überraschung wich sie einen Schritt zurück. »Wollen Sie nicht zuerst hören, was ich zu sagen habe?«
    »Das ist leicht zu erraten. Und bevor Sie Ihre Frage stellen, sollten Sie wissen, dass meine Antwort aus einem entschiedenen Nein besteht. Nein, ich werde Sie nicht Ihres Postens entheben.«
    »Obwohl ich buchstäblich ganze Leben an Erfahrung verloren habe?«
    »Ich brauche Sie als Ersten Offizier. Mehr denn je zuvor müssen Sie meine rechte Hand sein.«
    Frust und

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