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Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte

Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte

Titel: Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag
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hat zu allem eine Meinung«, stellte John fest. »Und man kann sie nicht daran hindern, sie zu äußern.«
    »Das sollten wir lieber erst gar nicht versuchen«, erwiderte ich.
    Näher kamen wir uns bei etwas, was ich immer gern getan hatte und bei dem sie mit mir wetteiferte: Eine Party zu veranstalten, und je komplizierter die Planung, desto besser.
    Stundenlang saßen wir an ihrem Esstisch und entwarfen die Gästeliste, das Menü und das Motto. »Ich finde es verrückt, dass du so viel Aufwand betreibst«, meinte sie oft, obwohl sie sich schließlich doch mitreißen ließ. Insgeheim dachte ich immer, dass meine Partypläne therapeutisch für Pearl waren. Sie fühlte sich nützlich und gebraucht.
    Eine der kreativsten Partys war ein Halloween-Essen für sechzehn Personen inklusive Monstern, die auf dem Esstisch platziert waren, einer schaurigen Hintergrundmusik und einem Nachtisch, der ziemlich Furcht einflößend aussah, jedoch deutlich besser schmeckte. Katie kam als Kleopatra, sie trug eine goldene Krone und einen bunten Hundekaftan.
    Auch Ryan hatte seinen Spaß auf dieser Party. Er rannte als Batman durchs Wohnzimmer und versuchte, den Gästen Angst einzujagen und möglichst viele orangefarben glasierte Kekse zu ergattern. Doch eigentlich liebte er alle unsere Partys. Er hatte zwar keine Geschwister, doch er hatte viele Freunde in allen Altersklassen. Die meisten meiner Freunde waren auch zu seinen Freunden geworden.
    Zu seinen Lieblingen gehörte mein Freund Michael, der Innenarchitekt, mit dem zusammen ich vor etlichen Jahren den Welpen Baby gekauft hatte, den ich allerdings am nächsten Tag zurückbrachte. Michael hatte ein breites Lächeln, bei dem er seine perfekten Zähne zeigte. Ich bat ihn immer scherzhaft: »Gib mir dein Größtes!« Damit meinte ich sein überschwängliches Lächeln.
    Ryan schnappte diesen Spruch auf, und er wurde zur stehenden Wendung zwischen den beiden. Wenn Michael mich besuchte, neckte er den Kleinen, indem er ihn aufforderte: »Gib mir dein Größtes!« Daraufhin setzte Ryan, Michael nachahmend, ein riesiges Lächeln auf, und die beiden grinsten sich an wie zwei Schimpansen.
    Vielleicht musste man es gesehen haben, aber es war wirklich sehr witzig. Ryan war immer selig, wenn er Michael sah.
    »Wann ist die nächste Party?«, fragte er mich häufig. Manchmal half er mir bei den Tischkarten oder den kleinen Geschenken für die Gäste, auch wenn er gar nicht eingeladen war.
    Granny und ich zerbrachen uns tagelang den Kopf über eine Überraschungsparty zum Geburtstag meiner langjährigen Freundin Susan Ungaro, die damals als Chefredakteurin für Family Circle arbeitete. Der Chefkoch eines nahe gelegenen Restaurants kochte bei uns auf, und Marie Osmond, die ich einmal interviewt hatte, war so großzügig, die Geschenke für die Gäste zu liefern – handbemalte Porzellanpuppen. »Ich glaube, jetzt bist du vollends übergeschnappt«, vermutete Granny, stürzte sich jedoch mit Wonne auf die Himbeer-Schoko-Torte, die ihre Idee gewesen war.
    Zum Valentinstag lud Pearl immer zu einem Mittagessen ein, bei dem der Süßigkeitenpegel einen Höchststand erreichte. Katie trug ein rotes Hütchen und saß am Tisch bei ihren Lieblingsachtzigjährigen. Sie bekam einen Hundekuchen in Herzform, die anderen Gäste bekamen Schokoladenherzen. Wir waren alle auf dem besten Weg, Diabetiker zu werden.
    Jedes Jahr veranstaltete ich eine Geburtstagsparty für meinen guten Freund Bud, der sehr charmant war und blendend aussah wie ein Filmstar, auch wenn er schon in seinen Achtzigern war. Bud war ein großer Broadway-Fan, und er war hin und weg, wenn Pearl ihre Sammlung von Broadway-Programmen vorbeibrachte und sich an Aufführungen aus den Zwanziger- und Dreißigerjahren erinnerte. Wenn Katie versuchte, eines dieser Programme mit den Zähnen zu prüfen, wurde sie allerdings von Pearl verscheucht.
    »Es war fantastisch, jemanden zu treffen, der noch älter war als ich und mit dem man sich so gut über die Vergangenheit unterhalten konnte«, erinnerte sich Bud. »Wir veranstalteten immer ein kleines Quiz zu unseren Lieblingsvorstellungen.«
    Pearl hatte wie Bud fast jede Produktion am Broadway gesehen. »Am besten hat mir Der König und ich gefallen«, erinnerte sie sich verträumt lächelnd und zeigte Bud das Originalprogramm . »Ich war nämlich ein großer Fan von Yul Brynner. Was für ein Mann!«
    Meist war Pearl in Feierlaune und blieb, bis die Party zu Ende war. Manchmal legte sie auch nur zum Dessert

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