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Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Titel: Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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flüchtigen Kuss, der ihn seitlich am Mund traf. Bevor ich zurückweichen konnte, hielt er meinen Kopf fest und presste meine Lippen auf seine, sodass doch noch ein längerer Kuss zustande kam. Der Gedanke an die Fliegen sorgte allerdings dafür, dass ich meine Lippen mit äußerster Entschlossenheit zusammengepresst hielt.
    Als er mich schließlich losließ, fuhr ich mir unwillkürlich mit dem Handrücken über den Mund. Unmittelbar danach nahm er meine Hand und bedeckte sie mit Küssen. »Oh, danke, danke, danke«, sagte er, was sprachlich schon eine deutliche Steigerung war, auch wenn sein Wortschatz noch ein wenig zu wünschen übrig ließ. »Ich bin Ihnen zu großem Dank verpflichtet.«
    »Ach, was, keine Ursache«, sagte ich, machte meine Hand los und wischte sie an meinem Rock ab, während ich zurückwich und aufstand.
    Er schien ebenfalls aufstehen zu wollen, schaute dann jedoch an sich herab und stellte fest, dass er nackt war. »Oh, äh, ich werde jetzt aufstehen, aber bevor Sie vorschnelle Urteile fällen, möchte ich Sie bitten zu berücksichtigen, dass es ganz bitterkalt ist«, sagte er.
    Isabel zog ihre Strickjacke aus und warf sie ihm zu. Er band sie um seine Taille und zupfte sie sorgsam zurecht, bevor er sich erhob. Sie reichte ihm bis zu den Knien. Als er aus dem Gebüsch an eine besser beleuchtete Stelle trat, erkannte ich, dass er gar nicht schlecht aussah. Er war ungefähr so alt wie ich für einen Studentenstreich eigentlich ein bisschen zu alt und hatte eine gute Figur. Seine Haare waren blond und zottelig, und auf einem seiner wohlgeformten Bizepse prangte ein Tattoo. Er sah nicht aus wie der typische New Yorker, sondern eher wie ein kalifornischer Surfer. Ari pfiff leise durch die Zähne und stieß Isabel in die Rippen: »Warum hast du ihm bloß die Jacke gegeben?«, zischte sie.
    »Jetzt, wo Sie von dem Zauber befreit sind, sollten Sie nach Hause gehen und sich aufwärmen«, sagte ich schroff. Ich wollte vermeiden, dass er sich einbildete, ich hätte ihn nicht nur geküsst, um ihn zu erlösen. Wäre ich ihm unter anderen Umständen begegnet, hätte ich gegen einen kleinen Flirt bestimmt nichts einzuwenden gehabt. Aber dass er sich bei unserer ersten Begegnung für einen Frosch gehalten hatte, war mir dann doch zu durchgeknallt. Jetzt, wo ich wusste, dass für mich niemals ein Mann in Frage kam, der mal ein Frosch gewesen war, selbst dann nicht, wenn er in Wirklichkeit ein Prinz war, schwor ich mir, nie wieder zu sagen, man müsste viele Frösche küssen, um den richtigen Mann zu finden.
    »Gibt es ein Problem, meine Damen?«, fragte plötzlich eine Stimme. Ich fuhr erschrocken herum. Man hatte uns zwar nicht auf frischer Tat beim Frösche-Belästigen ertappt, aber nachts mit einem halbnackten Mann im Park herumzustehen, machte bestimmt auch keinen so ganz unschuldigen Eindruck. Der Sprecher entpuppte sich als Parkwächter – ein Parkwächter mit Flügeln auf dem Rücken und leicht spitz zulaufenden Ohren. Das musste ein Spirit sein.
    »Dieser Gentleman ist gerade von einem bösen Zauber erlöst worden«, sagte Trix. Sie und der Spirit sahen sich auf eine Weise an, die mir sehr bekannt vorkam. Es war ein intensiver, unverwandter Blick, der verriet, dass die beiden spontan aufeinander abfuhren. Nicht dass ich so etwas schon einmal persönlich erlebt hätte, aber ich war dabei gew e sen, als es Freundinnen passiert war.
    »Wir bringen ihn besser ins Warme und kümmern uns um ihn«, sagte der Spirit-Ranger.
    »Ich komme mit«, sagte Trix schnell und winkte uns kurz zu, während sie den nackten Froschmann am Arm nahm und mit dem Wächter davonging.
    »Das macht sie nur, um sich zu trösten. Das hält niemals«, urteilte Ari, als sie in der Dunkelheit verschwanden.
    »Und du lässt ihn einfach so ziehen?«, fragte Isabel mich.
    »Ah, ja, sieht so aus«, gab ich zurück.
    »Aber warum denn? Du hast tatsächlich einen Prinzen gefunden. Wie sich herausstellt, hast du also Recht gehabt mit diesem Satz über die ganzen Frösche, die man küssen muss.«
    Mich schauderte. »Nein, überhaupt nicht. Diese Art der Begegnung ist noch schlimmer, als Männer in einer Single-Bar kennen zu lernen.«
    Isabels Miene hellte sich auf. »Wir könnten in eine Single-Bar gehen.«
    »Nein, heute nicht mehr«, sagte ich seufzend. »Tut mir leid, wenn ich euch den Spaß verderbe, aber ich würde jetzt lieber nach Hause gehen.«
    »Amüsierst du dich denn nicht mit uns?«, fragte Isabel besorgt.
    »Doch, sehr, wirklich.

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