Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu
Kellner umdrehte, um eine neue Bestellung aufzugeben, dann beugte ich mich zu Philip hin: »Hör zu, ich weiß, was du vorher gewesen bist, und soweit ich informiert bin, passiert netten Jungs so etwas nicht. Deshalb sage ich dir klipp und klar: Wenn du meiner Freundin irgendeinen Anlass zur Beschwerde gibst, kenne ich Leute, die dich auf der Stelle wieder in einen Frosch zurückverwandeln können. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
Seine Augen weiteten sich vor Schreck, und er nickte. Die Mädels hatten mir am Vorabend erzählt, solche Verwandlungen wären inzwischen verboten. Also hatte ich meine Zweifel, ob ich bei MMI tatsächlich jemanden finden würde, der ihn in einen Frosch verwandelte. Aber das brauchte er ja nicht zu wissen.
In dem Augenblick, als Gemma uns wieder ihre Aufmerksamkeit zuwandte, kam ein Kellner und stellte ein Glas Champagner vor mich hin. »Mit den besten Grüßen von dem Gentleman da drüben«, sagte er.
Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich den Kopf wandte. Ich wusste nicht, worauf ich hoffen sollte. So etwas war mir noch nie passiert, daher wappnete ich mich für eine Enttäuschung. So etwas hätte Rod einfallen können, wenn wir zufällig in der Öffentlichkeit zusammengetroffen wären.
Aber der Typ, der mich quer durch den Raum breit grinsend anstarrte, war nicht Rod. Es war der nackte Froschmann, inzwischen vollständig bekleidet. »Wow, Katie, ein Bewunderer!«, rief Gemma. »Geh zu ihm hin und rede mit ihm.« Mit anderen Worten: Ich sollte sie allein lassen mit ihrem Fro– äh, Typen.
O ja, ich wollte dringend mit ihm reden, aber keineswegs, um mit ihm zu flirten. Ich stand auf – und Philip erhob sich ein wenig von seinem Stuhl, als ich das tat, womit er bewies, dass er aus einer länger zurückliegenden Zeit stammen musste, denn so etwas machten moderne Männer fast nie. Ich nahm meinen Drink und bahnte mir einen Weg zum Tisch des nackten Froschmanns. Er stand auf, um mich zu begrüßen. »Meine liebste Katie, ich kann Ihnen gar nicht genug danken für das, was Sie für mich getan haben«, begann er. Er klang wie ein Surfer, der sich im Rezitieren von Shakespeare versucht. Irgendwie passte das nicht ganz zusammen.
»Woher wissen Sie, wer ich bin? Und wie haben Sie mich gefunden?«
»Ihre Feen-Freundin hat mir erzählt, wer Sie sind. Es war also ganz leicht, Sie zu finden. Ich bin übrigens Jeff.«
Ich bekam Lust, Trix die Flügel auszureißen und ihr damit das Maul zu stopfen. »Danke für den Drink. Aber es war wirklich nicht der Rede wert.« Ich beugte mich näher zu ihm hin. »Ich bin nicht sicher, ob Ihnen das klar ist, aber Sie waren eigentlich gar kein Frosch. Das war nur eine Illusion. Ich habe also gar nichts getan.«
»Sie haben mich erlöst. Sie haben mir das Leben gerettet. Und Sie sind die schönste Frau, die ich seit langem gesehen habe.«
Ich gewann den Eindruck, dass es gar nicht unbedingt eines Zauberspruchs bedurft hätte, er hätte sich bestimmt auch so nackt in den Park gesetzt und die Leute angequakt. Er musste als Baby einmal zu häufig auf den Kopf gefallen sein. »Wir sind jetzt quitt. Sie haben mir einen Drink spendiert, also ist Ihre Schuld beglichen. So, und jetzt wünsche ich Ihnen noch ein schönes Leben. Halten Sie sich aber von Seerosenblättern fern. Was ist denn eigentlich mit Ihnen passiert? Haben Sie eine Wette verloren?«
Er guckte verlegen. »So etwas in der Art. Aber jetzt fühle ich mich, als hätte ich gewonnen. Weil diese Sache mich zu Ihnen geführt hat.« Er drehte sein Handgelenk, und eine rote Rose erschien in seiner Hand. Er überreichte sie mir mit großer Geste. Na, toll. Jetzt hatte ich einen verrückten Stalker mit Zauberkräften an der Hacke. »Bitten nehmen Sie dies als Zeichen meiner Verehrung.«
»Wow. Danke. Aber wirklich: Das ist vollkommen übertrieben. Wir sind jetzt absolut quitt, okay? Sie brauchen nichts mehr zu tun. Ich muss jetzt los. Auf Wiedersehen.« Bevor er reagieren konnte, war ich schon aus der Bar. Nach diesem Wochenende würde es mir am Montag geradezu langweilig vorkommen, zur Arbeit zu gehen, selbst wenn ich einen Job bei MMI hatte.
Als ich am Montagmorgen in die U-Bahn-Station kam, war Owen schon da. Er lehnte an einem Pfeiler und sah viel besser aus als bei unserer letzten Begegnung. Die dunklen Ränder um seine blauen Augen waren verschwunden, und er hatte eine gesunde Gesichtsfarbe. Das Baseballspiel musste ihm gut bekommen sein.
»Wie war das Spiel?«, fragte ich. »Die
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