Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu
scheint doch besser zu laufen als das letzte.«
»Der Froschmann hat sich noch nicht sehen lassen, aber der Abend ist ja noch jung. Und lass mich raten: Du und dein Ranger Bob, ihr seid heute Abend als meine Bodyguards abgestellt.«
Sie kicherte, was eher wie das Bimmeln von Glöckchen klang. »Er heißt Pippin.«
»Seid ihr beiden heute Abend maskiert? Ich meine, seht ihr für die meisten Leute wie Menschen aus?«
»Natürlich. Außerhalb des Büros doch immer.«
»Dann muss ich auf einen Immunen gestoßen sein. Mein Tischpartner hat euch gesehen. Er glaubt, er verliert den Verstand, weil er Leute mit Flügeln sieht.«
Sie schnappte nach Luft. »Ach, du liebe Güte.«
»Was soll ich jetzt machen? Wie gehe ich denn jetzt damit um? Er ist dieser Anwalt, von dem ich erzählt habe. Soll ich ihn einfach offen damit konfrontieren, dass Magie wirklich existiert? Oder soll ich ihn dazu bringen, zu uns ins Büro zu kommen, und es dann Mr. Mervyn und den anderen überlassen, ihn aufzuklären?«
Sie schüttelte den Kopf. »Sag ihm nichts, bevor wir nicht sicher sein können, was er ist. Wir werden erst einige Tests mit ihm durchführen müssen, dann sehen wir weiter.« Als ich daran zurückdachte, was sie an diesem Morgen in der U-Bahn alles angestellt hatten, um mich zu testen, bekam ich das flaue Gefühl, dass mir ein Abend bevorstand, an dem eine kleine musikalische Einlage des nackten Froschmanns zur Auflockerung sogar ganz gut käme.
Sie nahm ihr Handy aus der Handtasche, wählte eine Nummer und sagte: »Hier ist Trix. Katie muss mit dir sprechen.«
Sie reichte mir das Telefon und eine Stimmte sagte in mein Ohr: »Katie? Ich bin’s, Rod. Was gibt’s denn?«
»Du weißt doch sicher, dass ich mich heute Abend mit diesem Anwalt unterhalten wollte, oder?« Ich hoffte, der Büroklatsch war schon bei ihm angekommen. »Nun ja, ich glaube, er ist ein Immuner. Er hat Trix’ Flügel gesehen.«
»Bleib, wo du bist. Versuch, dich ganz entspannt mit ihm zu unterhalten. Wir sind gleich bei euch.« Ich fand es mehr als irritierend, dass er nicht fragen musste, wo wir eigentlich waren.
Ich gab Trix das Handy zurück. »Sieht so aus, als würden wir gleich ein paar Tests durchführen.«
Sie grinste und kicherte erneut. »Oh, prima. Das bringt immer Spaß!«
Unser Essen war gerade serviert worden, als ich zurück an den Tisch kam. Ethan schaute mit unbehaglicher Miene zu Pippin hin, als versuchte er zu begreifen, was er da sah. Als er mich erspähte, lächelte er erleichtert. Wir aßen und plauderten eine Weile über Belanglosigkeiten, und ich gab mir alle Mühe, meine Nervosität zu verbergen. Aber insgeheim fragte ich mich natürlich, was diese Tests alles so mit sich bringen würden. Wenn sich jemand einfallen ließ, Ethan mit einem Liebeszauber zu belegen, wäre ich ganz schön sauer.
Um das Gespräch in Gang zu halten und wieder zum geschäftlichen Teil überzuleiten, sagte ich: »Ich hätte da noch eine Frage zu dem, worüber wir vorhin gesprochen haben: Was ist denn, wenn jemand in ei ner Firma eine brillante Idee ausbrütet und sie dann mit nimmt, um sein eigenes Unternehmen aufzumachen?«
»So etwas erleben wir ebenfalls häufig in der Softwarebranche. Den Leuten fällt irgendetwas Tolles ein, und da sie nicht wollen, dass ihr Arbeitgeber damit reich wird, versuchen sie, selbst damit reich zu werden. In diesen Fällen hängt sehr viel davon ab, ob die Idee unmittelbar aus der Arbeit hervorgegangen ist, die der Angestellte für die Firma geleistet hat, oder ob er eigentlich eher zufällig während der Arbeit daraufgestoßen ist.«
Ich runzelte die Stirn. Das sah nicht gut aus. »Was, wenn es etwas ist, das der Angestellte während seiner Arbeit entwickelt hat, sein Arbeitgeber aber mit der Richtung nicht einverstanden ist, die diese Erfindung nimmt, und sich weigert sie zu vermarkten?«
»Das ist genau das, womit ich mein Geld verdiene. Dann muss man die Akten sehr genau studieren, Befragungen durchführen und all so was, um zu bestimmen, was wirklich Sache ist. Normalerweise gewinnt in solchen Fällen die Firma, wenn die Erfindung während der Arbeit mit Mitteln der Firma gemacht wurde. Erst recht, wenn sie die besseren Anwälte hat.«
»Und arbeitest du gewöhnlich für die Unternehmerseite?«
»Ja, ich bin ein Werkzeug des Bösen.« Er lachte. »Aber jetzt genug der Höflichkeit. Du kannst dich unmöglich derart für meine Arbeit interessieren. Oder hast du vielleicht vor, deinem Arbeitgeber
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