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Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Titel: Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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viel mehr über mich als ich über ihn, aber wie es aussah, war er sehr aufmerksam. Bei meinem ersten Gespräch mit Owen und Rod hatte ich Cappuccino bestellt, als wäre es eine seltene Delikatesse, und er wusste, dass ich immer Schokolade in der Handtasche hatte.
    Bei einem Date konnte ich jedoch schlecht einem anderen Mann um den Hals fallen. Gespannt beobachtete ich Ethans Reaktion. Er starrte auf den Tisch hinunter und schluckte, dann schüttelte er den Kopf, holte tief Luft und sagte: »Wir müssen die einmillionsten Gäste sein oder so was in der Art.«
    Ausgerechnet in dem Moment kam die Kellnerin vorbei und fragte: »Darf ich Ihnen ein Dessert bringen?«
    Ethans Blick wanderte zwischen ihr und dem schmelzenden Schokoladeneis hin und her. »Ah, nein danke, wir sind versorgt. Das eine Dessert sollte genügen.«
    Die Kellnerin stutzte einen langen Augenblick, dann zuckte sie die Achseln. »Wie Sie meinen«, sagte sie und ging davon.
    Ich tat so, als schaute ich ihr nach, und drehte den Kopf, um Owens und Rods Mienen sehen zu können. Sie guckten beide überrascht, dann verdrehte Rod die Augen und schüttelte seinen Kopf. Owen kniff die Augen zusammen. Er fühlte sich herausgefordert. Ich machte mich auf einiges gefasst.
    Ethan griff nach seinem Cappuccino, doch die Tasse wich vor ihm zurück. Er versuchte es erneut, aber sie bewegte sich zur Seite. Ich beobachtete ihn und fragte mich, wie er das jetzt verarbeiten würde. »Mann, ist die glatt«, sagte er nach einer Weile. »Bin ich froh, dass ich nur ein Bier getrunken habe.«
    Ich aß einen Löffel von dem Schokoladeneis. Denn warum hätte ich es umkommen lassen sollen? Außerdem brauchte ich auf diese Weise nicht zu reden. Dann schaute ich wieder zu den Jungs rüber. Owen grinste süffisant, während Rod jetzt frustriert guckte. Mir drängte sich der Verdacht auf, dass es hier längst nicht mehr nur darum ging, Ethan zu testen. Männer aus der magischen Welt schienen dem gleichen Konkurrenzdenken zu unterliegen wie alle anderen Träger eines Y-Chromosoms.
    Plötzlich begann es über unserem Tisch ganz leise zu schneien. Weiße Flöckchen tanzten und wirbelten durch die Luft und legten sich auf uns und auf den Tisch, bevor sie verschwanden, ohne ein Gefühl von Kälte oder Nässe zu hinterlassen. Es war ein wahrhaft spektakulärer Anblick, doch keiner der anderen Gäste im Restaurant schenkte ihm irgendeine Beachtung.
    Ethan hielt fast eine geschlagene Minute die Augen geschlossen, dann schlug er sie wieder auf und musste feststellen, dass es in diesem Raum tatsächlich schneite. Er warf mir einen flehentlichen Blick zu. »Sag mir, dass ich nicht dabei bin, den Verstand zu verlieren.«
    »Warum solltest du den Verstand verlieren?«
    »Entweder ich leide unter starken Halluzinationen, oder hier geht etwas äußerst Merkwürdiges vor sich.«
    »Zum Beispiel?«
    »Na ja, zuerst waren da diese Leute mit den Flügeln. Die übrigens immer noch Flügel tragen. Es war keine optische Täuschung. Dann verwandelte mein Bier sich in eine Cola. Danach hatten wir plötzlich ein Dessert vor uns stehen, das eines Ritz würdig gewesen wäre. Aber die Kellnerin hat es nicht gesehen und sogar gefragt, ob wir ein Dessert wollen. Ich kriege meine Tasse nicht zu fassen, und jetzt schneit es im Restaurant. Wenn Wasser von der Decke tropfen würde, hätte ich ja noch gedacht, es wäre eine Leitung geplatzt, aber Schnee?« Er schüttelte den Kopf. »Doch du sagst mir jetzt wahrscheinlich, dass nichts von all dem wirklich passiert ist, und bist sauer, weil ich der Kellnerin gesagt habe, wir wollten kein Dessert.«
    Ich schaute zu Owen und Rod hin. Sie grinsten sehr zufrieden mit sich und nickten dann feierlich, um mich zu ermutigen. Ich wandte mich wieder zu Ethan um und fragte: »Siehst du häufiger solche Dinge?«
    Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare, die aufrecht stehen blieben. »Würdest es sehr verrückt finden, wenn ich jetzt ja sagen würde?«
    »Probier’s doch aus.«
    »Okay. Ja, ich sehe solche Dinge sehr häufig, und in letzter Zeit sogar immer häufiger.«
    »Wie lange wohnst du schon in New York?«
    »Erst seit meinem Jurastudium.«
    »Und wo hast du vorher gewohnt?«
    »In einer Kleinstadt weiter nördlich im Staat New York.«
    »Hast du auch schon vor deinem Umzug merkwürdige Sachen gesehen?«
    Er zuckte die Achseln. »Das hätte ich wahrscheinlich gar nicht mitgekriegt. Ich hatte meine Nase immer in meinen Büchern.«
    Ich beugte mich über den Tisch zu ihm hin.

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