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Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Titel: Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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irgendetwas zu stehlen?«
    »Nein, von Post-its und Kugelschreibern mal abgesehen«, sagte ich und rang mir ein Lachen ab. Es klang ganz so, als brauchten wir einen Anwalt, um diese Situation zu regeln. Wenn sich herausstellte, dass Ethan tatsächlich immun war und in unser Geheimnis eingeweiht werden konnte, war das ganz schön hilfreich. »Aber es interessiert mich wirklich. Ich hab vorher noch nie von diesem Fachgebiet gehört. Ich hab zwar früher auch mal überlegt, Jura zu studieren, aber von dieser Fachrichtung wusste ich nichts.« Ich kreuzte unter dem Tisch die Finger, um meine Lüge zu neutralisieren.
    Aus dem Augenwinkel sah ich zwei Männer ins Restaurant kommen und an der Bar Platz, nehmen. Sie waren angezogen, als kämen sie direkt vom Sport. Normalerweise wären sie mir gar nicht weiter aufgefallen – schließlich saßen schon mehrere ähnlich gekleidete Typen dort, aßen und schauten sich ein Baseballspiel im Fernsehen an. Doch bei diesen beiden Männern handelte es sich um Rod und Owen. Ich hätte am liebsten meinen Kopf auf die Tischplatte geschlagen. Es war schon schlimm genug, dass ich aus beruflichen Gründen so tun musste, als wäre ich an meinem Tischpartner interessiert. Da hatte es mir gerade noch gefehlt, dass mein Schwarm sich auch noch im selben Raum aufhielt. Jetzt hatte ich Ethan gegenüber ein doppelt schlechtes Gewissen. Und schlimmer noch: Ohne Owen wäre es mir vielleicht gelungen, tatsächlich ein Interesse an Ethan zu entwickeln, und der war schließlich deutlich eher meine Liga. Ja, eigentlich sah es doch sogar sehr danach aus, als hätten wir mehr gemeinsam, als gedacht.
    Ich zwang mich, mich weiter auf Ethan zu konzentrieren, und hielt das Gespräch tapfer in Gang. Gleichzeitig dachte ich aber ängstlich darüber nach, was das magische Duo sich wohl einfallen lassen würde, um ihn auf die Probe zu stellen. »Und was passiert, wenn eine Firma glaubt, dass einer ihrer Angestellten etwas gestohlen hat und es dazu benutzt, sich als Konkurrent auf dem Markt zu etablieren?«
    »In diesem Fall reichen wir zunächst einmal eine schöne kleine Unterlassungsklage ein. Meistens reicht das schon, um den Gegner zum Aufgeben zu bewegen. Die meisten Leute wissen nämlich gar nicht, was sie tun und dass es nicht richtig ist. Sie brauchen ihr Produkt dann nur genügend zu modifizieren, um es in etwas zu verwandeln, das tatsächlich ihnen gehört. Wenn viel Geld im Spiel ist, wenn der ursprüngliche Arbeitgeber erheblichen finanziellen Schaden erleidet oder wenn der Exmitarbeiter aufsässig wird, kann die Sache allerdings auch komplizierter werden.«
    Ich fragte mich, ob so eine Klage in unserem Fall ausreichte. Mir war nämlich nicht ganz klar, wie wir einen Fall, in dem es um eine gestohlene Zauberformel ging, vor Gericht bringen sollten. Würde ein Außenstehender das überhaupt als eine glaubwürdige Bedrohung betrachten?
    In dem Moment verschwand plötzlich Ethans noch fast unberührtes Bier, und an seiner Stelle erschien eine Cola. Ich vermutete, dass die meisten Leute in diesem Fall trotzdem weiter Bier sehen und auch schmecken würden. Ethan zwinkerte ungläubig, wurde blass, nahm die Flasche, betrachtete sie kurz und lachte dann. »Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, dass ich eine Cola bestellt habe. Aber ich hatte ja auch gesagt, ich trinke heute Abend nur ein Bier.«
    Ich wusste nicht, ob ich ihm widersprechen sollte. Er hatte keine Cola bestellt. Die Kellnerin war gar nicht bei uns gewesen. Er wollte es nicht wahrhaben, aber er hatte definitiv bemerkt, dass irgendetwas nicht stimmte.
    Ich schaute so unauffällig wie möglich zum Tresen hin. Rod sah Owen mit hochgezogenen Augenbrauen an, so als wollte er sagen: »Okay, jetzt bist du dran.« Owen kaute auf seiner Lippe herum und überlegte angestrengt. Mein Magen zog sich vor Angst zusammen. Nach meinen Erfahrungen mit seiner magischen Kreativität zu urteilen, stand uns Interessantes bevor.
    Von einer Sekunde auf die andere verschwanden unsere fast leeren Teller und Gläser und auf der vorher nackten Resopal-tischplatte erschien eine weiße Leinentischdecke. Und darauf kostbare Porzellanschälchen mit einem sündhaft kalorienreichen Schokoladendessert. Wir saßen beide vor dampfenden Tassen mit Cappuccino, und in der Mitte zwischen uns stand jetzt eine Kristallvase mit einer einzelnen roten Rose. Diese Art von Test ließ ich mir gern gefallen. Ich musste mich arg zusammennehmen, um Owen nicht dankbar anzulächeln. Er wusste nicht

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