Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu
kennen gelernt hatte, wollte ich ehrlich, dass das mit uns beiden funktionierte, und das nicht nur, weil ich bezweifelte, dass ich den Mann, den ich eigentlich wollte, jemals kriegen würde. Ich war froh, Ethan zum Freund zu haben.
Als ich am Montagmorgen in Merlins Bürotrakt kam, sah Trix bedeutend besser aus als am Freitag. Sie wirkte sogar fast schon wieder glücklich. »Nochmals vielen Dank, dass ihr mich gerettet habt«, sagte sie.
»Es war echt nett, dass du und Ethan euer Geturtel unterbrochen habt, um mir zu helfen.«
»Ich glaube, das mit der Unterbrechung hatten meine Feinde bereits gründlich besorgt«, sagte ich.
»Wenn man einmal von einem wandelnden Gerippe mit Feuerbällen beworfen wurde, fällt es einem schwer, noch romantische Gefühle zu entwickeln.«
Sie flatterte mit den Flügeln. »Ach, ich weiß nicht.
Heißt es nicht immer, Gefahren setzten ähnliche Reaktionen in Gang wie die Dinge, die einen scharf machen? Das hätte doch ein interessantes Vorspiel werden können.«
»Glaub mir, das war wirklich das Letzte, wonach mir da draußen der Sinn stand.«
»Hast du denn eine Idee, wer es war oder was sie wollten?«
»Nein. Doch ich bezweifle, dass es ein magischer Raubüberfall war. Sie hatten es gezielt auf mich abgesehen. Aber warum gerade auf mich? Mich aus dem Weg zu räumen bringt doch keinem wirklich was.«
Merlin kam aus seinem Büro. Er hatte Sorgenfalten im Gesicht. »Geht es Ihnen auch gut?«, erkundigte er sich. »Ich habe von dem Vorfall am Freitagabend erfahren.«
»Mir geht’s prima. Sie haben mir nichts getan. Ich glaube, sie wollten mir nur Angst einjagen, aber ich bin nicht ganz sicher, wieso, es sei denn, sie versuchen immer noch, mich dazu zu bringen, meinen Job aufzugeben. Glücklicherweise war Sams Sicherheitsdienst auf Draht, und das obwohl die Jungs schon Feierabend hatten.«
»Wir sollten wohl davon ausgehen, dass Sie schon näher an der Wahrheit über den Spion dran sind, als Sie ahnen.«
»Oder aber es ist mir gelungen, die falsche Person gegen mich aufzubringen, und das alles hat mit meiner Arbeit gar nichts zu tun.«
Er legte seinen Kopf schief und dachte über diese Idee nach. »Schon möglich, aber für einen persönlichen Rachefeldzug erscheint mir das Ganze ein bisschen zu aufwendig. Solche Banditen anzuheuern hat seinen Preis. Jedenfalls war das in meiner Zeit so, und ich bezweifle, dass sich daran etwas geändert hat.« Er ging zurück zu seinem Büro, drehte sich aber auf halbem Wege noch einmal um. »Sie sollten sich den Mittwoch frei nehmen, um Zeit für Ihre Eltern zu haben«, sagte er. »Wenn Sie nicht im Büro sind, wiegt der Spion sich vielleicht in falscher Sicherheit.«
»Danke«, erwiderte ich. »Das ist sehr nett.«
Ich machte früher Schluss, um mich vor dem Gebäude mit Ethan zu treffen. Während ich auf ihn wartete, plauderte ich mit Sam, der wieder auf seinem üblichen Posten auf dem Vordach saß. »Meine Eltern kommen heute Abend«, erzählte ich ihm. »Meinst du, du könntest meinen Personenschutz ein wenig verstärken?«
»Hast du Angst, dass Idris sich an ihnen vergreift?«
»Ja, ein bisschen schon. Vor allem möchte ich alles vermeiden, was meine Eltern beunruhigen könnte. Wenn sie nur die geringste Ahnung davon bekommen, wie verrückt es in meinem Job zugeht, verfrachten sie mich, bevor ich mich versehe, zurück nach Texas. Wenn ihr uns die Fieslinge vom Leib halten könntet, bevor sie sich an uns ranmachen, wäre das echt prima.«
»Alles klar! Ich sage meinen Leuten gleich Bescheid.« Dann zwinkerte er mir zu. »Palmer hat mich übrigens auch schon darauf angesprochen. Er meinte, du würdest dir Sorgen machen.«
Selbst als Ethan kam und wir uns auf den Weg zum Flughafen machten, konnte ich nicht aufhören, zu grübeln. Ich hatte immer Angst davor gehabt, was meine Eltern zu meiner Wohnung sagen würden, die über einem Nagelstudio in einem Apartmenthaus lag.
Sie würde ihnen garantiert nicht gefallen. Aber selbst wenn sie Zauberwesen mit Flügeln, fliegende Gargoyles und andere magische Kuriositäten nicht sehen konnten, war es doch sehr wahrscheinlich, dass sie etwas davon mitbekamen, sollte ich mit einem dieser Wesen in Kontakt kommen. Und ich war nicht gerade ein Ass darin, mir aus dem Stegreif irgendwelche unverfänglichen Erklärungen auszudenken.
»Es wird schon alles gut laufen«, versuchte Ethan mich zu beruhigen, während er sich auf dem Weg zum LaGuardia-Flughafen durch den Verkehr kämpfte.
»Hmm?«,
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