Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu
Katie-Maus. Was kann ich für dich tun?«
»Idris hat mir gestern Abend einen Besuch abgestattet – während ich mit meinen Freundinnen und meinen Eltern im Restaurant saß.«
Sein steinernes Gesicht nahm einen erstaunten Ausdruck an. »Das hätte nicht passieren dürfen. Ich frage mich, wie er an meinen Leuten vorbeigekommen ist. Was wollte er denn?«
»Er hat bloß seine übliche Einschüchterungsnummer abgezogen, wie ein Gangster aus einem zweitklassigen Krimi. Und meine Freundin angegraben.
Aber ich möchte das trotzdem nicht noch mal erleben. Schließlich versuche ich, meine Eltern davon zu überzeugen, dass ich sicher und glücklich in dieser Stadt lebe.
Wenn mir dauernd irgendwelche gefährlichen Zauberer über den Weg laufen, die ein merkwürdiges Benehmen an den Tag legen, wird daraus bestimmt nichts.«
»Ich hab alles unter Kontrolle«, versicherte er und salutierte mit seinem Flügel.
»Danke, Sam.« Ich schaute Owen nach, der gerade im Gebäude verschwand, und wandte mich dann wieder an Sam. »Vielleicht solltet ihr Owen über die Feiertage auch einige Leute zusätzlich an die Seite stellen. Ich glaube, er möchte seine Pflegeeltern besuchen, und wenn Idris so etwas mit mir macht, kann ich mir schon lebhaft vorstellen, was er sich für Owen ausgedacht hat.«
»Gute Idee. Gut, dass du das ansprichst. Der Kleine hätte selbst nie und nimmer um Hilfe gebeten.«
»Aber von mir weißt du natürlich nichts«, sagte ich, während ich die Tür aufdrückte.
»Was soll ich denn wissen?«, flachste er und zwinkerte mir zu.
Ich hatte die Treppe, die von der Lobby nach oben führte, erst zur Hälfte geschafft, als Trix mir entgegengeflogen kam. »Oh, Katie! Da steckst du! Komm schnell mit!« Sie wendete und flatterte ohne weitere Erklärung zurück.
»Was ist denn los?«, fragte ich, während ich versuchte, mit ihr mitzuhalten.
»Es geht um Ari. So eine Tussi aus dem Verkauf hat behauptet, sie wäre bestimmt die Spionin, und seitdem geht’s hoch her. Sie liefern sich ein magisches Gefecht, dass die Fetzen nur so fliegen. Du bist die Einzige, die dazwischengehen kann, ohne dass ihr was passiert.«
Na ja, eigentlich gab es noch eine Menge anderer Immuner in dieser Firma, die dasselbe hätten tun können, aber ich konnte mir schon denken, wie sie das meinte. Diese Sache sollte unter uns Freundinnen bleiben und nicht bis zu offizielleren Stellen durchdringen.
Ich spürte die magischen Kräfte, die im Einsatz waren, so intensiv, dass ich schon längst eine Gänsehaut hatte, als Trix schließlich stehen blieb. »Da sind die beiden«, flüsterte sie.
Vor uns verdroschen Ari und Melisande Rogers sich gegenseitig unter Zuhilfenahme ihrer magischen Kräfte. Es sah ganz ähnlich aus wie bei der letzten großen Schlacht zwischen unseren Jungs und dem Team von Idris, nur dass weniger Leute involviert waren. Sie versuchten sich gegenseitig zu besiegen, indem sie die andere mit ihren Mitteln bewarfen.
»Nimm das gefälligst zurück, du blöde Kuh!«, knurrte Ari und schleuderte einen glühenden Strahl in Melisandes Richtung.
Melisande wich ihm aus, ohne dass auch nur ein Härchen in ihrer perfekten Frisur durcheinandergeriet. »Ich hab offenbar voll ins Schwarze getroffen, wenn du dich so aufregst«, stichelte sie und unterstrich ihre Worte ihrerseits mit einem Strahl aus glühendem Licht, dem Ari jedoch ebenso mühelos auswich.
»Oder aber ich kann dich einfach nicht ausstehen«, erwiderte Ari wütend.
Ich holte tief Luft und warf mich ins Getümmel.
Dabei kam ich mir vor, als würde ich mich in einen Hundekampf einmischen, und wünschte mir, ich hätte ein Gartenschlauch zur Hand, um die beiden auseinanderzutreiben. Meine Haare standen bestimmt mal wieder senkrecht vom Kopf ab von all der Energie in der Luft. »Genug jetzt!«, rief ich. »Oder wollt ihr richtigen Ärger bekommen? Was glaubt ihr, was der Chef dazu sagen würde, wenn er euch so sähe?«
Die Energie in der Luft ließ nach. Beide Streithennen sahen mich wütend an, schienen aber von ihren Mordphantasien Abstand genommen zu haben.
Trotzdem herrschte weiter eine große Anspannung im Raum, und ich wartete ab, was als Nächstes passieren würde. Doch dann drehte Melisande sich einfach wortlos um und ging davon. Ari wollte hinter ihr her, aber Trix hielt sie am Arm fest. Ich schnappte mir rasch den anderen Arm, und wir brachten sie in die Forschung & Entwicklung.
»Was habt ihr denn über die Feiertage Schönes vor?«, fragte ich betont
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