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Katrin Sandmann 02 - Kinderspiel

Katrin Sandmann 02 - Kinderspiel

Titel: Katrin Sandmann 02 - Kinderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Klewe
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mehrmaliges Klingeln niemand reagiert hatte, beschloss der Journalist, sich auf eigene Faust ein wenig umzusehen. Er machte sich kurz an der Eingangstür zu schaffen und schlüpfte hinein. Sekundenlang blieb er im Flur stehen, aber nichts rührte sich. Rutkowski schien wirklich nicht zu Hause zu sein.
    Hastig begann Manfred, die Zimmer abzusuchen. Er ahnte, dass er nicht viel Zeit haben würde. Rutkowski konnte nicht weit sein. Sicher würde er jeden Augenblick wieder eintreffen, und Manfred wollte auf gar keinen Fall von ihm überrascht werden.
    Er durchwühlte die Schubladen im Schlafzimmer und fegte den gesamten Inhalt des Arzneischränkchens im Badezimmer mit dem rechten Arm ins Waschbecken. Neben Kopfschmerztabletten, einem Fieberthermometer und zwei Injektionsspritzen, befanden sich eine Anzahl Tabletten darunter, deren Namen Manfred nichts sagten. Er suchte weiter. Aber nirgendwo entdeckte er etwas, das Rutkowski den Mord an seinen Freunden aus Kindertagen nachgewiesen hätte; weder ein Fläschchen mit Zyankali, noch eine verdächtige Liste mit Adressen oder andere Notizen. Neben dem Telefon lag ein Terminkalender, aber auch der war lediglich angefüllt mit Reparaturterminen und Kundenadressen.
    Manfred nahm sich jetzt die Küche vor. Er stöberte in den Einbauschränken, jedoch ohne Ergebnis. Auch ein Blick in die Besenkammer half ihm nicht weiter. Er schlug die Tür zu, stockte eine Sekunde und riss sie wieder auf. An den Haken auf der linken Seite hingen verschiedene Tüten, in denen offensichtlich Wäscheklammern, Putzlappen und ähnliche Dinge aufbewahrt wurden. Zwei dieser Tüten waren knallgelb und hatten einen blauen Aufdruck. Genau wie die, die aus dem Kühlschrank in Erik Steins Wohnung geklaut worden war.
    Manfred Kabritzky pfiff durch die Zähne. Na, wenn das kein guter Anfang war. Eine Plastiktüte war natürlich kein Beweis, aber sie zeigte ihm, dass er auf der richtigen Spur war. Er schloss die Tür und warf einen suchenden Blick durch den Raum. Sekundenlang ruhte sein Blick auf dem Kühlschrank. Er zögerte. Dann öffnete er die Tür und spähte hinein. Zuerst entdeckte er nichts Auffälliges. Aber als er die untere Schublade aufzog, sah er es. Sein Atem stockte. Neben ein paar verschrumpelten Möhren lag ein kleines gelbes Päckchen. Es war die zusammengewickelte Plastiktüte, die aus dem Kühlschrank in Erik Steins Wohnung verschwunden war. Manfred griff hastig danach und wickelte die Tüte auseinander. Dann warf er einen Blick hinein. Im Inneren befand sich ein kleiner Karton, der fünf kleine gläserne Ampullen enthielt. Manfred entzifferte die Aufschrift. Er stieß einen überraschten Laut aus. Das erklärte zumindest, warum Kai Rutkowski wegen dieser Tüte eingebrochen war. Er hatte sie dringend gebraucht. Sehr dringend vermutlich.
    Manfred legte die Tüte zurück. Er marschierte ins Wohnzimmer und sah sich um. Der Raum war muffig, eng und vollgestopft mit einer Mischung aus altem und neuem Krempel. Die Couch sah aus, als hätte Rutkowski sie von seiner Urgroßmutter geerbt. Der Bezug mit dem großflächigen Blumenmuster war verschlissen. Auf dem niedrigen Tisch davor drängte sich ein Sammelsurium aus Bierflaschen, Zigarettenpackungen, Zeitungen und einer halbleeren Chipstüte . An der rechten Zimmerwand befand sich ein billiger Kiefernschreibtisch, auf dem ein Computer stand, umringt von Zetteln und Papierstapeln.
    In der linken Ecke unter dem Fenster stand ein Fernseher auf einem kleinen Holztischchen. Daneben auf dem Boden lagen ein paar Videokassetten. Offensichtlich waren es selbstaufgenommene Filme. Wahllos langte er nach einer Kassette und studierte den Titel. Autopsie I und II stand auf der Hülle. Kabritzky zog verwundert die Augenbrauen hoch. Hatte sich da etwa jemand besonders intensiv auf seine Tat vorbereitet? Oder hatte Kai Rutkowski einfach nur Interesse an der Medizin? Er studierte die Titel der anderen Filme, aber die waren nicht besonders bemerkenswert. Zwischen diversen Softpornos, die Rutkowski offensichtlich aus dem Nachtprogramm aufgezeichnet hatte, fand er den Paten, Teil eins und zwei, so wie mehrere Tatortfolgen.
    Kabritzky ließ erneut seinen Blick durch das Zimmer schweifen. Schließlich fiel sein Blick auf einen Bücherstapel unter dem Computertisch, den er bisher übersehen hatte. Er machte ein paar Schritte auf den Stapel zu und las den Titel des obersten Exemplars. Ökologisches Stoffgebiet. Er runzelte verwirrt die Stirn. Was war denn das? Er schlug das

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