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Katrin Sandmann 04 - Blutsonne

Katrin Sandmann 04 - Blutsonne

Titel: Katrin Sandmann 04 - Blutsonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Klewe
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hatte für zehn Uhr die erste Besprechung des Tages der MK Henker angesetzt. Es wurde Zeit, dass er sich auf seine Arbeit konzentrierte.
    Rita war offenbar schon hellwach und voller Tatendrang. »Keine Hiobsbotschaften heute Morgen, so wie es aussieht?« Sie zählte Kaffeelöffel ab. Zu wenige für Halverstetts Geschmack. Die dünne Plörre würde mal wieder nach gar nichts schmecken.
    »Nein. Bisher nicht. Alles ruhig so weit. Zu ruhig, wenn du mich fragst. Wir treten auf der Stelle, obwohl wir so viele Ermittlungsansätze haben. Was ist eigentlich mit Carina Lennards letzten Stunden? Haben wir die inzwischen rekonstruieren können?«
    »Noch nicht. Sie ist wohl am Mittwoch ganz normal von der Arbeit nach Hause gegangen. Danach verliert sich ihre Spur. Vielleicht ist sie genau wie Bertram und Elisabeth Kassnitz zu Hause überfallen worden. Oder wie Binder unmittelbar vor der Haustür.«
    »Als sie Feierabend hatte, war später Nachmittag. Das wäre ein bisschen zu früh gewesen. Da war es noch hell. Ich glaube nicht, dass der Täter so ein Risiko eingegangen ist. Wenn sie vor der Haustür überfallen wurde, dann später. Dann muss sie noch mal weggegangen sein.«
    Rita starrte auf die gluckernde Maschine. »Wir haben bei ihren Unterlagen einen Vertrag mit einem Fitnessstudio gefunden. Vielleicht war sie da.«
    »Hat das noch niemand nachgeprüft?«
    »Wir haben den Vertrag erst gestern Abend gefunden. Du weiß doch selbst, was da für ein Chaos in der Wohnung war. Irgendwer wollte sich gleich heute Morgen drum kümmern.«
    Halverstett nickte zerstreut. Carina Lennards Wohnung hatte einen erschreckenden Anblick geboten. Überall hatten sich Stapel mit alten Zeitschriften getürmt, Tüten mit leeren Flaschen die Wände gesäumt, jede Oberfläche, egal ob Tisch, Kommode oder Küchenarbeitsplatte war bis auf den letzten Zentimeter mit Kram bedeckt gewesen. Es war, als hätte diese Frau hinter einem schützenden Wall aus Unrat gelebt. Lediglich der Vogelkäfig war makellos sauber gewesen und beide Näpfe bis zum Rand gefüllt, der eine mit Wasser, der andere mit Körnern.
    Sie hatten die Nachbarn befragt, doch keiner von ihnen hatte diese Seite der attraktiven jungen Frau gekannt. Sie galt als zurückhaltend, aber höflich, ordentlich und zuverlässig. Jedoch hatte niemand je ihre Wohnung betreten.
    »Aber dafür war ich gestern noch mal bei der Schwester.« Rita lächelte triumphierend, während sie sich Kaffee eingoss. »Auch einen?« Sie hielt Halverstett die Kanne hin. Der schüttelte den Kopf.
    »Und? Hat sie mit dir geredet?«
    »Oh ja. Diesmal war ich nämlich allein. Das hat Wunder gewirkt. Die Frau ist ziemlich neben der Spur. Lebt in ihrer eigenen Welt. War schon richtig, dass wir der Presse nichts von ihr erzählt haben.«
    »Und? Was hat sie über ihre Schwester gesagt?«
    »Leider nicht sehr viel.« Rita schaufelte Zucker in ihren Kaffee. »Die beiden hatten seit Jahren keinen Kontakt mehr. Irgendein Streit. Es ging wohl um die kranke Mutter, die inzwischen verstorben ist. Ich hab’s nicht so genau aus ihr rausgekriegt.«
    Halverstett starrte auf Ritas Tasse. »Also weiß sie nicht, wen ihre Schwester kannte oder was sie am Mittwochabend gemacht haben könnte?«
    Rita schüttelte den Kopf. »Sie wusste nicht einmal Carinas Adresse.« Sie nahm einen Schluck Kaffee und schnappte sich dann eine Mappe vom Schreibtisch. »Ich gehe schon mal in den Besprechungsraum.« Sie blickte auf ihre Uhr. »Kommst du gleich nach?«
    Er nickte, und sie verschwand. Sie war noch keine drei Minuten weg, als es klopfte.
    »Ja?«
    Ein Mann um die dreißig schob sich zur Tür herein. Er trug das lange Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, und seine Jeans hatte mehrere Risse am rechten Oberschenkel. Halverstett war sich nicht sicher, ob sie alt und verschlissen war oder neu und ein Vermögen wert. Bei der heutigen Mode war alles möglich. Das Hemd war jedenfalls sehr elegant und saß perfekt. Der Mann streckte die Hand aus. »Thomas Willman . Doktor Thomas Willman . Sind Sie Hauptkommissar Halverstett ?«
    Halverstett nickte. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Es geht um diesen Henker. Das heißt, eigentlich nicht. Oder nur vielleicht.«
    »Immer der Reihe nach.« Halverstett deutete auf einen Stuhl. »Setzen Sie sich doch.«
    Der Mann ließ sich nieder. »Also, das Ganze ist mir etwas unangenehm«, fing er an.
    »Erzählen Sie einfach.« Halverstett war froh über die Ablenkung. Noch nie in seinem Leben hatten private Sorgen

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