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Katzen, Killer und Kakteen

Katzen, Killer und Kakteen

Titel: Katzen, Killer und Kakteen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garrison Allen
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Mrs. Burnham. »Sagen Sie das Penelope.«
    »Ja, Ma’am, das werde ich.«
    »Und sparen Sie sich für die Hochzeitsnacht auf, junge Dame. Treten Sie in jungfräulichem Weiß vor den Altar, und Sie werden es nie bereuen.«
    Mrs. Burnham marschierte aus dem Laden und ließ Kathy teils besorgt, teils verärgert zurück. Auf der einen Seite war da Penelope, die sie liebte, auf der anderen Harris, den sie ebenfalls liebte, und natürlich noch der arme Timothy, der sich in unerwiderter Liebe nach ihr verzehrte. Kurz darauf verzehrte sie sich vor Schuldgefühlen, da sie nicht einen Gedanken an die arme Mrs. Fletcher verschwendet hatte.
    »Ich gehe ins Kloster«, rief Kathy aus.
    Als Kathy schließlich Penelopes Schlüssel in der Tür hörte, rannte sie nach hinten und begrüßte sie besorgt.
    »Da bist du ja endlich, Penelope. Wie schrecklich. Stimmt das alles? Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie furchtbar es gewesen sein muß. Die arme Mrs. Fletcher. Ich hatte schon Angst, du würdest gar nicht mehr kommen. Ich wollte dich anrufen, aber ich weiß ja, wie du morgens bist. Was ist passiert? Ist mit dir alles in Ordnung? Hi, Mycroft.«
    Penelope trat einen Schritt zurück, als die Fragen auf sie niederprasselten. »Wie ich sehe, hat der Wüstentelegraf schon ganze Arbeit geleistet.«
    »Jeder redet darüber.«
    »Was hast du denn gehört?«
    »Nur, daß die arme Mrs. Fletcher vor deiner Tür niedergeschossen worden ist und – «
    »Niedergeschossen…?«
    »- und daß du auch getötet worden wärst, wärst du nur eine Minute früher nach Hause gekommen.«
    »Niedergeschossen?«
    »Mrs. Burnham war vorhin da und hat erzählt, du hättest Mrs. Fletchers von Kugeln durchlöcherten Körper auf deiner Veranda vorgefunden. Überall war Blut. Die Fenster kaputtgeschossen. Sie sagte, es wäre das organisierte Verbrechen gewesen – weil Mrs. Fletcher gegen das Kasino war.«
    »Kasino? Welches Kasino?«
    »Ich weiß es nicht. Das hat sie jedenfalls gesagt. Kasino. Ich habe nicht richtig zugehört.«
    »Mrs. Burnham weiß, wie üblich, mal wieder nicht, wovon sie redet. Mit ihrem Talent als Klatschtante sollte sie lieber eine Klempnerlehre machen.«
    »Also ist Mrs. Fletcher nicht tot?«
    »Oh, das ist sie, aber sie wurde nicht in einem Kugelhagel niedergeschossen. Sie wurde wahrscheinlich mit einem ziemlich großen, rostfreien Fleischermesser umgebracht, an dessen Griff ein Penny klebte.«
    »Wahrscheinlich? «
    »Sehr wahrscheinlich«, sagte Penelope, »aber wir warten, wie man so schön sagt, auf den Autopsiebericht, um die Todesursache festzustellen.«
    »Naja, trotzdem hättest du verletzt werden können.«
    Das Geschäft war an diesem Morgen lebhaft. Stetig strömten die Kunden in den Laden, die zwar eher auf der Suche nach Klatsch als nach Lektüre für das Wochenende waren, sich aber dennoch verpflichtet fühlten, ein Buch zu kaufen, nachdem sie Penelopes Geschichte gehört hatten. Das ist eine interessante Variante des Tauschhandelsystems, dachte Penelope. Ich erzähle ihnen eine schreckliche Geschichte, und im Austausch dafür kaufen sie eine andere. Schlimm, so das Geschäft anzukurbeln!
    Penelope bemerkte, daß viele ihrer Kunden, den neuerworbenen Roman unter den Arm geklemmt, sofort in die Videothek nebenan gingen.
    Wie angekündigt, kam Mrs. Burnham noch mal zurück, um die gräßlichen Details zu erfahren. Penelope lieferte ihr die Fakten des Falls, so weit sie ihr selber bekannt waren, aber dies schien Mrs. Burnham nicht zu genügen, da sie ziemlich enttäuscht darüber war, daß es keinen Kugelhagel gegeben hatte.
    »Die einzigen Schußwaffen gestern abend waren die der Polizei«, sagte Penelope. »Der Mord ist von einer einzelnen Person mit einem Messer verübt worden. Punkt. Aus.«
    »Mehr mag Ihnen nicht bekannt sein. Aber merken Sie sich meine Worte, da hat das illegale Glücksspiel seine Finger drin.« Mrs. Burnham marschierte verärgert aus dem Laden, ohne auch nur Anstalten zu machen, ein Buch zu kaufen.
    »Die Frau ist unmöglich«, sagte Penelope.
    Mycroft, der sich während Mrs. Burnhams Besuch auf Rathys Schoß in Sicherheit gebracht hatte, stimmte ihr zu. Er blickte der Frau verachtungsvoll hinterher.
    Kathy, deren Beine schon eingeschlafen waren, seufzte erleichtert, als Mycroft heruntersprang. »Mein Gott, Mikey, bist du fett. Das kommt von all den Limabohnen.«
    Mycroft miaute und schlenderte ins Hinterzimmer, um nachzusehen, ob in seinem Napf ein paar Limabohnen lagen. Er war eigentlich nicht

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