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Katzen, Killer und Kakteen

Katzen, Killer und Kakteen

Titel: Katzen, Killer und Kakteen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garrison Allen
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Aktiengesellschaft wertvolle Informationen besitzen könnte. Kannst du mal in den amtlichen Bekanntmachungen nachsehen?«
    »Natürlich. Warum hast du das nicht gleich gesagt?«
    »Hab’ ich doch.«
    Andy wandte sich seiner Tastatur zu und tippte schnell ein paar Befehle ein. Das war ein weitere Sache, die sie an ihm bewunderte. Er konnte ausgezeichnet Schreibmaschine schreiben, viel besser als sie selbst. Er würde eine gute Sekretärin abgeben.
    »Nichts«, sagte Andy.
    »Mist. Ich dachte, das wäre ein guter Ausgangspunkt.«
    »Du mußt wahrscheinlich im Ministerium anrufen«
    Zumindest war das Telefon besser als verstaubte Akten. »Jedenfalls vielen Dank, Liebling.«
    »Gern geschehen. Wo ist eigentlich Mycroft?« Mycroft genoß die Besuche im Empty Creek News Journal. In den vollgestopften Büros konnte man so viel Unsinn anstellen, und außerdem schlief er gerne auf Andys Computer. Man konnte darauf wetten, daß Mycroft sich immer das teuerste Bett weit und breit aussuchte.
    »Oh, er hat mal wieder eine seiner Launen«, sagte Penelope. »Er wollte wahrscheinlich nur den Tag freihaben.«
    »Die Wüste ist für Mensch und Tier nicht mehr sicher, jetzt, da Big Mike auf Streifzug ist. Bist du nicht beunruhigt?«
    »Mycroft kann eigentlich auf sich selbst aufpassen, aber ich mache mir schon ein bißchen Sorgen um ihn.«
    »Ich habe eigentlich Mensch und Tier gemeint. Um die muß man sich jetzt Sorgen machen.«
    Wieder zurück in Mycroft & Co rief Penelope das Ministerium an, wo man ihr mitteilte, daß Lido Isle, Inc. die Tochtergesellschaft eines kalifornischen Unternehmens war. Vier Telefonanrufe später – sie sprach mit den Ministerien in Kalifornien, Florida, Virginia und New Jersey – hatte Penelope herausgefunden, daß sich die Spur von Lido Isle, Inc. im undurchsichtigen Gesetzeslabyrinth eines winzigen Karibikstaates verlor. Freda Aisbergs Name tauchte in keiner der Akten auf; weder in denen von Lido Islenoch in denen der großen Unternehmen, die es geschluckt hatten wie einen Fisch in der Nahrungskette.
    »Mist!« sagte Penelope, als sie das Gespräch mit New Jersey beendet hatte. »So ein Mist!«
    »Ärger, Mylady?«
    »Verwirrung, Jungfer Allen, Verwirrung. Was fällt dir ein, wenn du New Jersey hörst?«
    »Nichts.«
    »Genau. Was hat New Jersey mit den Eierpreisen in Empty Creek zu tun?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Ich auch nicht. Langsam wünschte ich, Louise Fletcher hätte sich einen besseren Ort ausgesucht, um ermordet zu werden.« Penelope seufzte. »Ich gehe zum Verwaltungsgebäude rüber. Wenn Herbert Fletcher zurückkommt, sperre ihn aus.«
    »Sehr gerne, Mylady.«
    Die Suche im Grundbuchamt ergab, daß Freda Aisberg vier Hektar Wüste an Lido Isle, Inc. verkauft hatte.
    Na und 1 ? Es war nicht illegal, Besitz zu verkaufen.
    Freda hatte beim Verkauf einen Gewinn gemacht, laut Unterlagen sogar eine ziemlich beträchtliche Summe.
    Naja, es war nicht illegal, bei einer Geschäftstransaktion einen Gewinn zu machen. Die Konkurrenz zu schröpfen gehörte zum American Way.
    Der Verkauf war von Spencer Alcott ausgehandelt worden.
    Nochmals na und? Geschäftemacherei war für Rechtsanwälte nicht illegal – auch wenn es das sein sollte.
    Penelope nahm sich die Listen der Spendengelder vor. In beiden Wahlkämpfen für den Stadtrat hatte Spencer Alcott Freda Aisberg die Höchstsumme gespendet. Die anderen Mitglieder des Stadtrates hatten geringere Summen erhalten.
    Da war nichts Illegales dabei. Spendengelder verschafften einem bei den Politikern offenes Gehör, kauften jedoch keine Abstimmungen. Außer…
    Bis jetzt war alles Zufall. Außer…
    Außer was?
    Penelope kehrte zu Mycroft & Co zurück und war ziemlich frustriert.
    Zumindest waren sie den ganzen Nachmittag über im Laden sehr beschäftigt. Penelope und Kathy wechselten sich dabei ab, Kunden zu bedienen, den Umsatz zu verbuchen und eine Lieferung auszupacken, die kurz vorher gekommen war. In ruhigen Momenten ordnete Penelope die Neuzugänge in die Regale. Trotzdem gingen ihr Herbert Fletcher, Freda Aisberg, Spencer Alcott und Lido Isle nicht aus dem Kopf.
    Und sie vermißte ihren verdammten Kater.
    Als Penelope schließlich nach Hause fuhr – ein wenig früher, weil sie sich um Mycroft Sorgen machte –, fand sie einen sehr glücklichen Kater vor, der mit seiner Körperpflege beschäftigt war, eine weibliche Katze mit Namen Murphy Brown, die einen zufriedenen Ausdruck auf dem Gesicht hatte, und eine sehr aufgebrachte Josephine Brooks, die

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