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Katzenbach: Kriminalroman (German Edition)

Katzenbach: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Katzenbach: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Morf
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paar Eier zu kochen. Sie schnitt eine halbe
Gurke und zwei Tomaten in dünne Scheiben und bestreute sie mit Salz. Das würde reichen.
Es hatte ja ohnehin niemand Hunger. Sie begann, den Tisch zu decken. Schon hörte
sie ein Auto in die Einfahrt einbiegen. Sie warf einen Blick aus dem Fenster, ja,
es war Stefan. Gleich hinter ihm kam ein zweiter Wagen. Das waren wieder die beiden
Polizisten. Würden sie sie denn nie in Ruhe lassen? Stefan kam mit ihnen herein.
    Streiff
entschuldigte sich. »Wir haben nur eine kurze Frage: Gehörte dieses Käppchen Ihrer
Tochter?«
    Nadine besah
es, schüttelte den Kopf. »Nein, das gehört nicht Luzia. Das habe ich noch nie gesehen.«
    Streiff
wandte sich zum Gehen.
    »Warten
Sie«, sagte Nadine plötzlich, »mir ist noch etwas eingefallen.«
    »Ja?«
    »An jenem
Morgen, als Luzia verschwand, habe ich vorher jemanden gesehen auf dem Spazierweg.
Eine junge Frau, die mir bekannt vorkam.«
    »Ja?«
    »Es ist
mir jetzt in den Sinn gekommen, wer das war. Frau Evren, die Praxisassistentin von
Doktor Capeder, unserem Kinderarzt.«
    Streiff
und Elmer wechselten einen Blick. Streiff dankte, und sie verabschiedeten sich.
     
    Lotte war aufgewacht, als sie die
Stimme ihres Vaters hörte. Sie kam zu Tisch, verschlafen, stumm aß sie ein Konfitürenbrot
und trank ein wenig Milch.
    Als sie
im Bett lag, setzte sich Stefan zu ihr. Er las ihr eine kurze Geschichte vor und
sagte dann: »Lotte, ich weiß, dass du sehr traurig bist, weil Luzia nicht mehr bei
uns ist. Auch Mama und ich sind sehr traurig. Aber sprich doch wieder mit uns, dann
können wir einander besser helfen und du fühlst dich weniger allein.« Das Kind blieb
still. Stefan versuchte es von Neuem: »Du wirst morgen wieder in die Spielgruppe
gehen, ja? Zu Mirko und Sabrina.« Nun schaute ihn Lotte erschrocken an. Sie schüttelte
den Kopf, verkroch sich unter der Decke und drehte sich von ihm weg. »Okay, wenn
du nicht willst, musst du nicht«, sagte Stefan hilflos. Er küsste sie auf die Wange
und ging ins Wohnzimmer zu Nadine. Er erzählte nicht viel von seinem Besuch in St.
Gallen, und Nadine fragte nicht nach. Lotte beschäftigte ihn mehr. »Ja«, bestätigte
seine Frau, »ich habe ihr heute auch vorgeschlagen, wieder in die Spielgruppe zu
gehen, aber sie will nicht. Zwingen sollten wir sie nicht.«
    »Nein, aber
es tut ihr bestimmt nicht gut, einfach zu Hause zu sein.«
    »Sie hat
irgendwie Angst vor Luzias Zimmer. Sie geht immer mit abgewandtem Kopf daran vorbei.«
    »Wie wär’s,
wenn wir Leon fragen, ob sie übers Wochenende zu ihm gehen kann?«, schlug Stefan
vor.
    »Ja, das
ist eine gute Idee, vielleicht kann er sie schon am Freitag nehmen«, stimmte Nadine
zu. »Ich werde ihn gleich anrufen.«
     
    »Sibel Evren«, sagte Streiff nachdenklich,
als er den Wagen Richtung Innenstadt lenkte. »Sie war also auch in der Nähe des
Tatorts.«
    »Das kann
ein Zufall sein«, wandte Zita Elmer ein. »Manchmal tut es gut, an die frische Luft
zu gehen, wenn man Kopfschmerzen hat. Und mit dem Bus hat sie es nicht weit bis
zum Katzenbach.«
    »Ja«, stimmte
Streiff zu, »aber sie hat es uns verheimlicht.«
    »Hätte ich
vielleicht an ihrer Stelle auch getan.«
    »Wenn du
schuldig oder wenn du unschuldig gewesen wärst?«
    »Wahrscheinlich
in beiden Fällen. – Warten wir doch ab, wie die Spurenanalyse ausfällt.«
    »Wir reden
nochmals mit ihr«, beschloss Streiff.
     
    »Nun bin ich aber gespannt, ob Lieselotte
Bär wieder zu Hause ist«, meinte Zita Elmer, als Streiff und sie morgens um halb
neun in die Fabrikstrasse einbogen. »Und was es mit dem Babymützchen auf sich hat.«
    »Und warum
sie ausgerechnet am Tag, an dem Luzia starb, weggefahren ist«, ergänzte Streiff.
Sie klingelten. Die Frau, die ihnen öffnete, war groß, dicklich, blass. Das krause
Haar versuchte sie mit verschiedenen Haarspangen zu bändigen. Sie trug eine unmodische
Sommerhose und ein rosa T-Shirt. Sie wirkte älter als Anfang vierzig. Ihr Blick
war scheu, argwöhnisch.
    Streiff
stellte sich und Elmer vor. »Wir möchten Ihnen gern ein paar Fragen stellen. Dürfen
wir hereinkommen, Frau Bär?«
    Unsicher
trat die Frau beiseite und ließ die beiden herein. Die Wohnung wirkte ärmlich, aber
sauber. In der Küche, in die sie die beiden Besucher bat, standen ein Tisch und
drei Stühle aus dem Brockenhaus, vier Tassen, von denen jede aus einem anderen Service
stammte, trockneten auf dem Abtropfbrett. In einem Aschenbecher lagen einige Kippen.
    »Was wollen
Sie mich denn

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