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Katzendaemmerung

Katzendaemmerung

Titel: Katzendaemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Gordon Wolf
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Totengräber oder Rallye-Fahrer hatte ich immerhin erfolgreich absolviert.
    Als sich mein Puls zu einem mittelschweren Hämmern abgeschwächt hatte, blinzelte ich vorsichtig nach vorne. Die Straße verlief für etwa zweihundertfünfzig Meter durch eine Ebene mit ausgedorrtem Büffelgras, bevor sie sich dann die steilen Hänge einer Bergkette hinaufzwängte. Ein schmaler Staubfaden markierte den Verlauf der Strecke. Mias Topaz war gerade dabei, die erste Kehre zu nehmen.
    »Es hilft alles nichts«, seufzte ich und legte resignierend den Gang ein.
    Bis zur zweiten Kurve hielt ich fast das Tempo meines Vorgängers, dann jedoch zwang mich ein Schaltfehler dazu, mitten am Berg neu anzufahren. Von da an bewegte ich mich nur noch mit der Rasanz eines elektrischen Rollstuhls. Beinahe schon gelangweilt betrachtete ich die unwirtliche Umgebung. Graue, mit Flechten überspannte Felsen, in deren Nischen sich einige wenige Fichten und Ponderosa-Kiefern gezwängt hatten. Die seitliche Begrenzung der Trasse ließ meine Konzentration jedoch schnell wieder erwachen. Ich sah nur kleinere Felsbrocken, Gestrüpp und vermoderte Baumstümpfe. Eine heftige Lenkbewegung hätte ausgereicht, um den Wagen binnen Sekunden per Luftfracht zurück zum Ausgangspunkt zu schicken.
    In dieser Hinsicht erwies sich mein Tempo als durchaus angemessen. Die Straße verwandelte sich ohnehin mehr und mehr in einen Trail, der nur für 4-Wheel-Drive-Fahrzeuge zugelassen schien.
    Die Fahrbahn wurde immer schmaler. Nur ganz selten einmal hatte man kleine Einbuchtungen in den Stein gesprengt, damit ein entgegenkommendes Fahrzeug ausweichen konnte. Meine Erleichterung war daher groß, als sich rechter Hand plötzlich ein etwa vier Meter breiter Durchgang zu einer schmalen Schlucht öffnete. Im Inneren, keine dreißig Meter entfernt, stand ein mittlerweile mit zähem Staub überzogener Mercury Topaz.
    Mia lehnte lässig wartend an der Fahrertür.
    Bedächtig rollte ich in den ovalen Kessel hinein. Einige zerknickte Cola-Dosen und Zigarettenpäckchen zeigten mir, dass dieser Ort zuweilen auch von anderen Verrückten als Behelfsparkplatz genutzt wurde. Wenige Meter vor der Schlucht hatte zudem ein windschiefes Holzschild auf verschiedene Berg- und Wanderrouten durch die ›Chocolates‹ aufmerksam gemacht.
    Ich fuhr dicht an den Topaz heran und kurbelte das Fenster herunter. »Weiter hoch hättest du wohl nicht fahren können, oder?«
    Meine liebreizende Göttin bedachte mich mit einem spöttischen Blick. »Hättest du etwa auf der Hälfte umdrehen wollen?« Sie schlug die Tür zu, drehte den Schlüssel einmal kurz von links nach rechts und wischte den Handgriff anschließend gründlich mit einem Taschentuch ab. »So, meinetwegen können wir los.«
    »Du willst den Wagen hier einfach so stehen lassen?«, fragte ich überrascht.
    Mia machte mit dem Arm eine abschätzige Geste. »Warum denn nicht? Hier oben fällt das Auto so schnell nicht auf. Manche Wanderer unternehmen zum Teil tagelange Trips durch die Berge.«
    »Stimmt«, gab ich zu. Immerhin hatte ich vor über einem Jahr zusammen mit Phil auch einige Male in der ›High-Sierra‹ gezeltet. »Trotzdem fände ich es sicherer, die Kiste irgendwo in einer tiefen Schlucht verschwinden zu lassen, meinst du nicht auch?«
    »Sicherer?« Mia starrte mich mit großen Augen an. »Und was geschieht, wenn man das Wrack doch finden sollte? Ohne Leiche? Selbst ein vertrottelter Hilfs-Deputy würde in diesem Fall ein Verbrechen vermuten. Hier oben allerdings könnte es sich auch um einen bedauerlichen Unfall handeln. Es ist keine Seltenheit; jedes Jahr bezahlen ein paar kletternde Städter ihren Übermut mit dem Leben.«
    Sie hatte mich überzeugt. Ähnlich wie aber schon zuvor bei dem Versteck im Bus, beschlich mich erneut ein anderer Verdacht.
    »Wenn man dich so reden hört«, bemerkte ich lächelnd, »könnte man glauben, du hättest die ganze Sache schon seit Langem geplant.«
    Mit dem Blick am Boden schlurfte Mia um den Wagen herum. »Was wieder einmal bewiesen hätte, wozu ein besonnen arbeitender Geist fähig ist.«
    Es war unschwer zu erkennen, auf wen diese tadelnden Worte gemünzt waren.
    Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass die Reifen auf dem harten Untergrund keine verräterischen Spuren hinterlassen hatten, rutschte Mia auf den Beifahrersitz und strahlte mich mit dem unschuldigsten Lächeln an. Sanft berührte ihre Hand meinen Oberschenkel.   
    »Wenn du einen Platz zum Knutschen für uns suchst,

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