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Katzendaemmerung

Katzendaemmerung

Titel: Katzendaemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Gordon Wolf
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zukommen.«
    »Komm, steh’ doch mal auf«, forderte Mia sie auf. »Zeig Thomas, was für ein hübsches Mädchen du bist.«
    Rosalie zierte sich anfangs, doch als Mia nicht aufhörte, sie neckend anzustupsen, gab sie den Widerstand auf. Sie stand auf und blieb etwa zwei Meter vor meinem Sessel stehen. Etwas ungelenk vollführte sie eine ganze Drehung. Ich hatte allerdings nur Augen für ihre langen, ebenmäßigen Beine. Als Bodypart-Double gab ich ihr damit schon einmal gute Chancen.
    »Heeh, das kannst du doch viel besser«, feuerte Mia ihre Elevin an. »Na los, nur keine Hemmungen.«
    Leise seufzend machte Rosalie eine Kehrtwende und ging sechs, sieben Schritte bis hinüber zur gegenüberliegenden Wand. Mit dem Rücken zu uns blieb sie stehen. Für eine ganze Weile geschah überhaupt nichts. An der Form von Schultern, Po und Waden erkannte ich lediglich, wie stark sich der Körper jetzt angespannt hatte. Worauf wartete sie nur? Auf einen Startschuss? Ich warf Mia einen fragenden Blick zu, doch sie schien vollkommen von der Darbietung fasziniert zu sein.
    Ohne Vorwarnung wirbelte Rosalie plötzlich herum. Mit langsamen, wiegenden Schritten, die Hände flach an die Oberschenkel gepresst, kam sie näher. Unwillkürlich drückte ich mich tiefer in meinen Sessel. Ich war Zeuge einer Metamorphose geworden. Das unsicher trippelnde Mädchen schien verschwunden zu sein; an ihre Stelle war nun ein temperamentvolles Wesen mit feurigem Blick und lasziv geöffneten Lippen getreten. Ein lüsterner Vamp, der sich mit schlangenhafter Eleganz auf mich zu bewegte.
    Obwohl ich mich heftig dagegen wehrte, stieg mein Puls stetig an. Was Rosalie hier zeigte, hatte nichts mit der nüchternen Freundlichkeit zu tun, die für gewöhnlich auf einem Catwalk zur Schau getragen wurde. In der Art, wie sie nun ihre Hände langsam über die Hüften bis hinauf zu den Brüsten und wieder hinab zum Schoß wandern ließ, erkannte ich eine verblüffende Professionalität. Die Studentin hatte ihr Können sicher auf einer etwas anderen Bühne erworben. Erstmals kam mir eine Idee, wo Mia ihre neue Flamme kennengelernt haben mochte.
    Nach einer tänzelnden Umrundung meines Sessels blieb die unverschleierte Salome breitbeinig vor mir stehen. Sie rückte mir so nahe, dass ich den betörenden Duft eines süßlichen Parfums, der ihrem Dekolleté entwich, einatmen konnte. Ihre Hände hatte sie seitlich an die Oberschenkel gepresst. Während sich ihr Körper nun in sanften Wogen hin und her bewegte, ließ sie den Saum des Kleides mit quälender Langsamkeit nach oben gleiten. Ich konnte es nicht begreifen; da hatte ich mit Mias diversen Freundinnen bereits orgiastische Feste zelebriert, und bei einem harmlosen Striptease bekam ich plötzlich feuchte Finger. Wie gebannt starrte ich auf die immer länger werdenden Beine.
    Rosalie beherrschte das Spiel perfekt; sie schob ihr Kleid genau so hoch, bis ich den Ansatz eines spitzenbesetzten Seidenhöschens erkennen konnte. Ganze drei Sekunden gewährte sie mir den Blick, dann zog sie den Stoff in einer fließenden Bewegung wieder über die Schenkel.
    »Na, was sagen Sie?«, fragte sie mich keck. Dabei beugte sie sich zu mir herunter und stützte ihre Hände auf die Armlehnen des Sessels. Wie zufällig berührten sich dabei unsere Finger. Als ich in keiner Weise reagierte, stieß sie ein helles Lachen aus. Scheinbar entzückte sie meine Passivität.
    Mit einem geschickten Ruck des Kopfes schleuderte Rosalie ihre lange Mähne durch mein Gesicht nach hinten und verschaffte mir dadurch freien Ausblick auf ihren vollen Busen. »Sie antworten ja nicht. War ich denn wirklich so schlecht?«
    Mühsam rang ich nach Worten. »Also … wouwww! … Ich muss schon sagen … beeindruckend! Sehr beeindruckend!«
    Endlich wurde ich aus dem engen Clinch befreit. »Wirklich?«, jubelte Rosalie. »Ganz im Ernst? Oder sagen Sie das nur, um mir nicht wehzutun?“ Sie hüpfte um mich herum wie ein Cheerleader beim Super Bowl.
    »Nein, durchaus nicht«, entgegnete ich möglichst sachlich. Nur ganz allmählich kehrte meine innere Ruhe wieder zurück. »Deine Beine sind einfach toll, ganz ehrlich. Die Kamera wird sich in sie verlieben.«
    »Meine Beine?« Rosalie schien nicht zu wissen, ob sie weinen oder lachen sollte. »Was ist mit dem Übrigen? Was ist mit meinem Po, meinem Busen, meinem Gesicht? Wird sich die Kamera auch darin verlieben?«
    »Aber selbstverständlich«, log ich. »Bei dir passt einfach alles haargenau zusammen.« Ich

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