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Katzenhöhle

Katzenhöhle

Titel: Katzenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hildegunde Artmeier
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dem Schatten anspringen. Sie musste grinsen, ihre Phantasie ging mit ihr durch …
    Dann hörte sie Schritte.

16
    Als Lilian im Büro erschien, saß Helmut immer noch am Schreibtisch.
    »Hat Lena angerufen?«
    »Nein. Im Hotel ist sie auch noch nicht aufgetaucht.«
    »Hast du die Flüge nach München und Frankfurt schon überprüft?«
    »Ja. Ich war fleißig, Boss. Cedrics Name taucht nirgendwo auf. Allerdings steht er auch nicht auf der Boarding-Liste zu dem Flug nach Nürnberg, mit dem er angekommen sein will.«
    »Na, hoppala! Und was ist mit seinem Leihwagen?«
    »Den hat er um 16.45 Uhr am Nürnberger Flughafen in Empfang genommen. Der Mann konnte sich genau an unseren berühmten Herrn erinnern, weil der ihm ein großzügiges Trinkgeld gegeben hatte.«
    »Fast zu schön, um wahr zu sein. Warum war er dann nicht im Flieger?« Nachdenklich zerknetete Lilian ihre Unterlippe.
    »Was hast du von Billy erfahren?«
    Sie erzählte es ihm. Ihr Telefon läutete. Sie hob ab, hörte aufmerksam zu, sagte kaum etwas, legte auf.
    Auf ihrem Gesicht zeigten sich Erstaunen und Ungläubigkeit.
    »Was ist los?«, fragte Helmut.
    »Das war der Forster. Der ist grad in dem Hotel, wo Lena wohnt. Sie ist angegriffen worden, in der Tiefgarage. Sagt sie.«
    »Was soll das heißen?«
    »Weiß ich noch nicht so genau. Ich fahr gleich hin. Tust du mir einen Gefallen? Ruf mal bei Lenas Chef an und versuch alles über Lenas Vorgängerin herauszukriegen. Sie soll vor fünf Jahren Selbstmord begangen haben. Kurz darauf hat Lena ihre Stelle übernommen.«
    »Heute ist Sonntag, nur zu deiner Information. Da wird der gute Mann was anderes tun, als im Büro herumzuhängen. Es soll solche Leute geben, hab ich gehört.«
    »Dann ruf ihn zu Hause an.«
     
    Im Hotel war Lena nicht zu finden. Die Empfangsdame war untröstlich.
    »Es tut mir wirklich Leid, Frau Kommissarin, aber Frau Zolnay war völlig hysterisch. Die beiden Polizisten wollten keine Verantwortung übernehmen. Und das kann ich ehrlich verstehen, sie hat geweint und herumgeschrieen, einfach schrecklich! Also ist der eine Beamte mit ihr ins Krankenhaus gefahren, in die Notaufnahme. Das war so ein netter Mann, nein wirklich …«
    »Und wo steckt der Zweite?«
    »Der hat zuerst mit unseren Gästen geredet, dort drüben auf dem Sofa haben sie gesessen. Dann meinte er aber, sie sollten doch besser mit zur Wache kommen, um ihre Aussage zu Protokoll zu geben.«
    »Was für Gäste?«
    »Na, die beiden, die Frau Zolnay gerettet haben. Wie fürchterlich! Zuerst wird die eigene Schwester auf grausamste Weise abgeschlachtet und dann wird sie auch noch …«
    »Wie gerettet? Was ist denn genau passiert?«
    »In der Tiefgarage hat ihr jemand aufgelauert, der wollte sie erwürgen. Stellen Sie sich vor, bei uns! Ich kann das immer noch nicht glauben. Als ob jemals so etwas Schreckliches vorgekommen wäre! Ich versichere Ihnen, dass noch nie …«
    »Das glaub ich Ihnen ja. Zwei Ihrer Gäste haben Frau Zolnay also geholfen. Konnte jemand den Angreifer identifizieren?«
    »Welchen Angreifer?«
    »Na – den, der sie erwürgen wollte. Was ist denn aus dem geworden?«
    »Woher soll ich das wissen? Also, hören Sie mal – ich bin doch nur für den Empfang zuständig!«
    Lilian fragte sich, ob die Dame mit der rotgefärbten Haarpracht dieser Aufgabe gewachsen sei. Wahrscheinlich nur, solange niemand ein Frühstück auf das Zimmer bestellte oder den Weckdienst verlangte.
    »Es wurde also niemand festgenommen?«
    »Aber wo denken Sie hin! Das hätte ich doch bemerkt!«
    »Und in welches Krankenhaus hat der Beamte Frau Zolnay gebracht?«
    Verständnisloses Kopfschütteln. Offenbar war die Frau gedanklich immer noch bei der letzten unfassbaren Frage.
    »Der Nette, meine ich.«
    »Ach so, der. Zu den Barmherzigen Brüdern hat er sie gefahren.«
    Zumindest das war geklärt.
    Bei den Barmherzigen Brüdern wusste niemand, um wen es ging. Lilians Dienstmarke bewirkte eine gewisse Hilfsbereitschaft, aber auch die war schnell erschöpft. Unbeirrt fragte sie sich von einem Arzt zum nächsten durch und ärgerte sich, dass sie die Telefonnummer des Kollegen Forster nicht bei sich hatte. Gerade, als sie Helmut deshalb anrufen wollte, liefen ihr der geschätzte Kollege und eine seelisch wieder gestärkte Lena in einem der langen Gänge über den Weg.
    Während der Fahrt in die Polizeidirektion schilderte Lena in sehr knappen Worten, was ihr in der Tiefgarage passiert war. Im Büro gab sie detaillierte Auskünfte. Sie hatte

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