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Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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verbiegen. Als Halbdrache konnte er das wahrscheinlich sogar.
    Mein Blick huschte hinüber zum Bett, wo seine Wanderstiefel auf dem Boden standen. Ich fuhr mir mit der Zunge über die Lippen und starrte auf seine nackten Füße. Das waren sehr schöne Füße … und diese Knöchel hatte ich in meiner Katzengestalt schon oft spielerisch gepackt. Dann lachte er immer, hob mich hoch, rieb mir den Bauch, bis ich schnurrte, und warf dann meine Spielmaus für mich.
    Bei dem Anblick, wie er da so stand mit einem zärtlichen, ein wenig anzüglichen Lächeln im Gesicht, stockte mir der Atem. Vielleicht lag es daran, dass Iris heute heiraten würde. Oder an der Trauer um fünf Mitglieder der ÜW -Gemeinde, die einem wahnsinnigen Attentäter zum Opfer gefallen waren. Jedenfalls konnte ich in diesem Augenblick nur daran denken, wie glücklich es mich machte, dass Shade bei mir war. Er war hier, er lebte, und ich liebte ihn.
    Ich ließ das Handtuch fallen und streckte die Arme nach ihm aus. Er nahm meine Hände, führte mich zum Bett und setzte sich, und ich schlüpfte rittlings auf seinen Schoß und sah ihm tief in die Augen.
    »Danke«, flüsterte ich.
    »Wofür denn?« Sein Blick aus halb geschlossenen Augen war sexy und schwül. Ich strich mit einem Finger über seinen Nasenrücken hinab und schob ihn dann ein kleines Stück in seinen Mundwinkel.
    »Dafür, dass du da bist. Dass du bei mir bist. Dass du mein sicherer Hafen bist. Mein Fels in der Brandung.« Dann beugte ich mich vor, presste die Lippen auf seine und spürte seine samtigen Hände, die mich um die Taille fassten und dichter heranzogen. Seine Finger zischelten beinahe auf meiner Haut, als sie gemächlich meinen Rücken hinauf- und hinabspazierten.
    Er stand auf, ich schlang die Beine um seine Taille, und er drehte sich um und legte mich aufs Bett. Ich zog die Arme von seinem Nacken, um an seinem Gürtel zu zerren und den Reißverschluss seiner Hose zu öffnen. Er stand immer noch vor dem Bett zwischen meinen Knien und lächelte auf mich herab, während er die Hose zu Boden gleiten ließ und sein Penis vor mir anschwoll.
    Ich holte tief Luft, starrte ihn wie gebannt an und spürte dieses Pulsieren im Bauch. Meine Brustwarzen wurden steif. Ich biss mir erwartungsvoll auf die Unterlippe, als er den Blick über meinen ganzen Körper gleiten ließ. Seine Augen leuchteten auf, und er kniete sich zwischen meine Beine und stützte sich mit den Händen zu beiden Seiten meiner Hüfte ab.
    »Ist dir heute danach?« Shade wartete immer ab, überließ mir die Führung. Anfangs war das ungewohnt, doch inzwischen wusste ich die Frage zu schätzen. Ich wurde stärker, und anscheinend erkannte er, dass ich lernen musste, die Führung zu übernehmen.
    Ich nickte. »O ja. Die Damishanya hat mir den Magen verdreht, aber nach der Dusche fühle ich mich viel besser. Ich brauche dich.«
    Und das stimmte. Der Verlust unserer Freunde, der Anschlag auf das Gemeindehaus, die plötzliche Erkenntnis, dass Iris sich von uns fortentwickeln würde – dass sie nicht nur hier war, um uns das Leben leichter zu machen, sondern auch ein eigenes Leben hatte … All das wirkte zusammen und trieb mir die Tränen in die Augen. Ich blinzelte dagegen an, aber sie waren hartnäckig, und ehe ich es verhindern konnte, liefen sie mir über die Wangen.
    »Was hast du, Schätzchen? Was ist los?« Shade starrte mich an, und dann lag er blitzschnell neben mir, statt vor mir aufzuragen. Er nahm mich in die Arme und drückte mich an sich.
    »Ich … es ist einfach so viel passiert. Die Bombe … Iris ist schwanger … Was Camille durchmachen musste – und unseren Vater hat das einen feuchten Dreck gekümmert.« Der Druck in meiner Brust war auf einmal so gewaltig, dass ich den Kopf einzog und mich weinend und zitternd in seine Arme schmiegte.
    Shade rutschte ein Stück hoch, bis er am Kopfteil des Bettes lehnte, und holte mich zu sich. Dann zog er die Bettdecke über uns und legte einen Arm um meine Schultern.
    »Camille schafft das schon. Und euer Vater wird sich irgendwann einkriegen – oder eben nicht.«
    »Das verstehst du nicht. Camille war schon immer die Starke von uns. Wenn sie so tief verletzt werden kann, dann ist alles möglich. Weißt du, wie es ist, wenn du dich darauf verlässt, dass jemand einfach immer da ist? Alles zusammenhält? Damit ist es vorbei. Sie wird es überstehen, ja, aber eine Zeitlang dachte ich … dachte ich, sie sei tot. Und das hat alles verändert.«
    »Aber, Liebste,

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