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Kauffahrers Glück

Kauffahrers Glück

Titel: Kauffahrers Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Kontaktaufnahme, Pell-Zentrale. Hatte ein paar Probleme mit dem Kom. « Das war eine durchsichtige Lüge, aber Standard von jedem Schiff, das illegalerweise keinen Kontakt herstellte. »Bitte bestätigen Sie Empfang!« Pell redete immer noch in sein Ohr hinein, ein konstanter Strom jetzt, unterrichtete ihn von dem, was die Station empfing, damit er daran erkennen konnte, wo auf der Zeitlinie er sich befand. »Ich verstehe Ihre Sorgen, Pell- Zentrale. Hier spricht Stevens von Stevens‘
Lucy,
Kauffahrer von Wyatts Sternkonzern, US48-335Y. Hatte einen kleinen Schrecken beim Eintritt, geringfügige Fehlfunktion, die mich für den Moment aus der Verbindung genommen hat. Jetzt ist wieder alles in Ordnung. Hatte ein Hilfssystem zugeschaltet, keine weiteren Schwierigkeiten. Bitte senden Sie Instruktionen für Anflug und Andockmanöver. Ich bin auf diesem Flug allein und möchte eine Übernachtungsmöglichkeit, Pell-Zentrale. Ich würde Ihre Unterstützung zu schätzen wissen.
    Over.«
    Die Sendungen von Pell liefen weiter, mittlerweile ein durcheinandergehendes Gequassel, so dass das Kompult den Versuch aufgab, alles zu komprimieren, und statt dessen zwei Ströme hervorbrachte, die dazu geeignet waren, einen bislang geistig gesunden Menschen in den Wahnsinn zu treiben. Sandor ließ sich im Sessel zurückfallen, der ihn umfasste und seine schmerzenden Knochen stützte, unversöhnlich sogar an den weichsten Stellen. Er blinzelte von Zeit zu Zeit und hielt die Augen offen, um sicherzugehen, dass die Linien auf dem Anfluggraphen auch zusammenpassten. Er lauschte auf Schlüsselworte im Komfluss, aber Pell schien jetzt davon überzeugt zu sein, dass er ehrlich war - trotzdem blieb die Möglichkeit bestehen, beharrte eine andere, leisere Stimme in seinem Kopf, dass irgendein Patrouillenschiff plötzlich aus dem Nichts auftauchte und es ernst meinte.
    Im Verlaufe der langen Stunden begann die Flugleitung der Station, ihm Fragen und Anweisungen zu senden. Er befand sich an der Grenze zum Halluzinieren. Einmal stellte ihm die Station eine scharfe Frage, und er wachte schweißgebadet auf und blickte wild über die Instrumente, um herauszufinden, wo er war und wie nahe schon dran - und war zu nahe, schon beim Eintritt in die Verkehrszone.
    »Alles klar bei Ihnen,
Lucy?«
fragte ihn die Stimme.
»Lucy,
was geht da draußen vor?«
    »Alles klar«, brummte er. »Hier bin ich. Empfange deutlich. Wiederholen Sie, Pell-Zentrale!«
    Der Einflug war ein Alptraum. Er glich dem Versuch, im total besoffenen Zustand einen Sprung auf die Beine zu stellen. Er starrte mit offenem Mund auf die Bildschirme und vollführte die haarscharfen Manöver nur nach Sicht, was ein größeres Schiff nie hätte wagen können. Er war jedoch bei weitem zu benebelt, um den Computer zu benutzen und abzulesen, konnte gerade noch seine automatischen Warnungen entgegennehmen, die aber nicht erfolgten. Er verspürte Stolz auf sich und wilde Befriedigung, als er schließlich anlegte, wie ein Betrunkener, der es geschafft hatte, eine gerade Linie abzuschreiten. Ein einziges Piepsen kam bei dem ganzen Vorgang aus dem Computer, und die
Lucy
stieß auf den Punkt genau an die Dockseinrichtungen.
    Er war so zufrieden, dass er einfach nur sitzen blieb. Der Kom meldete sich und wies ihn an, die Docksluken zu öffnen. Seine Hände zitterten so heftig, dass er Schwierigkeiten hatte, die Kappen von den Schaltern zu entfernen.
    »Hier Zoll- und Docksicherheitsdienst von Pell«, meldete sich eine neue Stimme. »Halten Sie Ihre Papiere zur Inspektion bereit!«
    Er streckte die Hand zum Kom aus. »Zoll von Pell, hier spricht Stevens von der
Lucy.
Ich bin ohne Fracht, weil es auf Viking einen Planungsfehler gegeben hat. Sie können meine Laderäume überprüfen. Ich gehöre zu Wyatts Sternhaus und habe nur Güter für den Verbrauch im Schiff an Bord. Die Papiere sind bereit.« Er versuchte, seinen Mut zusammen zu raffen, um sich den offiziellen Fragen zu stellen, erinnerte sich dann auf einmal an das Gold hinter einer Klappvertäfelung im am weitesten achtern liegenden Laderaum. Sein Magen kippte fast um. Er öffnete die Zugänge, reagierte damit auf ein blinkendes rotes Licht und ein wiederholtes Ersuchen der Docksmannschaften über den abgeschirmten Kanal. In seinen Ohren knackte es aufgrund der leichten Druckschwankung, als die Luke aufging.
    »Tut mir leid, Dockskontrolle. Ich hatte nicht vor, das zu versäumen. Ich bin nur ein wenig müde.«
    Eine Pause.
»Lucy,
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