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Kay Scarpetta 16: Scarpetta

Titel: Kay Scarpetta 16: Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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auszusprechen und vielleicht einen Schlussstrich unter die Sache zu ziehen.
      Möglicherweise hatte Lucy ja gerade andeuten wollen, dass sie vorhatte, auszusteigen und die Angelegenheit zu beenden.
      »Offen gestanden bin ich ratlos«, fügte Berger hinzu. »Wenn du objektiv bleiben könntest, würde ich dich um einen Vorschlag bitten. Du hast dich auf etwas eingelassen, ohne zu wissen, dass du persönlich betroffen sein würdest. Und nun? Wahrscheinlich ist dir inzwischen klar, dass es das Beste wäre, wenn du die Finger von der Sache lässt. Also sollten wir uns jetzt die Hand schütteln und uns voneinander verabschieden. Ich suche mir eine andere Firma.«
      »Jetzt, da wir wissen, dass es um meine Tante geht? Soll das ein Scherz sein? In dieser Situation das Handtuch zu werfen wäre eine Riesendummheit«, widersprach Lucy. »Ich gebe nicht auf. Ich habe dich ja gleich gewarnt, dass du mich am liebsten rausschmeißen würdest. Außerdem habe ich dir gesagt, dass es keine andere Firma gibt. Das haben wir doch bereits durchgekaut.«
      »Du könntest eine dritte Person damit beauftragen, dein Programm durchlaufen zu lassen.«
      »Meine urheberrechtlich geschützte Software? Hast du eine Vorstellung davon, was die wert ist? Das ist, als würde ich jemanden meinen Hubschrauber fliegen lassen, während ich auf der Rückbank sitze. Oder einer anderen Frau erlauben, mit meiner Freundin zu schlafen.«
      »Wohnst du mit deiner Freundin zusammen? Lebst du in diesem Loft?« Berger hatte eine Treppe bemerkt, die in die obere Etage führte. »Es ist gefährlich, am Arbeitsplatz zu wohnen. Wie ich annehme, hat diese Person keinen Zugriff auf streng geheime ... «
      »Jet Ranger kennt die Passwörter nicht, keine Sorge«, antwortete Lucy. »Ich wollte damit nur ausdrücken, dass kein Mensch meine Software anfasst. Sie gehört mir. Ich habe den Code geschrieben. Und niemand wird ihn je entschlüsseln, was genau der Sinn des Ganzen ist.«
      »Wir stehen vor einem schweren Konflikt, mit dem wir beide nicht gerechnet haben«, sagte Berger.
      »Nur, wenn du einen daraus machen musst. Ich möchte nicht aussteigen; ich bleibe an der Sache dran.«
    Berger beobachtete die Daten, die in schwindelerregendem Tempo vorbeisausten. Dann sah sie Lucy an. Sie brauchte sie. »Wenn du mich rausschmeißt«, sprach Lucy weiter, »schadest du dir nur selbst, und das kannst du dir ersparen.«
      »Ich habe nicht die Absicht, mir selbst zu schaden. Oder dir. Aber ich will den Fall nicht vermasseln. Erzähl mir, was du vorhast«, erwiderte Berger.
      »Zuerst möchte ich dir erklären, wie man überschriebene Dateien wiederherstellt. Denn wie du selbst gesagt hast, kennen die meisten Leute diese Möglichkeit nicht. Du musst damit rechnen, dass die Verteidigung deshalb versuchen wird, dich als unglaubwürdig hinzustellen. Wie du sicher schon bemerkt hast, finde ich Analogien sehr hilfreich. Also hör zu. Nehmen wir einmal an, du fährst an deinen liebsten Urlaubsort, zum Beispiel nach Sedona. Dort übernachtest du mit einer bestimmten Person in einem Hotel. Der Einfachheit halber gehen wir davon aus, dass es Greg ist. Eindrücke, Geräusche, Gerüche, Gefühle und Empfindungen strömen auf dich ein und werden, zum Großteil unbewusst, in deinem Gedächtnis gespeichert.«
    »Was soll das?«, wunderte sich Berger.
      »Ein Jahr später«, fuhr Lucy fort, »fliegst du mit Greg wieder nach Sedona, und zwar am selben Wochenende. Ihr mietet dasselbe Auto und übernachtet im selben Hotel im selben Zimmer. Allerdings wird die Erfahrung nicht identisch sein, und zwar wegen der Dinge, die seitdem in deinem Leben passiert sind. Deine Gefühle, deine Beziehung, deine Gesundheit, seine Gesundheit, deine Sorgen, seine Sorgen, das Wetter, die Wirtschaftslage, Umleitungen im Straßenverkehr, Renovierungen, ja, jedes Detail bis hin zu den Blumengestecken und der Schokolade auf den Kopfkissen. Ohne es zu bemerken, wirst du die alten Dateien mit neuen, anderen überschreiben, auch wenn dir bewusst kein Unterschied auffällt.«
      »Um es ganz klar zu sagen, Lucy«, unterbrach Berger sie. »Ich mag es nicht, wenn andere Menschen in meinem Privatleben herumschnüffeln und meine Grenzen überschreiten.«
      »Dann lies doch, was über dich geschrieben wird. Manches ist freundlich, anderes nicht. Wirf einen Blick in Wikipedia.« Lucy hielt ihrem Blick stand. »Alles, was ich gerade geschildert habe, ist allgemein bekannt. Du hast deine Flitterwochen mit

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