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Kay Scarpetta 16: Scarpetta

Titel: Kay Scarpetta 16: Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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gegenüber eingezogen sind, habe ich keinen Hund mehr gehabt.“
      „Sie haben es erwähnt, als wir uns auf der Straße unterhalten haben und gerade einige Leute mit ihren Hunden vorbeikamen. Entschuldigen Sie. Es ist ein Notfall. Ich weiß nicht, an wen ich mich sonst wenden soll.“
      Ich zog das Handtuch weg, und mir blieb fast das Herz stehen. Ivy war kaum größer als eine kleine Taschenlampe und so ruhig, dass ich sie zunächst für tot hielt. Terri erzählte mir, sie sei ein Geschenk, aber sie könne sie nicht behalten. Ihr Freund habe versucht, sie an die Zoohandlung zurückzugeben, doch die hätte sich geweigert. Außerdem ginge es Ivy nicht gut. Ich hatte gleich den Verdacht, dass sie nicht überleben würde. Sie bewegte sich erst, als ich sie nahm und an mein Herz drückte. Dann kuschelte sie ihr Köpfchen an meinen Hals. Ich habe sie Ivy genannt, weil sie sich wie Efeu an mich klammerte ... «
      Shrew wischte sich mit einem Papiertaschentuch die Tränen weg. »Ich kann nicht«, sagte sie zu Detective Marino. »Weiter bin ich nicht gekommen. Es tut zu weh. Und ich ärgere mich noch immer darüber. Warum wollen Sie mich traurig machen? Wenn Sie ein Spiel mit mir treiben, beschwere ich mich in Jaime Bergers Büro über Sie. Es kümmert mich nicht, dass Sie Polizist sind. Beschweren werde ich mich trotzdem. Und falls Sie als Geheimagent für die Regierung arbeiten, machen Sie endlich den Mund auf, damit wir es hinter uns bringen.«
      »Ich treibe keine Spiele mit Ihnen. Und ein Geheimagent bin ich ganz sicher nicht«, erwiderte er, und sie hörte Anteilnahme aus seinem sonst so strengen Tonfall heraus. »Ich schwöre, ich würde nicht in dieser Sache herumbohren, wenn es nicht sein müsste. Dass Terri den kranken Welpen zu Ihnen gebracht hat, ist ausgesprochen wichtig, denn dieses Verhalten ist ungewöhnlich und widerspricht einigen anderen mir bekannten Informationen. Ich war heute in ihrer Wohnung, und zwar nachdem ich mit ihren Eltern gesprochen habe. Sie leben in Arizona. Wussten Sie das?«
      »Nein. Ich wage kaum, mir vorzustellen, was für ein Durcheinander in ihrer Wohnung wohl herrschen muss.«
      »Terri ist kein Mensch, der sich Haustiere hält. Bei ihr könnte man vom Fußboden essen, und jemand, dem es so auf Ordnung und Sauberkeit ankommt wie ihr, hat keine Haustiere. Davon bin ich felsenfest überzeugt, denn nachdem ich die vielen antibakteriellen Seifen und sonstigen Putzmittel in ihrer Wohnung gesehen hatte, habe ich noch einmal ihre Eltern angerufen und ihnen ein paar Fragen gestellt. Dabei sind wir auf das Thema Haustiere gekommen. Sie haben mir erklärt, Terri hätte schon als Kind keine Haustiere gehabt und auch einen Bogen um die Tiere anderer Leute gemacht. Nie hätte sie einen Hund oder eine Katze angefasst. Sie hatte Angst vor ihnen und hasste Vögel wie die Pest. Wären Sie bitte so gut, sich an die Szene zu erinnern, die Sie mir gerade vorgelesen haben. Vermutlich werden Sie einige Einzelheiten nun in einem anderen Licht sehen. Sie trug keine Jacke, hatte aber Haushaltshandschuhe an. Daraus haben Sie geschlossen, dass sie gerade Geschirr gespült hat, als ein Besucher ihr den kranken Welpen schenkte. Und in ihrer Panik ist sie über die Straße zu Ihnen geflohen.«
    »Ja.«
    »Haben Sie sie wegen der Haushaltshandschuhe gefragt?« »Ja. Es schien ihr ein wenig peinlich zu sein. Sie hat sie sofort ausgezogen und mich gebeten, sie wegzuwerfen.«
      »Hat sie den Welpen noch einmal ohne Handschuhe angefasst?«
      »Sie hat ihn gar nicht angefasst. Die Handschuhe hat sie erst kurz bevor sie ging ausgezogen.«
      »Richtig. Sie trug Handschuhe, weil sie Angst vor Krankheitserregern hatte. Sie hatte keine Jacke an, weil sie verhindern wollte, dass Bakterien von dem Hund oder aus Ihrer Wohnung daran haften blieben, denn eine Bluse lässt sich leichter waschen als eine Jacke. Ich wette, sie hat den Korb und das Handtuch auch bei Ihnen gelassen.«
    »Das hat sie.«
      »Sie wusste ganz genau, dass der Welpe todkrank war und sterben würde, als sie ihn zu Ihnen brachte.«
    »Deshalb war ich ja so wütend.«
      »Und das völlig zu Recht. Ihr ist klar, dass der Welpe sterben muss, und trotzdem lädt sie ihn einfach bei Ihnen ab. Das war eine ziemliche Gemeinheit von ihr. Insbesondere, weil Sie Tiere so lieben. Sie hat Sie ausgenutzt, weil Sie ein weiches Herz haben, vor allem, wenn es um Hunde geht. Aber das beantwortet nicht die Frage, woher sie Ivy hatte. Verstehen Sie, was

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