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Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora (German Edition)

Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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und nun war es an Jamie, verunsichert zu sein. Er warf Cameron einen fragenden Blick zu und deutete ein Achselzucken an - doch gerade als er sich der alten Dame wieder zuwenden wollte, legte diese ihre Hand quer über sein Gesicht, drückte seinen Kopf mit einem einzigen, erstaunlich kraftvollen Ruck nach hinten, hob ihren immer noch zu diesem fratzenhaften Lächeln verzerrten Mund zu Jamies Hals – und biss ihm die Kehle durch.
    Das alles passierte binnen eines einzigen, kurzen Augenblickes, aber Cameron brauchte einige Sekunden, bis die Bilder, die er gesehen hatte, von seinem Gehirn verarbeitet werden konnten.
    Das war doch unmöglich! Er lag noch in seinem Bett und hatte einen grässlichen Alptraum!
    Langsam begann er, den Kopf hin und her zu schütteln, während seine Augen mitansehen mussten, wie das Blut – Jamies Blut – in einem dicken, pulsierenden Strahl der grauhaarigen alten Frau quer über das Gesicht floss. Sie öffnete den Mund und fing es auf, gleichzeitig drehte sie ihren Kopf so, dass sie Cameron dabei direkt in die Augen sehen konnte. Sie hatte Jamie an einem Arm gepackt und ihn festgehalten – es war Cameron schleierhaft, woher sie die Kraft dafür nahm -, doch nun ließ sie seinen schlaff werdenden Körper fallen, schubste ihn einfach achtlos beiseite.
    Voller Entsetzen sah Cameron, dass sie sich nun in seine Richtung bewegte. Und jetzt waren ihre Bewegungen nicht mehr die einer gebrechlichen und verwirrten alten Dame, sondern erinnerten eher an ein gefährliches Raubtier – elegant, geschmeidig ... und sehr viel schneller.
    Cameron war vom Schock wie betäubt. Er konnte das, was er gesehen hatte, einfach nicht begreifen, wollte viel lieber glauben, dass er diesen Horror nur träumte - doch jetzt meldete sich sein Überlebensinstinkt zu Wort. Wenn er nicht sofort handelte, brüllte die Stimme der Vernunft in seinem Kopf, dann würde er gleich genauso enden wie Jamie – und dieser Gedanke weckte ihn aus seiner Erstarrung.
    Ohne groß zu überlegen machte er einige Schritte nach hinten - und sprang, mitten hinein in das Wasser des Kanals. Der Neoprenanzug schützte ihn, dennoch stockte ihm kurzzeitig der Atem, als das eiskalte Wasser glucksend unter die Gummischicht lief. Er ignorierte es, machte schnelle, kräftige Schwimmbewegungen nach hinten, um möglichst schnell vom Ufer des Kanals Abstand zu gewinnen – und hoffte inständig, dass die alte Dame ihm nicht auch noch hinterher springen würde.
    Doch das Scheusal blieb am Rande des Kanals stehen und fauchte ihm wütend hinterher. Alles Menschliche war nun aus der blutverschmierten, verzerrten Fratze verschwunden und ein weiterer Angstanfall schüttelte Cameron. Ein Wimmern entrang sich seinen Lippen und er bemühte sich, noch mehr Wasser zwischen sich und diesem Monstrum am Ufer zu bringen.
    Als er in der Mitte des Kanals angekommen war, wandte das Ungeheuer in Frauengestalt sich endlich von ihm ab. Fassungslos sah Cameron, wie sie zurück zu dem regungslosen Jamie ging, sich über ihn beugte – und anfing, an seinem weit zurückgebogenen Hals zu saugen.
    Dieses neuerliche Entsetzen lähmte Cameron so sehr, dass er ohne seine Schwimmweste jetzt höchstwahrscheinlich kläglich ertrunken wäre. Und er war sich nicht einmal sicher, ob er nicht vielleicht sogar froh darüber gewesen wäre ...

    *

    Keeva sah aus dem Autofenster im Fond des Wagens und versuchte, ihre Nervosität in den Griff zu bekommen.
    Als Großvater sie vor einer halben Stunde geweckt und ihr gesagt hatte, dass er sie und Shane für die Suche nach einem gefährlichen Dämon brauchen würde, war ihre Müdigkeit in Sekundenbruchteilen wie weggeblasen gewesen. Ein offizieller Einsatz! Zu dem sie noch dazu von ihrem Großvater gerufen worden war ... was für ein schönes Gefühl!
    So schnell wie möglich hatte sie sich angezogen, war in den Keller gelaufen, hatte ihre Waffen – eine kleine, sehr wertvolle Handarmbrust sowie ein Satz perfekt ausbalancierter Wurfmesser – und ein paar weitere Hilfsmittel geholt und war auf die Straße gelaufen, wo Großvater sie schon erwartet hatte.
    Jetzt waren sie auf dem Weg zu Shane. Robert Paddock erzählte Keeva alles, was er selbst über die Sache wusste, während er den Wagen gekonnt durch den beginnenden Morgenverkehr steuerte.
    „Bist du auch ganz sicher, dass er nicht wieder eingeschlafen sein wird?“, fragte er schließlich. Diese Frage war auf Shane bezogen.
    „Ja, bin ich“, sagte Keeva. „Ich habe ihm am Telefon gesagt,

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