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Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition)

Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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ja doch schon recht spät.“
    Shane räusperte sich, doch noch ehe er etwas sagen konnte, kam Keeva ihm zuvor: „Wir haben uns auf dem Weg hierher ein paar Abstecher gegönnt, um die Gegend besser kennenzulernen. Und dabei ist uns wohl einfach die Zeit davongelaufen ...“
    Sie versuchte, angemessen zerknirscht zu wirken, aber die ältere Dame lachte nur.
    „Das kenne ich, Kindchen“, sagte sie und zwinkerte ihr vielsagend zu. „Als ich so jung verliebt war wie ihr, da haben Herbert - Gott hab ihn selig - und ich auch oft … Abstecher ins Grüne gemacht.“
    Sie kicherte anzüglich, blieb vor einer Tür auf dem obersten Treppenabsatz stehen und begann, umständlich in ihrer Schürzentasche zu kramen.
    Keeva merkte, wie sie rot wurde. War ja klar, dass die Frau sie für ein Paar halten musste, schließlich hatten sie ein gemeinsames Zimmer gebucht. Und zwar schlicht und ergreifend deshalb, weil es keine zwei Einzelzimmer gegeben hatte hier in der Gegend. Allerdings konnte sie es nicht leugnen, dass sie eine gewisse freudige Erregung dabei empfunden hatte, als ihr heute Mittag bewusst geworden war, dass Shane und sie diese Nacht zusammen in einem Zimmer verbringen würden. Sicher, in den letzten Monaten hatten sie sowieso schon viel Zeit miteinander verbracht, oft genug war sie mit ihm allein in seiner Wohnung gewesen.
    Doch das war London, das war zuhause, da galten irgendwie andere Regeln. Hier jedoch, in der Ferne, weit ab von Familie und Alltag, zusammen in einem Bett - sie hatte das Gefühl, dass sich heute Nacht etwas entscheiden würde. Dass sie heute Nacht etwas entscheiden würde ...
    Ihre Wangen glühten und sie vermied es, einen Blick in Shanes Richtung zu werfen. Wenigstens war er diesmal still geblieben und hatte es sich verkneifen können, irgendeinen dämlichen Witz zu reißen. Was ihm sicherlich nicht leicht gefallen war.
    „Da haben wir ihn ja, den kleinen Racker“, sagte Rosie und zog einen Schlüssel aus ihrer Tasche. Sie schloss die Tür auf und trat in den dahinterliegenden Raum. „Normalerweise vermiete ich nicht bloß für ein bis zwei Nächte“, sagte sie, während sie das Licht einschaltete, „aber die Leute, die hier Urlaub machen wollen, stehen leider nicht gerade Schlange. Und vielleicht gefällt es euch ja so gut, dass ihr doch noch etwas länger bleiben wollt. Oder wiederkommt.“
    Keeva folgte ihr durch die Tür und blieb abrupt stehen, vollkommen überwältigt von dem Anblick, der sich ihr bot.
    „Das ist ja … entzückend!“, entfuhr es ihr unwillkürlich.
    Anscheinend war das komplette Dachgeschoss des Hauses ausgebaut worden - und da das Dach eher flach war, war auch das Zimmer, in das Keeva jetzt blickte, ziemlich niedrig. Dadurch wirkte der Raum wie ein Zimmer in einem Puppenhaus, was durch die verschnörkelten, zierlichen Möbel und die leuchtend rosafarbene Bettwäsche auf dem vergleichsweise riesigen Doppelbett noch verstärkt wurde. Rechts und links des Bettes befanden sich zwei Dachgauben, die Vorhänge vor den jeweiligen Fenstern waren ebenfalls rosafarben, genauso wie die quer darüber drapierten, üppigen Rüschen. Der flauschige Teppich auf dem Boden ergänzte das kitschige Gesamtbild und leuchtete - wie sollte es auch anders sein - in einem kräftigen Pink ...
    Keeva hörte hinter sich ein Geräusch, das wie ein Würgen klang. Schnell drehte sie sich um und warf Shane einen warnenden Blick zu, doch er grinste nur unschuldig und deutete ein Schulterzucken an. Dann wandte er sich ihrer Gastgeberin zu und meinte betont höflich: „Das ist wirklich ein besonders liebreizendes Zimmer. Meine Begleiterin und ich werden den Aufenthalt hier ganz bestimmt außerordentlich genießen.“
    Keeva hätte ihm am liebsten in den Hintern getreten, aber Rosie (jetzt wusste Keeva, warum die Frau sich so nannte) schien den spöttischen Unterton in seinen Sätzen nicht zu bemerken. Sie lächelte ihn strahlend an.
    „Ja, nicht wahr?“, meinte sie. „Mein Herbert hat das Zimmer ausgebaut und ich habe die Einrichtung ausgesucht. Dort hinten ...“ - sie deutete auf eine kleine Tür neben dem Bett, die Keeva bisher nicht aufgefallen war … wahrscheinlich, weil sie nicht rosafarben gestrichen war - „ … befindet sich das Bad. Es ist etwas eng und vielleicht müssen Sie sich beim Duschen ein wenig bücken, aber es ist alles da. Ich habe auch frische Handtücher auf das Bett gelegt.“
    Die alte Dame drückte Shane noch die Zimmerschlüssel in die Hand, anschließend wünschte

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