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Kein Alibi: Roman (German Edition)

Kein Alibi: Roman (German Edition)

Titel: Kein Alibi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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 – diesen letzten Stand der Dinge mitteilen. Womit sie andeutete, Hammond halte dies wohl nicht für vordringlich.
    Nach langer Zeit, die große Ähnlichkeit mit der vom Pfarrer gepriesenen Ewigkeit hatte, ging der Gottesdienst zu Ende. Als sich
alle erhoben, meinte Steffi: »Also, ist das nicht süß?« Von allen, die sich um Davee Pettijohn drängten, um ihr Beileid auszusprechen, konzentrierte sie sich auf Hammond. Die Witwe umarmte ihn herzlich. Er küsste ihre Wange.
    »Alte Familienfreunde«, bemerkte Smilow.
    »Wie gut?«
    »Warum?«
    »Anscheinend zögert er, sie als mögliche Verdächtige in Betracht zu ziehen.«
    Weiterhin beobachteten sie, wie auch Mr. und Mrs. Preston Cross Davee umarmten. Steffi war dem Ehepaar nur einmal bei einem Golfturnier begegnet. Hammond hatte sie seinen Eltern nicht als seine Freundin vorgestellt, sondern als Kollegin. Sie hatte Preston bewundert, da sie in ihm eine starke einschüchternde Persönlichkeit erkannte. Amelia Cross, Hammonds Mutter, war das genaue Gegenteil ihres Mannes, eine zierliche reizende Südstaatendame, die vermutlich ihr Leben lang keine einzige selbstständige Meinung geäußert hatte. Wahrscheinlich hatte sie sich nicht einmal eine gebildet.
    »Siehst du?«, sagte Smilow. »Die Familie Cross ist Davees Ersatzfamilie, in Ermangelung einer eigenen.«
    »Vermutlich.«
    Wegen der großen Menschenmenge dauerte es mehrere Minuten, bis sie draußen waren. »Was hast du eigentlich gegen Davee?« , wollte Smilow wissen, während sie zu seinem Wagen gingen. »Jetzt, wo sie nicht mehr auf deiner Verdächtigenliste steht.«
    »Wer sagt das?« Steffi öffnete die Beifahrertür und stieg ein.
    Smilow nahm hinter dem Lenkrad Platz. »Ich dachte, Alex Ladd wäre deine Hauptverdächtige.«
    »Ist sie. Trotzdem schließe ich auch die lustige Witwe nicht aus. Könntest du bitte die Klimaanlage einschalten?«, bat sie und fächelte sich Luft zu. »Hast du Davee mit der Lüge ihrer Haushälterin konfrontiert?«
    »Hat einer meiner Männer gemacht. Offensichtlich hatten beide Sarah Birchs Einkaufstrip zum Supermarkt am Samstag völlig vergessen.«
    Mit übertriebener Aufrichtigkeit schauspielerte Steffi: »Ach, ich bin überzeugt, dass dies der Wahrheit entspricht.«
    Sie fuhren mehrere Straßenblöcke, ehe Smilow sie mit einer leisen Bemerkung überraschte. »Wir haben ein menschliches Haar gefunden.«
    »In der Suite?«
    »An Pettijohns Jackettärmel.« Nach einem Seitenblick auf sie lachte er schallend über ihren Gesichtsausdruck. »Freu dich nur nicht zu früh. Er könnte es auch von einem Möbelstück aufgelesen haben. Es könnte jedem Gast gehören, der vorher diese Räume bewohnt hat, oder einem Zimmermädchen oder einem Mann vom Zimmerservice. Jedem.«
    »Aber wenn es zu Alex Ladd passen sollte –«
    »Ich sehe, du bist schon wieder bei ihr gelandet.«
    »Wenn es mit ihren Haaren identisch wäre –«
    »Wir wissen noch nicht, ob es so ist.«
    »Wir wissen, dass sie gelogen hat!«, rief Steffi erregt.
    »Dafür könnte es Dutzende Gründe geben.«
    »Jetzt klingst du wie Hammond.«
    »Der Amateurdetektiv.«
    Steffi hörte zu, während er ihr erzählte, wie er gestern Nacht Hammond in der Hotelsuite angetroffen hatte. »Was hat er da gemacht?«
    »Sich umgesehen.«
    »Wo?«
    »Vermutlich überall. Mit der hinterhältigen Unterstellung, ich hätte etwas übersehen.«
    »Und was hast du dort gemacht?«
    Leicht betreten meinte er: »Vielleicht habe ich etwas übersehen.«
    »Testosteron!«, rief sie verächtlich. »Was dieses Hormon aus einem ansonsten vernünftigen Homo sapiens macht.« Nach kurzer Pause fügte sie hinzu: »Sieh doch nur, wie es beispielsweise deine Meinung über Alex Ladd beeinflusst.«
    »Was soll das heißen?«
    »Mal angenommen, Alex Ladd wäre keine bekannte Ärztin mit
einer langen Liste von Referenzen. Angenommen, sie wäre nicht so gebildet und attraktiv und beredt und so verdammt gelassen, sondern ein hartes Mädchen mit auftoupierten Haaren und tätowierten Titten. Würdet ihr beide dann auch so zögern, sie verstärkt unter Druck zu setzen?«
    »Diese Frage ist mir nicht mal eine Antwort wert.«
    »Und warum agierst du dann so zurückhaltend?«
    »Weil ich sie nicht wegen einer Lüge bezüglich ihres Aufenthalts auf Hilton Island verhaften kann. Dafür brauche ich mehr, Steffi, und das weißt du. Ich muss ihr ausdrücklich einen Aufenthalt in diesem Zimmer nachweisen. Dafür brauche ich stichfeste Beweise.«
    »Zum Beispiel eine

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