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Kein Alibi: Roman (German Edition)

Kein Alibi: Roman (German Edition)

Titel: Kein Alibi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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waren: in eine familiäre Essecke in der Küche.
    Hammond sagte zu Alex: »Ich hatte keine Ahnung, dass du hier bist.«
    »Frank war so liebenswürdig, mich zum Abendessen mit seiner Familie einzuladen.«
    »Nett von ihm. Nach diesem Tag hattest du wahrscheinlich wenig Lust, allein zu sein.«
    »Nein, wollte ich nicht.«
    »Außerdem ist es gut, dass du da bist. Du musst das auch hören.«
    Schließlich platzte Frank dazwischen: »Da man mir wegen dieser Sache sowieso die Lizenz entziehen wird, denke ich, ich gehe jetzt voraus und hole mir den Drink, den ich jetzt dringend brauche. Möchte sich einer von euch anschließen?«
    Er bedeutete ihnen, ihm in den rückwärtigen Teil des Hauses zu folgen, wo sein Privatbüro lag. Plaketten und gerahmte Auszeichnungen zierten in eindrucksvollen Arrangements die getäfelten Wände und zeugten von dem ehrenwerten Mann, der Frank Perkins war, persönlich wie beruflich.
    Hammond und Alex lehnten sein Angebot, etwas zu trinken, ab, aber Frank goss sich einen unverdünnten Scotch ein und nahm hinter einem ausladenden Schreibtisch Platz. Die Blicke des Anwalts wanderten zwischen beiden hin und her, bis sie schließlich bei seiner Mandantin Halt machten. »Ist das wahr? Hast du mit unserem geschätzten Bezirksstaatsanwalt in spe geschlafen?«
    »Es ist nicht erforderlich –«
    »Hammond«, unterbrach ihn Frank brüsk, »du bist nicht in der Position, mich zu korrigieren, geschweige denn, mir Vorhaltungen zu machen. Eigentlich sollte ich dich mit einem Fußtritt hinausbefördern und anschließend dein Geständnis Monroe Mason mitteilen. Es sei denn, er weiß es bereits.«
    »Tut er nicht.«
    »Der einzige Grund, warum du dich noch immer unter meinem Dach befindest, ist mein Respekt vor der Privatsphäre meiner Mandantin. Bis ich nicht alle Fakten kenne, möchte ich nichts überstürzen und sie damit eventuell noch mehr in Verlegenheit bringen, als es diese Farce bereits getan hat.«
    »Frank, sei nicht wütend auf Hammond«, sagte Alex. In ihrer Stimme schwang eine tiefe Müdigkeit mit, die Hammond bisher noch nicht wahrgenommen hatte. Vielleicht war es auch Resignation oder sogar Erleichterung, weil ihr Geheimnis endlich gelüftet war. »Ich trage daran ebenso viel Schuld wie er. Ich hätte dir von vornherein sagen sollen, dass ich ihn kenne.«
    »Intim?«
    »Ja.«
    »Wie lange wolltest du das denn laufen lassen? Wolltest du dich von ihm anklagen, ins Gefängnis bringen, dir den Prozess machen, dich verurteilen und in die Todeszelle schaffen lassen?«
    »Ich weiß es nicht!« Plötzlich stand Alex auf, drehte ihnen den Rücken zu und presste die Ellbogen dicht an ihren Körper. Einen Augenblick rang sie um Fassung, dann schaute sie ihnen wieder ins Gesicht. »Eigentlich trifft mich mehr Schuld als Hammond. Er kannte mich nicht, während ich ihn kannte und ihm nachgegangen bin. Absichtlich. Ich habe so getan, als wären wir uns rein
zufällig begegnet, aber so war es nicht. Nichts, was zwischen uns vorgefallen ist, war zufällig.«
    »Wann fand dieses manipulierte Treffen statt?«
    »Letzten Samstagabend. Gegen Sonnenuntergang. Nach dem ersten Kontakt habe ich jede mir bekannte, weibliche List angewandt, um Hammond so zu verführen, dass er die Nacht mit mir verbrachte. Was ich auch machte«, sagte sie, wobei sie eine belegte Stimme bekam, »hat funktioniert. Weil er funktionierte.«
    Frank trank sein Glas in einem Schluck aus. Der Alkohol trieb ihm Tränen in die Augen, und er musste hinter vorgehaltener Faust husten. Nachdem er sich geräuspert hatte, wollte er wissen, wo das alles stattgefunden hatte. Alex berichtete ihm die Ereignisse der Reihe nach, angefangen mit ihrer Begegnung im Tanzpavillon bis zum Ende in Hammonds Hütte. »Am nächsten Morgen habe ich mich noch vor Sonnenaufgang heimlich davongestohlen und war fest entschlossen, ihn nie wiederzusehen.«
    Frank schüttelte den Kopf. Er wirkte benommen, entweder wegen des plötzlichen Alkohols oder der widersprüchlichen Fakten, die er nur mühsam auseinander dividieren konnte.
    »Das begreife ich nicht. Du hast mit ihm geschlafen, aber es war nicht… du hast nicht…«
    »Ich war ihre Rückversicherung«, sagte Hammond, dem es immer noch schwer fiel, ihr Geständnis mit anzuhören, dass sie ihn hereingelegt hatte, dass ihre Begegnung, entgegen seiner Hoffnung, weder dem Schicksal noch einem romantischen Zufall zu verdanken war. Aber damit musste er fertig werden. Die Umstände erforderten es, sich auf wesentlich

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