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Kein Alibi: Roman (German Edition)

Kein Alibi: Roman (German Edition)

Titel: Kein Alibi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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ihr stand, blieb er stehen, nahm ihr Gesicht
zwischen seine Hände und hob es zu sich, während er sich hinunterbeugte und sie küsste.
    Und sie dachte: O Gott.
    Er hatte volle sinnliche Lippen, die ihr Versprechen einlösten. Sein Kuss war warm und süß und ernst. Er küsste perfekt, weder zu fest noch zu schwammig. Zweifelsohne ein richtiger Kuss, ohne dass sie sich überrumpelt oder bedroht gefühlt hätte. Ihre Lippen öffneten sich wie von selbst. Als seine Zunge ihre berührte, schwoll ihr Herz an, ihre Arme legten sich um seine Taille.
    Er senkte die Hände, bis er ihr den einen Arm um die Schultern legen konnte, während er sie mit dem anderen um die Taille fasste und eng an sich zog. Er neigte den Kopf. Sie erwiderte die Bewegung. Der Kuss wurde tiefer, die Zunge tastete sich weiter vor. Je länger sie sich küssten, umso mehr glühten sie.
    Plötzlich löste er sich, schwer atmend. Seine Hände kehrten wieder dorthin zurück, wo sie zuvor gelegen hatten, umrahmten ihr Gesicht. »Ich musste einfach Gewissheit haben. Dass es nicht an mir lag.«
    Sie schüttelte den Kopf, soweit seine Hände eine Bewegung zuließen. »Nein«, sagte sie und war selbst von ihrer belegten Stimme überrascht, »es lag nicht an dir.«
    »Kommst du mit?«
    Der Widerspruch erstarb auf ihren Lippen, noch ehe sie ihn äußern konnte.
    »Ich habe hier in der Nähe eine Waldhütte. Drei, vier Kilometer entfernt.«
    »Ich –«
    »Sag nicht Nein.« Seine geflüsterten Worte klangen abgehackt, leidenschaftlich. Der Druck seiner Hände erhöhte sich. »Sag nicht Nein.«
    Ihre Augen suchten die seinen, dann machte sie eine kleine zustimmende Kopfbewegung. Sofort ließ er sie los, drehte sich um und ging mit großen Schritten zu seinem Auto. Vor lauter Hast ließ sie beim Hineinschrauben den Tankdeckel fallen. Als er endlich festsaß, stieg sie ein und ließ den Motor an. Sein Wagen hielt neben ihrem.
    Er schaute sie an, als wollte er sich vergewissern, dass sie genauso entschlossen war wie er, dass sie nicht wieder zurückscheuen und bei der erstbesten Gelegenheit verschwinden würde.
    Doch genau das hätte sie tun sollen. Dessen war sie sich bewusst, genauso sicher wie sie wusste, dass sie es nicht tun würde. Nicht jetzt.
     
    Erst als ihr Wagen unmittelbar neben seinem endgültig zum Stehen kam, atmete Hammond leichter. Er stieg aus und ging hinüber, um ihr die Tür aufzumachen. »Pass auf, wo du hintrittst, es ist dunkel.« Er nahm ihre Hand und führte sie über einen Kiesweg zur Waldhütte. Eine kleine Verandalampe spendete gerade so viel Licht, dass er das Schlüsselloch erkennen und aufsperren konnte.
    Er schob die Tür auf und bat sie herein. Immer wenn die Hütte gebraucht wurde, kam eine Frau aus der Umgebung zum Putzen. Für heute hatte er mit ihr vereinbart, dass sie kam. Statt des abgestandenen Geruchs, der für ein leeres, selten benutztes Gebäude üblich ist, duftete es sauber wie nach frisch gewaschener Wäsche. Auf Hammonds Bitte hatte sie auch die Klimaanlage eingeschaltet, sodass es angenehm kühl war.
    Er schloss die Eingangstür, womit er sie vom Verandalicht abschnitt und in völlige Dunkelheit stürzte. Er hatte die besten Absichten, sich als guter Gastgeber und Gentleman zu erweisen, wollte ihr die ganze Hütte zeigen, ihr etwas zu trinken anbieten, ihr mehr über sich selbst erzählen und ihr dadurch Zeit geben, sich nur wenige Stunden nach ihrer ersten Begegnung an das Alleinsein mit ihm zu gewöhnen. Stattdessen zog er sie an sich.
    Willig kam sie in seine Arme. Anscheinend sehnte sie sich genauso nach einem Kuss von ihm wie umgekehrt. Ihr Mund erwiderte innig seine Zungenstöße, die sie prüfend liebkosten und schmeckten, bis er innehalten musste, um Atem zu holen. Er senkte den Kopf und presste sein Gesicht in ihren Nacken, während ihre Hände seinen Hinterkopf umfingen und mit den Fingern durch die Haare fuhren.
    Unter Küssen erreichte er ihr Ohr. »Das ist Irrsinn«, flüsterte er. »Kompletter.«
    »Hast du Angst?«
    »Ja.«
    »Vor mir?«
    »Nein.«
    »Solltest du aber.«
    »Ich weiß, trotzdem habe ich keine.«
    Seine Lippen rieben sich an ihren, schwebend zwischen Küssen und Streicheln. »Hast du Angst vor der Situation?«
    »Schreckliche«, sagte sie, während ihr Mund mit seinem verschmolz.
    Endlich beendete er den Kuss und sagte: »Das Ganze ist überstürzt, unbedacht und –«
    »Völlig unverantwortlich.«
    »Trotzdem muss ich’s tun.«
    »Ich auch.«
    »Am liebsten würde ich –«
    »Ich

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