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Kein Alibi: Roman (German Edition)

Kein Alibi: Roman (German Edition)

Titel: Kein Alibi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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neckisches Lächeln wirkte völlig unpassend. Hammond nickte lediglich und forderte sie mit einer ungeduldigen Handbewegung zum Weiterreden auf. »Ich war dabei, während er ein paar Spuren verfolgte, den wenigen, die’s gibt.«
    »Und der Hotelsicherheitsdienst?« »Pettijohn ist ohne einen Mucks gestorben. Kein Hinweis auf gewaltsames Eindringen. Kein Anzeichen für einen Kampf. Und die Kameraüberwachung können wir vergessen. Außer einem Videoband mit einer monotonen Geräuschkulisse und eng verschlungenen nackten Leuten haben wir nichts.«
    »Hä?«
    Als sie ihm die Geschichte mit den getürkten Sicherheitskameras erzählte, schüttelte er bestürzt den Kopf. »Heiliger Strohsack. Dabei hat er so einen Wirbel um dieses System und die enormen Kosten dafür gemacht. Der Mann hat Nerven.«
    Hammond war mit Lute Pettijohns fragwürdigen Charakterzügen und seinem skrupellosen Geschäftsgebaren gut vertraut. Schon seit einem halben Jahr hatte er insgeheim gegen ihn im Auftrag des Generalstaatsanwalts ermittelt. Je mehr er über Pettijohn in Erfahrung gebracht hatte, umso mehr waren seine Verachtung und seine Abneigung gewachsen. »Irgendwelche Zeugen?«
    »Bisher nicht. Die einzige Person im Hotel, die tatsächlich mit ihm Kontakt hatte, war ein Masseur im Fitnesscenter; das hat sich aber als Sackgasse entpuppt.« Anschließend erzählte sie ihm von der Lebensmittelvergiftung. »Mal abgesehen von den Kids gibt es sieben Erwachsene, die Smilow befragen möchte.
    Keiner von uns macht sich über den Ausgang allzu große Hoffnung.
Trotzdem hat er versprochen anzurufen, wenn der Arzt grünes Licht gibt. Ich will unbedingt dabei sein.«
    »Du nimmst das Ganze sehr persönlich, nicht wahr?«
    »Das wird ein Riesenfall.«
    Diese Feststellung lag wie ein Fehdehandschuh zwischen ihnen. Obwohl kein Wort über diese Rivalität gefallen war, war sie ständig vorhanden. Hammond gab bescheiden zu, dass er ihr normalerweise überlegen war, und das nicht auf Grund höherer Intelligenz. Er hatte das Jurastudium als Zweitbester abgeschlossen, während Steffi in ihrem Jahrgang die Beste gewesen war. Der Unterschied lag in ihrer beider Persönlichkeit. Während ihm sein Charakter zugute kam, stand Steffi ihre Art und Weise im Wege. Die Leute reagierten nicht sehr positiv auf ihren scharfen Ton und die aggressive Haltung.
    Aber sein entscheidender Vorteil war, nach eigenem Eingeständnis, die offene Bevorzugung durch Monroe Mason. Kurz nach Steffis Eintritt ins Büro war eine Stelle frei geworden, für die beide qualifiziert waren und in Betracht kamen. Trotzdem gab es nie den geringsten Zweifel, wer befördert werden würde. Inzwischen arbeitete Hammond als Jungstaatsanwalt mit besonderen Aufgaben.
    Trotz Steffis gelassener Reaktion hatte man ihre Enttäuschung deutlich gespürt. Sie war keine schlechte Verliererin und hatte ihm nichts nachgetragen. Ihre Arbeitsbeziehung beruhte auch weiterhin mehr auf Kooperation als auf Feindschaft.
    Trotzdem kam es, so wie jetzt, manchmal zu stummen Herausforderungen, die aber derzeit keiner von beiden annahm.
    Hammond wechselte das Thema. »Und was ist mit Davee Pettijohn?«
    »In welcher Hinsicht? Meinst du, mit Davee Pettijohn als mögliche Verdächtige? Oder als die trauernde Witwe?«
    »Verdächtige?«, wiederholte Hammond verblüfft. »Vermutet denn einer, sie hätte Lute getötet?«
    »Ich schon.« Steffi fuhr fort, ihm die Geschichte zu erzählen, wie sie Smilow zum Anwesen der Pettijohns begleitet hatte und weshalb sie die Witwe als mögliche Verdächtige betrachtete.
    Nachdem sie fertig war, wies Hammond ihre Theorie strikt von sich: »Vor allem ist Davee nicht auf Lutes Geld angewiesen. War sie nie. Ihre Familie –«
    »Ich habe meine Hausaufgaben gemacht. Die Burtons hatten Geld wie Heu.«
    Ihr abfälliger Ton entging ihm nicht. »Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?«
    »Keine«, fuhr sie ihn an, dann holte sie tief Luft und atmete langsam aus. »Okay, vielleicht bin ich angeschlagen. Das geht mir immer so, wenn sich vermeintlich erwachsene, professionelle und intelligente Männer in Wackelpudding verwandeln, sobald sie einer Frau ihres Typs nahe kommen.«
    »›Einer Frau ihres Typs‹?«
    »Also wirklich, Hammond«, setzte sie noch verärgerter nach, »äußerlich das Schmusekätzchen und innen drin ein Panter. Du weißt genau, welchen Typ ich meine.«
    »Du hast Davee nach einer einzigen Begegnung abgestempelt?«
    »Siehst du? Du verteidigst sie schon wieder.«
    »Ich

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