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Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Titel: Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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müssen alle harte Zeiten durchstehen, um die guten schätzen zu lernen, stimmt’s?«
    Christy überlegte. »Kommt das von Herzen? Oder stammt es aus dem Handbuch für Motivation?«
    »Wie bitte?«
    »Na ja … ich sehe es anders.« Bouvier kläffte verärgert, weil Christy ihren geliebten Will unterbrochen hatte. »Zufriedenheit ist Zufriedenheit - und muss nicht mit der entsprechenden Menge an Kummer aufgewogen werden oder womit auch immer …« Sie brach ab, weil ihr plötzlich bewusstwurde, dass sie vielleicht ein bisschen zu weit ging. »Ignorieren Sie mich einfach, Will. Ich mische mich da in etwas ein, was mich nichts angeht. Das ist taktlos von mir.«
    »Nein, ist schon in Ordnung!« Will lachte. »Wie ich schon sagte, werde ich sonst nicht gerade mit Fragen über mein Leben bombardiert. Manchmal glaube ich, ich habe ein Monopol auf den Markt für Selbstbeobachtung. Die meisten lächeln nur und stimmen zu. Sie haben irgendwie Recht, Christy. Dafür danke ich Ihnen.«
    »Gern geschehen … oh - wir sind da!« Sie bogen um eine Ecke und befanden sich in der Straße, in der Christy den Wagen abholen sollte.
    »Großartig! Dann ist meine Arbeit für den Moment erledigt«, erwiderte Will fröhlich.

    »Nein, bleiben Sie dran! Da stimmt etwas nicht!« Christy war abrupt stehen geblieben.
    Toni sah Christy fragend an, während sie die Straße entlangschaute, die voller geparkter Autos stand und genau das war das Problem.
    »Christy?«, fragte Will besorgt dicht an ihrem Ohr, und Bouvier wedelte entzückt mit dem Schwanz. »Was ist los?«
    »Das gefällt mir nicht. Ich sehe Mrs Ledgers Mercedes-Benz, aber er ist der einzige Wagen, der auf meiner Straßenseite parkt - alle anderen stehen drüben.«
    »Steht er im Parkverbot?«
    »Nein, normalerweise jedenfalls nicht. Aber offenbar wird diese Straße heute gereinigt. Man muss sein Fahrzeug rechtzeitig wegschaffen, sonst wird es abgeschleppt. Wenigstens sind wir noch rechtzeitig gekommen!«
    In diesem Augenblick entdeckte Toni etwas in einiger Entfernung. Er zupfte Christy am Arm und zeigte darauf.
    »Nein!«, schrie Christy. »Soeben biegt der Abschleppwagen um die Ecke, und er steuert auf Mrs Ledgers Wagen zu!«
    »Rennen!«, rief Will. »Haben Sie den Schlüssel?«
    »Ja!« Das Handy und Bouvier in der einen Hand, wühlte Christy mit der anderen beim Laufen in ihrer Handtasche, bis ihre Finger sich um den Schlüssel von Mrs Ledgers Luxuskarosse schlossen.
    Christy hatte plötzlich einen Geistesblitz und hielt Toni den Schlüssel hin. »Kannst du fahren?«, keuchte sie, imitierte so gut es ging, eine Lenkbewegung und zeigte auf den Wagen.

    »Sei dabei mit Hyundai!«, erwiderte Toni trocken.
    Christy drückte ihm den Autoschlüssel in die Hand. »Dann los - so schnell du kannst!« Toni streckte den Daumen hoch und sprintete los.
    Es blieb keine Zeit, um Toni zu erklären, dass der Wagen über eine automatische Schlüsselerkennung verfügte und diverse Funktionssysteme des Autos aktiviert wurden, sobald man eingestiegen war.
    »Drück einfach auf den Knopf«, schrie Christy und sah erleichtert, dass Toni exakt das bereits getan hatte und sich auf den Fahrersitz quetschte. Inzwischen war der Abschleppwagen bedrohlich nahe und signalisierte per Lichthupe, dass sie von der Straße verschwinden sollten.
    Christy hatte das Auto bereits gefahren, als Mrs Ledger das letzte Mal aus der Klinik abgeholt werden musste und einen Chauffeur brauchte. Wenn man einmal wusste, wie es funktionierte, war es ganz einfach. Der Wagen erkannte den Schlüssel und der Motor sprang ganz von allein an. Man brauchte nur die Kupplung durchzutreten, und schon konnte es losgehen.
    »Was ist los?«, schrie Will.
    »Alles in Ordnung, glaube ich«, schrie Christy zurück. »Toni sitzt im Wagen und fährt jetzt los … oh … Toni!«
    Zu Christys Entsetzen schien das Innere des Wagens zum Leben zu erwachen. Der Sitz fuhr automatisch sowohl nach vorn als auch nach oben und klemmte den armen Toni ein. Der drückte hektisch auf sämtliche Knöpfe - erfolglos, abgesehen davon, dass er das Warnblinklicht und das Radio einschaltete. Und während Al Gore in voller Lautstärke die Welt gewichtig vor dem Klimawandel
warnte, erreichte Tonis Kopf das Wagendach, so dass er ihn auf die Seite legen musste, um einer drohenden Enthauptung zu entgehen.
    »Tu doch was, Toni!«, kreischte Christy. »Der Wagen stellt sich automatisch auf Mrs Ledger ein, und die ist winzig, genau wie ich. Deshalb ist es mir beim letzten

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