Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kein Augenblick zu früh (German Edition)

Kein Augenblick zu früh (German Edition)

Titel: Kein Augenblick zu früh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
Vom Netzwerk:
fort. Ihr weicher Südstaatenakzent passte irgendwie nicht zu dem, was sie sagte. »Wenn du es versuchst, wirst du sofort von der Platte geputzt. Die Militärpolizei wird über dich herfallen, dass dir Hören und Sehen vergeht. Das meine ich wörtlich. Du hast auf deine eigenen Männer geschossen. Du glaubst, was wir tun, sei so schlimm? Mann, warte erst, bis sie dich für den Rest deines Lebens in einer Drei-Quadratmeter-Zelle wegsperren, zusammen mit einem psychotischen Soldaten, dann wirst du deine moralischen Gehirnkrämpfe bald vergessen!« Sie lachte und hatte dabei Ähnlichkeiten mit einer durchgeknallten Barbiepuppe.
    Dann wurde ihr Gesicht leer, das irre Feuer in den Augen erlosch und das spöttische Grinsen verschwand.
    Demos gab ihr seinen Halt-die-Klappe -Blick. Oh, wie ich ihn um seine Fähigkeiten beneidete!
    Alex drehte sich zu Suki um. »Was hörst du?«
    Suki verzog das Gesicht. »Nur immer die alten, verrückten Gedanken. Allerdings hatte sie ein paar höchst interessante Ideen, was sie gerne mit dir anstellen würde … Na, ich denke mal, es sind nicht dieselben Ideen, die Lila und Nate diesbezüglich haben.«
    »Okay, bitte heb die Starre wieder auf«, sagte Alex zu Demos.
    Rachel blinzelte und warf Demos einen wütenden Blick zu, wobei sie ihr perfektes weißes Gebiss bleckte, als würde sie ihm am liebsten die Kehle durchbeißen.
    »Woran arbeitet die Einheit?«, fragte Alex. Seine Stimme klang fast freundlich.
    Ich schüttelte den Kopf. Waren das die Verhörtechniken, die sie den Rekruten bei den Marines beibrachten? Vielleicht war es höchste Zeit, mit diesem gewaltlosen Gandhi-Quatsch aufzuhören und eine härtere Gangart einzuschlagen. Ich war mehr als bereit weiterzumachen.
    »Wow!« Suki taumelte förmlich zurück.
    »Was ist?«, fragte ich gereizt, weil ich dachte, sie hätte meine Gedanken mitgehört.
    »Sie führen irgendwelche seltsamen Experimente durch – bin nicht ganz sicher was … das ist nicht sehr klar.« Aber Suki war weiß wie eine Leinwand geworden und ließ Rachel keine Sekunde aus den Augen.
    Rachel lächelte sie befriedigt an. »Gut gemacht. Demos, das Mädchen verdient eine Belohnung. Ich war nämlich nicht sicher, ob sie tatsächlich Gedanken hören kann. Aber es stimmt, wir experimentieren – und wir stehen kurz vor einem Durchbruch.« Ihr Blick kehrte zu mir zurück. »Weißt du, Lila, deine liebe Mama war uns dabei als Laborratte sehr, sehr nützlich.«
    Mein Herzschlag setzte aus. Demos drückte warnend meine Schulter.
    »Bald wird sie uns nichts mehr nutzen«, fuhr Rachel fort. »Aber dann brauchen wir frisches Material – ein paar von euch Freaks, mit denen wir weiterexperimentieren können. Vielleicht fangen wir mit dir an, Lila, was meinst du dazu?«
    Demos fror sie ein, ehe sie weiterreden konnte – dieses Mal so plötzlich, dass ihr Mund offen stehen blieb, zu einem triumphierenden Grinsen verzogen. Alex schob ihr schnell den Stoffknebel in den Mund.
    Ich drehte mich um und rannte aus dem Zimmer, bevor ich die Fassung verlor. Der Fernseher an der Wand wackelte schon bedenklich; ich war nicht mal sicher, ob ich es noch durch die Tür schaffen würde, bevor ich ihr damit den Schädel einschlug.
    Draußen atmete ich tief ein. Ich verschränkte die Arme und stellte mich Alex in den Weg. »Und – was machen wir jetzt?«, fragte ich ihn scharf. »Warum benutzen wir Rachel nicht als Geisel und bieten sie der Einheit im Austausch gegen meine Mutter an?«
    Alex schüttelte den Kopf. »Daran habe ich natürlich auch schon gedacht, aber es würde nicht funktionieren. Ich kenne Richard Stirling – seine Geschäfte sind ihm wichtiger als Rachel.«
    »Wer ist Richard Stirling?«
    »Rachels Vater«, sagte Demos, der gerade aus dem Zimmer kam. »Der Mann, der die Einheit gründete. Der den Senator bestach, für den deine Mutter arbeitete. Und der sie entführen und ihre Ermordung vortäuschen ließ.« Sein Gesicht zeigte deutlich, wie geschockt und wütend er immer noch war. Ich hatte eine Woche Zeit gehabt, die Nachricht zu verarbeiten, dass meine Mutter noch lebte, aber ich konnte es immer noch nicht richtig glauben. Offenbar hatte auch Demos Probleme, mit dieser neuen Lage fertig zu werden.
    »Stirling besitzt ein Geschäftsimperium, das so verzweigt und verschachtelt ist, dass nicht mal die Steuerbehörden über alle Beteiligungen und Zweigunternehmen Bescheid wissen. Er unterhält Geschäftsbeziehungen zu fast allen Ländern, mit denen die Vereinigten

Weitere Kostenlose Bücher