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Kein Augenblick zu früh (German Edition)

Kein Augenblick zu früh (German Edition)

Titel: Kein Augenblick zu früh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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achtete nicht auf sie. »Sichert die Türen von innen. Key, nimm das hier, für alle Fälle.« Alex reichte ihm eine Pistole.
    Mrs Johnson riss die Augen auf. »Heilige Maria Mutter Gottes, du nimmst mir keine Pistole in die Hand, Joe Junior! In welchem Sündenpfuhl steckst du jetzt wieder? Und ziehst auch noch deine arme Mama mit hinein? Mrs Williams ihr Junge macht nie Probleme. Und wenn, würde er nie im Leben seine Mama in Gefahr bringen!«
    Alex warf die Tür zu und wir gingen zur Straßenecke. Ich konnte nur hoffen, dass Key es noch so lange aushielt, bis seine Mutter uns geholfen hatte. Demos, Alicia und Harvey stiegen aus und folgten uns.
    »Schließ die Türen ab«, signalisierte ich Nate, als wir am Van vorbeigingen. Er wirkte wie ein kleiner Hund, der sehnsüchtig auf sein Herrchen wartete.
    »Ist es sicher, hier draußen im Auto zu bleiben?«, fragte ich und warf einen Blick auf die düstere, menschenleere Straße.
    »Ja – ich krieg mit, wenn etwas schiefläuft«, sagte Alicia.
    Zwei Telepathen, dachte ich, wie praktisch. Besser als Funkgeräte oder Handys, völlig geräuschlos.
    Die anderen blieben ein paar Schritte zurück, als wir uns der Tür näherten.
    »Viel Glück«, flüsterte Alex, bevor er sich in den dunklen Schatten der Hausmauer zurückzog. Meine Schritte waren plötzlich viel lauter zu hören – und mein Herz schlug so heftig wie eine Trommel in meinen Ohren.
    Demos bezog links von der Tür Stellung und nickte mir zu. Ich holte tief Luft und klopfte. Eine innere Stimme, die sich seit Tagen nicht mehr gemeldet hatte, schrie mir zu wegzulaufen, so schnell ich konnte. Aber die Tür ging auf, bevor ich meinem Überlebensinstinkt folgen konnte.
    Vor mir stand der Panzerschrank-Typ – der, den man wahrscheinlich nur mit einem Rammbock aus dem Weg räumen könnte. Hoffentlich war Demos’ Trick genauso effektiv. Der Mann kniff die Augen zusammen, dann klickte es endlich in seinem Spatzenhirn, er erkannte mich und betrachtete mich ungläubig von oben bis unten. Schnell warf er über mich hinweg einen Blick auf die Straße, in beide Richtungen.
    »Ich komme wegen dem Job«, sagte ich schnell, bevor ihm die beiden Autos auffielen, die weiter unten geparkt waren.
    Wieder betrachtete er mich ein paar Sekunden lang, unsicher, ob er mich richtig verstanden hatte oder ob ich nun einfach nur durchgeknallt war. Dann grinste er anzüglich, brüllte etwas auf Spanisch über die Schulter und riss die Tür weiter auf. Im selben Augenblick trat Demos vor mich.
    Eine Sekunde später schoben wir uns an dem Panzerschrank vorbei ins Haus, der mit seinem fiesen Grinsen im Gesicht erstarrt war, und standen zwei weiteren Kerlen gegenüber, die Demos mitten in der Bewegung eingefroren hatte. Beide schauten ziemlich verblüfft aus der Wäsche. Carlos saß hinter dem Tisch, eine Hand dicht neben der Pistole vor sich, mit der anderen griff er gerade nach seinem Schnapsglas.
    Harvey und ich sammelten zuerst einmal alle Waffen ein, indem wir sie mit unserer Gedankenkraft aus ihren Händen rissen und zu uns schweben ließen. Alex tastete die erstarrten Männer ab – er fand drei Messer und eine Machete und warf sie in eine Zimmerecke. Dann fischte er die Pistole aus der Luft, die ich zu ihm hinüberschweben ließ.
    Vor Carlos auf dem Tisch waren eine Menge weißer Zellophanpäckchen wie kleine Ziegelsteine aufgestapelt. Einer der Mini-Ziegelsteine war aufgeschnitten worden; feines weißes Pulver hatte sich darum herum verstreut und erinnerte mich an verschütteten Puderzucker. Daneben lagen eine Rasierklinge und mehrere zusammengerollte Hundert-Dollar-Scheine. Die Szene erinnerte mich an einen Fernsehkrimi.
    »Volltreffer«, sagte Demos lächelnd und blickte sich im Zimmer um.
    Alex grinste ebenfalls. »Das ist ja leichter, als einem Baby den Schnuller wegzunehmen. Lila, kannst du mir mal helfen?«
    »Klar doch«, sagte ich und ließ die Päckchen nacheinander in die Taschen schweben, die Alex aufhielt.
    »Und jetzt das Geld«, sagte Alex zu Demos.
    Auf dem Tisch lagen nur die paar Hundert-Dollar-Scheine. »Weck ihn auf«, sagte Alex mit einer Kopfbewegung zu Carlos.
    »Alicia – bist du bereit?«, fragte Demos.
    Sie nickte.
    Carlos blinzelte ein paarmal, dann fokussierte sich sein Blick sofort auf die Pistole, die Alex auf ihn gerichtet hielt. Er griff instinktiv nach seiner eigenen Waffe, merkte, dass sie nicht mehr da war, wo sie sein sollte, und runzelte die Stirn. Sein Blick zuckte zu seinen Leibwächtern,

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