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Kein Biss unter dieser Nummer

Kein Biss unter dieser Nummer

Titel: Kein Biss unter dieser Nummer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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jemals so bescheuert sein sollte, mich mit ihnen unterhalten zu wollen – ganz egal, worüber?«
    »Oh, liebe Güte! Schau mal, Lacey, wer hier ist!«
    Nein, das konnte nicht sein. Ganz bestimmt nicht. Das war absolut nicht …
    »Die kleine Freundin unseres Mädchens. Die kleine Betsy!«
    Ich drehte mich um. Nicht weil ich es eilig hatte, Jessicas Eltern zu begrüßen, sondern weil ich wusste, je eher ich es hinter mich brachte, desto schneller konnte ich mich wieder aus ihrem Dunstkreis verziehen.
    So viel dazu, dass ich im Höllennebel niemand Schlimmerem begegnen konnte als Ant.
    Der Höllennebel war echt
zum Kotzen
.

22
    »Ich möchte mich ausdrücklich noch einmal bei Ihnen entschuldigen«, sagte ich zu Dr. Taylor, während ich ihr mein strampelndes Mündel reichte. »Elizabeth und ich bemühen uns aufrichtig, Baby Jon mehr Körperkontakt zukommen zu lassen.«
    »Mehr Körperkontakt?« Dr. Taylor schnaubte – ein hässliches Geräusch. »Derlei Vorstellungen halten euch davon ab, wahre Eltern zu sein. Es geht darum, dem Kleinen Mutter und Vater zu sein. Das ist alles. Nicht um mehr Körperkontakt oder darum, den Kleinen wie Helikoptereltern zu verhätscheln oder sich als Mutter zur Märtyrerin zu machen oder ein Übervater zu sein. Betsy ist die Mutter. Du bist der Vater. Basta.«
    Leicht erschrocken über Dr. Taylors Vehemenz (die Elizabeth und ich ehrlicherweise redlich verdient hatten), beendete ich meine Erklärung. »Unsere guten Absichten werden jedoch bei jeder neuen
crise de la semaine
zunichtegemacht. Ich hätte unser Baby letzte Nacht nicht bei mir in der Villa behalten dürfen.« Offen gestanden war die Betreuung meines Jungen für mich fast so etwas wie ein Gebet gewesen … eine Art Opfergabe. Da ich wusste, wie sehr Elizabeth sich wünschte, dass der Kleine mehr Zeit mit uns verbrachte, hatte ich es nicht übers Herz gebracht, Baby Jon erneut Dr. Taylors Obhut zu überlassen.
Dadurch werde ich beweisen, dass ich ein würdiger Ehemann, ein würdiger König und ein großherziger Vater bin. Das Karma wird dies zur Kenntnis nehmen und mir meine Königin zurückgeben.
    Gelegentlich bin ich ein sehr törichter Mann.
    »Du und deine Entschuldigungen!« Wenn sie mit den Augen rollte, sah meine Schwiegermutter meiner Gemahlin so bemerkenswert ähnlich, dass es mir beinahe körperliche Schmerzen bereitete. »›Ich bin entführt worden. Meine Gemahlin ist in der Zukunft gefangen. Meine Gemahlin ist in der Vergangenheit gefangen. Meine Gemahlin ist vom Antichristen entführt worden.‹ Bla, bla.«
    »Ja, nun, was soll ich sagen?« Der einzige Sohn, der mir je vergönnt sein würde, war von einer Frau geboren worden, für die meine Gemahlin nichts als Verachtung übrig hatte. Es war der Königin hoch anzurechnen, dass sie keinen Groll gegen den munteren, strammen, hübschen Jungen hegte. Und es war ihrer Mutter, Dr. Taylor, hoch anzurechnen, dass sie uns nie zuvor diese verdiente Strafpredigt gehalten hatte. »Ich bin wieder mal mit einer armseligen Ausrede zu Ihnen gekommen.«
    Jessica lugte um mich herum. »Hallo, Elise!« Sie hatte darum gebeten, mich begleiten zu dürfen, und ich war einverstanden gewesen. Jetzt war ich dafür mehr als dankbar. Ich vermutete, Jessica wollte meiner Schwiegermutter versichern, dass wir bei Elizabeths Rettung gute Fortschritte machten. Ich hingegen war seit der Abwesenheit meiner Königin dankbar über jegliche Gesellschaft. Was war bloß aus mir geworden?
    Dr. Taylor täuschte Überraschung vor. »Oh! Jessica, ich hab dich gar nicht gesehen.«
    »Ja, sicher, sehr lustig!« Sie trat an meine Seite, der enorme Umfang ihres Bauches eilte ihr dabei voraus, und streichelte über Baby Jons dunkle Locken. Der Kleine lächelte sie an und steckte einen Daumen (seinen eigenen) in den Mund. »Er ist soooo süß! Betsy behauptet, er ist die Sorte Kind, die die Leute dazu bringt, selbst Kinder haben zu wollen.«
    »Sie muss es ja wissen, sie war auch so ein Kind«, sagte Dr. Taylor lächelnd. »Sie hat kaum geweint. Nur wenn sie Hunger hatte, wurde sie grantig. Alles andere machte ihr nichts aus. Nicht einmal ein Tornado konnte sie aufwecken. Und das meine ich wortwörtlich. Einmal ist ein Tornado über unser Haus hinweggefegt, und sie hat selig weitergeschlafen. Bei einem Tornado! Mein Exmann und ich haben die Nacht in unserem Keller gekauert, und unsere Kleine wurde erst grummelig, als ich ihr nicht schnell genug die Flasche gab. Die Zubereitung hat eine Weile gedauert«, fügte

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