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Kein Blick zurueck

Kein Blick zurueck

Titel: Kein Blick zurueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Horan
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hatte.
    »Was möchten Sie, dass wir tun?«, fragte Josiah.
    »Ignoriert diese Trottel und macht euch an eure Arbeit«, sagte Frank. »Und kein Wort zu ihnen, verstanden? Sag allen anderen, dass ich das gesagt habe.«
    »Ja, Sir.«
    »Wenn ich es mir genauer überlege, schaffe sie hier weg.« »Ja, Sir.«
    Mamah stand auf, um zu sehen, wie Josiah auf die Reporter zuging. Er öffnete das Tor und sprach auf sie ein. Nach einer Weile ging er dazu über, wie ein Boxer zu Finten und Scheinhieben auszuholen, ehe er das Tor wieder schloss und mit tief frustrierter Miene zum Haus zurückkehrte. Die Männer bestiegen ihre Pferde und ritten die Einfahrt hinunter, um an der Zufahrtsstraße nach Taliesin gleich wieder abzusteigen.
    Als das Telefon klingelte, meldete sie sich sehr zurückhaltend. Es war Jennie, die sagte, einige Reporter seien bereits bei ihr gewesen und auch in der Schule in Hillside, um Franks Tanten zu belagern, als sie mit dem Unterricht beginnen wollten. Tante Jennie und Tante Nell seien völlig außer sich und bäten Frank, sofort nach Hillside zu kommen.
    Frank hatte an diesem Morgen seine Reitkleidung angelegt und sein Pferd gesattelt, um etwas frische Luft zu schnappen. Er bestieg Champion und ritt zu der eine Meile entfernten Schule. Als er eine Stunde später zurückkam, war er außer sich vor Wut. »Sie sind absolut entsetzt. Sie hatten heute Morgen Eltern da, die damit drohten, ihre Kinder von der Schule zu nehmen, falls sich das nicht beruhigt.«
    »Denkst du – «
    »Ja, ich denke, das könnte passieren. Die finanzielle Lage von Tante Jennie und Tante Nell ist ohnehin prekär. Sie versuchen, die Schule von Onkel Jenk zurückzukaufen. Er hat ihnen aus der Klemme geholfen, als sie vor zwei Jahren bankrottgingen, doch das hier könnte für das ganze Unternehmen das Ende bedeuten.« Frank machte kehrt und ging wieder zur Tür hinaus.
    »Wohin gehst du?«
    »Ich gehe ein Gewehr suchen.«
    » Was für ein Gewehr? «
    »Ich habe irgendwo eine Flinte. Im Schuppen, glaube ich.« Mamah ging in ihr Arbeitszimmer und schaute aus dem Fenster. Die Schar Männer in der Nähe des Eingangs hatte sich vergrößert, und einige von ihnen bestiegen ihre Pferde. Sie beobachtete bestürzt, wie sie die Einfahrt herauf auf das Haus zukamen. Sie rannte zum Schuppen, wo sie Frank dabei antraf, wie er ein in seine Einzelteile zerlegtes Gewehr zusammenzusetzen versuchte.
    »Wenn du mich liebst, Frank, dann bewahrst du einen kühlen Kopf. Hör mir zu – leg dieses Ding in sein Futteral zurück.«
    »O verdammt, Mamah, das verdammte Ding funktioniert ohnehin nicht.«
    »Komm einfach mit mir ins Haus. Die Reporter sind wieder auf dem Weg hierher.«
    Frank sprang auf die Füße, griff nach seinem abgetragenen alten Stetson, der an einem Haken hing, und stürzte aus dem Schuppen. Mit verschränkten Armen baute er sich vor dem Tor auf. »Macht, dass ihr fortkommt, ihr Idioten«, rief er ihnen zu, als sie in Hörweite waren.
    Die Reporter kamen weiter heran. Als sie ihn erreichten, schienen sie für ihre Sache zu plädieren. Mamah stand vor der Küchentür und spitzte die Ohren, um ihre Worte zu verstehen. »Wenn Sie weiterhin widerrechtlich hier eindringen«, hörte sie ihn rufen, »bleibt mir nur noch eine Möglichkeit, und das ist mein Revolver.« Er machte auf dem Absatz kehrt und kam zurück ins Haus.
    »Wir haben ein großes Problem«, sagte er, als er die Küche betrat. »Sie sagen, die Einwohner von Spring Green seien in vollem Aufruhr, und jemand habe beim Sheriff Klage eingereicht. Sie erzählten mir, Pengally drüben in Dodgeville wolle kommen, um mich festzunehmen.«
    Mamah stützte sich auf eine Stuhllehne, um Halt zu finden.
    »Lass ihn kommen«, sagte Frank und kratzte sich wütend im Nacken. Mit hochrotem Gesicht marschierte er in der Küche auf und ab. »Es besteht nicht die geringste Wahrscheinlichkeit, dass er jemanden festnimmt.«
    »Du hast auch noch einen Revolver?«, fragte Mamah.
    »Natürlich nicht«, sagte Frank. »Ich bin nicht einmal im Besitz einer anständigen Steinschleuder.«
    Sie zogen sich ins Schlafzimmer zurück. Sie legte sich zitternd unter die Decke. Frank hatte die Feuer ausgehen lassen.
    »Du siehst, was sie angerichtet haben, nicht wahr?«, sagte er. »Sie haben ihre Artikel geschrieben, sind zum Bahnhof gelaufen und haben sie gestern an ihre Redaktionen telegrafiert, dann sind sie schnurstracks losgezogen, um den Sheriff von Iowa County zu drängen, etwas zu unternehmen. Einer von ihnen

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