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Kein böser Traum

Kein böser Traum

Titel: Kein böser Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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Ich meine, wenn er mit Ihnen reden wollte.«
    Grace ahnte, wohin das führen sollte.
    »Meinen Sie, Ihr Mann könnte, kurz nachdem er das Haus verlassen hatte, einen Unfall gehabt haben? Oder entführt worden sein?«
    Darüber hatte Grace noch nicht nachgedacht. »Ich weiß nicht.«
    »Nehmen Sie je den New York Thruway?«
    Der Themenwechsel verunsicherte sie. »Nicht oft, aber ich bin ihn schon gefahren.«
    »Sind Sie je im Woodbury Commons Einkaufszentrum gewesen?«
    »Meinen Sie das Einkaufszentrum mit den Outlets?«
    »Ja.«
    »Natürlich.«
    »Wie lange, glauben Sie, dauert die Fahrt dorthin?«
    »Eine halbe Stunde. Ist Jack dorthin gefahren?«
    »Das bezweifle ich. Nicht um diese Uhrzeit. Da sind alle Geschäfte geschlossen. Aber seine Mautkarte wurde an der Mautstelle der entsprechenden Ausfahrt um exakt 10 Uhr 26 registriert. Von dort gelangt man zur Route 17, und das ist für mich der schnellste Weg zu den Poconos. Geben wir Ihrem Mann plus minus zehn Minuten, dann hätte er in dieser Zeit Ihr gemeinsames Zuhause verlassen und geradewegs in diese Richtung fahren können. Von da an … tja, von da kann er überall hingefahren sein. Fünfzehn Minuten dauert’s von dort zur Interstate 80. Und wenn’s einem Spaß macht, kommt man von da direkt weiter nach Kalifornien.«

    Grace saß einfach nur da.
    »Fassen wir zusammen, Mrs. Lawson. Ihr Mann verlässt das Haus. Sie rufen ihn kurz darauf auf dem Handy an. Er meldet sich nicht. Eine halbe Stunde später ist er, wie wir wissen, in New York. Wäre er überfallen worden oder hätte einen Unfall gehabt, könnte unmöglich jemand mit seiner Mautkarte in dieser kurzen Zeit an der Mautstelle gewesen sein. Verstehen Sie, was ich damit sagen will?«
    Grace fing seinen Blick auf. »Dass ich eine hysterische Zicke bin, der der Mann davongelaufen ist.«
    »Nein, das meine ich überhaupt nicht. Es ist nur … Also uns sind die Hände gebunden. Es sei denn …« Er beugte sich näher. »Mrs. Lawson, fällt Ihnen vielleicht irgendetwas ein, das uns weiterhelfen könnte?«
    Grace versuchte keine Ausflüchte mehr. Sie sah sich um. Officer Daley hatte sich nicht von der Stelle gerührt. Eine Kopie des fremden Fotos steckte in ihrer Handtasche. Sie dachte an Josh mit dem Sauerkrautbart und dass der Fotoladen geschlossen geblieben war. Es war Zeit, der Polizei reinen Wein einzuschenken. Im Nachhinein war ihr klar, dass sie es Daley schon beim ersten Gespräch hätte sagen müssen.
    »Bin nicht sicher, ob es überhaupt von Bedeutung ist«, begann sie und griff in ihre Handtasche. Sie zog die Fotokopie heraus und reichte sie Perlmutter. Perlmutter zückte eine Lesebrille und rückte sie zurecht. Daley trat zu ihnen und beugte sich über die Schulter des Captains. Grace erzählte, wie sie das Foto entdeckt hatte. Die beiden Polizisten starrten sie an, als habe sie sich gerade als Außerirdische zu erkennen gegeben.
    Als Grace geendet hatte, deutete Perlmutter auf das Foto und sagte: »Und Sie sind sicher, dass das da Ihr Mann ist?«
    »Ich glaube es zumindest.«
    »Aber sicher sind Sie sich nicht?«
    »Ziemlich sicher.«

    Er nickte ihr zu, als sei sie nicht ganz richtig im Kopf. »Und die anderen Personen auf dem Foto? Die junge Dame, die jemand ausgestrichen hat?«
    »Die kenne ich alle nicht.«
    »Ihren Mann dagegen erkennen Sie. Aber er hat abgestritten, auf dem Foto zu sein?«
    »So ist es.«
    »Also, falls er es nicht ist, hm, dann ist das unwichtig. Wenn er es aber doch ist« – Perlmutter nahm die Brille ab – »dann hat er Sie angelogen. Sehe ich das richtig, Mrs. Lawson?«
    Ihr Handy klingelte. Grace griff hastig danach und prüfte die Nummer.
    Es war Jack.
    Im ersten Moment war sie wie gelähmt. Grace hätte sich am liebsten in eine Ecke verzogen, doch Perlmutter und Daley sahen sie beide an. Die Möglichkeit, sie zu bitten, ungestört telefonieren zu dürfen, bot sich in dieser Situation nicht wirklich. Sie drückte auf die grüne Taste und hob das Handy ans Ohr.
    »Jack?«
    »Hey.«
    Der Klang seiner Stimme hätte sie mit Erleichterung erfüllen müssen. Er tat es nicht.
    Jack sagte: »Ich habe versucht, dich zu Hause zu erreichen. Wo bist du?«
    »Wo ich bin?«
    »Hör mal. Ich kann nur kurz reden. Tut mir Leid, dass ich einfach so weggefahren bin.«
    Er war um Gelassenheit bemüht. Es gelang ihm nicht ganz.
    »Ich brauche ein paar Tage«, sagte er.
    »Wovon redest du?«
    »Wo bist du, Grace?«
    »Ich bin auf dem Polizeirevier.«
    »Du hast die Polizei

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