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Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Titel: Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe ) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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daraufhin ein weißes, zur Hälfte beschriebenes Blatt Papier hervorholte.
    Ich legte den Umschlag bei Seite und las den Inhalt Zeile für Zeile durch, während ich unbemerkt mit dem Ring spielte.
       
     
    Hi Dan ,
    ich weiß, dass ich nicht die geringste Chance mehr habe, mit dir zu reden, also schreibe ich dir jetzt diesen Brief.
    Es tut mir alles so leid! Ich wollte dich nicht verletzen. Das ist auch der Grund, warum ich dich angelogen habe. Ich sagte, ich hätte Chris nur geküsst. Ich wollte nicht lügen. Ich wollte dir einfach nicht wehtun und hatte furchtbare Angst, dich zu verlieren.
    Ich könnte ewig weiter schreiben, doch hätte das wahrscheinlich nur wenig Sinn.
    Außerdem möchte ich dir all diese Dinge lieber sagen, während ich dir in die Augen sehe.
    Der Ring, den ich dir anbei schenke, ist aus meiner Kindheit. Deswegen ist er auch so klein und wird dir vielleicht nur am kleinen Finger passen.
    Ich habe eine Bitte an dich: Wenn wir uns das nächste Mal sehen - auf der Premiere -  und ich sehe, dass du den Ring trägst, dann weiß ich, dass du mir verziehen hast. Wenn du ihn nicht trägst, weiß ich, dass es endgültig vorbei und somit hoffnungslos ist. Bis dahin wünsche ich dir alles Gute, Tom.
       
     
    Ich las mir den Brief mehrere Male durch, bevor ich die Worte endlich verarbeitetet hatte. Ich nahm den Ring und stellte fest, dass er tatsächlich sehr klein war. Nach einem unbewussten, kurzen Lächeln folgte jedoch neue Wut. Tom schien zu glauben, dass ich nach Hause fahren und ihm sofort verzeihen würde. So war es allerdings nicht. Ich blickte den Ring noch einmal wütend an, gerade so, als ob er es wäre, der mir wehgetan hatte. Dann öffnete ich die Schublade meines Nachtschrankes und ließ ihn unachtsam dort hineinfallen. Den Brief hielt ich eine Weile mit angespannten Fingern in den Händen und war kurz davor, ihn zu zerreißen. Ich beruhigte mich jedoch und legte ihn schließlich zu dem Ring in die Schublade.
    Eine Weile blieb ich regungslos sitzen, atmete tief ein und aus und lenkte mich schließlich damit ab, den restlichen Koffer zu leeren.
    Als ich damit fertig war, hievte ich ihn auf den Schrank und legte mich endlich zu Bounty und Sam in mein großes Bett. Eigentlich wollte ich mich ausruhen, doch als Sam plötzlich aufsprang und fiepend zur Tür tapste, hatte sich dies wie von selbst erledigt.
    „Ist ja gut", grinste ich. „Wir gehen raus."
    Vorsichtig stieß ich Bounty, die noch immer auf meinem Bett lag, an. Sie begriff schnell und folgte mir und Sam die Treppen hinunter zur Haustür.
    Ich nahm mir fest vor, in den nächsten drei Wochen all die Dinge zu tun, für die ich sonst nie die Zeit fand. Gleich am nächsten Tag wollte ich damit beginnen, um bis zur Premiere wieder zu mir selbst gefunden zu haben.
    In diesen ersten Ferientagen hatte ich viel gelernt: Ich hatte gelernt zu lieben, zu verzeihen und eifersüchtig zu sein. Vor allem aber hatte ich erfahren, wie es war, enttäuscht zu werden.

TEIL II
     
    Tom
     
     
     

Das Wiedersehen
     
     
    „Ja-ha, ich komm' ja schon!", rief ich genervt Richtung Treppenhaus, griff nach meinem Rucksack und dem letzten meiner drei Koffer, warf meine Zimmertür hinter mir zu und eilte die Treppen hinunter zu meinen Eltern.
    „Mensch, Tom, wir sind spät dran", nörgelte meine Mutter und hielt mir die Haustür auf.
    „Danke", stöhnte ich unter der Last, die sich auf meinem Rücken und in meinen Händen befand.
    Als ich am Auto ankam, stellte ich meinen Koffer ab und atmete angestrengt ein und aus.
    „Tom, pack' deinen letzten Koffer am besten zu dir auf die Rückbank, damit ich freie Sicht beim Fahren habe!", befahl mein Dad, während er in das Auto stieg.
    „Ja-ha", maulte ich noch immer genervt und stopfte den Koffer zu mir auf die hinteren Sitze.
    Dass dieser nicht mehr in den Kofferraum passte, war eigentlich klar. Zwar sahen die teuren Autos, von denen auch wir eines besaßen und mit dem mein Vater einfach überall angeben musste, toll aus, waren bequem und hatten sämtliche Sonderfunktionen, doch leider mangelte es meist an der Größe des Kofferraums. Während ich mich anschnallte, stieg auch meine Mutter ein und setzte sich zur Linken meines Vaters.
    „Na, endlich", schnaufte sie und legte ihren Gurt an.
    „Auf geht's!", grinste mein Vater gut gelaunt und fuhr los.
    Ich beobachtete meine Mutter eine Weile dabei, wie sie ihr Make-up auffrischte und das, obwohl die Fahrt noch mehrere Stunden dauern würde. Dann blickte

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