Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )
schwache Mondlicht, welches durch einen freien Schlitz der Gardinen fiel, zu erkennen. Er schien tief zu schlafen. Ich fragte mich, was er wohl träumen würde und erhoffte ihm das Gegenteil meiner Träume. Er sah niedlich aus, wie er unschuldig dalag und nicht bemerkte, wie ich ihn anstarrte und über ihn nachdachte. Ich hob meine Hand vorsichtig unter der Decke hervor und strich ihm eine dünne Haarsträhne aus dem Gesicht. Er zeigte keinerlei Reaktion. Erneut musste ich grinsen. Während ich ihn weiterhin anblickte, dachte ich über die gemeinsame Nacht nach. Es war schön gewesen. Ich hätte niemals so früh damit gerechnet. Es war noch besser gewesen, als ich es mir je erträumt hatte. Ich erinnerte mich an das starke Gefühl, welches einer innerlichen Gänsehaut geglichen hatte, als es zum Höhepunkt zwischen uns beiden gekommen war. Dieses Gefühl hatte ich zuvor noch nie so stark erlebt. Danach waren wir erschöpft nebeneinander gefallen, hatten uns in den Armen gehalten und geschwiegen. Doch bevor ich ganz in einen tiefen Schlaf gesunken war, hatte Dan noch leise gesagt: „Ich hab' mich wirklich mehr in dich verliebt, als ich dachte."
Auf diese Aussage hatte ich keine Antwort gewusst. Es war ein Schweigen gefolgt und kurz darauf mussten wir beide eingeschlafen sein. Ich hoffte, dass es auch für ihn schön gewesen war. Ich kuschelte mich noch dichter an ihn und legte einen Arm um ihn. Sein Körper war angenehm warm. Am liebsten hätte ich ihn wach geküsst, doch wusste ich, dass er den Schlaf für den morgigen Tag brauchen würde. Das Gespräch mit seinen Eltern stand auf dem Tagesprogramm. Ich erinnerte mich nur zu gut daran, wie es mir damals kurz vor diesem Gespräch ergangen war. Zu jenem Zeitpunkt hatte Chris mir beigestanden. Allein hätte ich es nie fertig gebracht. Aus diesem Grund wusste ich nur zu gut, wie Dan sich fühlen musste. Ich wollte ihn in jeder Hinsicht unterstützen und für ihn da sein, falls es schlecht laufen würde. Vorsichtig beugte ich mich vor und drückte Dan einen sanften Kuss auf die Wange. In diesem Moment wachte er auf und öffnete seine Augen zu schmalen Schlitzen.
„Wasnlos?", nuschelte er.
Ich legte meine Stirn in Falten und anstatt loszulachen, versuchte ich es mit der Frage: „Bitte? Was hast du gesagt?"
Dan sah mich wortlos an, drückte mich mit sanfter Gewalt von sich und murmelte: „Blödmann!"
Gleich darauf ließ er seinen Kopf mit dem Gesicht nach unten zurück in das Kissen sinken. Ich konnte nicht anders, als den todmüden Dan weiter zu ärgern: „Ich bin also schon wieder ein Blödmann? Warum denn dieses Mal?"
Ohne sein Gesicht auch nur einen Zentimeter aus dem Kissen zu heben, erwiderte er kaum verständlich: „Weildumichgeweckthast."
„Was?", fragte ich und musste lachen. „Tschuldigung, Dan, aber ich kann dich so wirklich nicht verstehen."
Ich rückte an ihn heran und legte meine linke Hand auf seinen Rücken.
„Aber wenn du über irgendwas reden möchtest, bin ich jeder Zeit für dich da", erklärte ich und verstellte meine Stimme so verständnisvoll, um ihn weiter zu ärgern.
Dan antwortete erst nach einer Weile mit: „Tomdubist ...", in diesem Moment trennte er sich endlich von dem Kissen, stürzte sich auf mich und grinste gequält „... echt ein Blödmann!"
Ich konnte nicht anders, als loszulachen. Ich lag auf meinem Rücken, während Dan sich mit gespieltem, bösen Blick zu rächen versuchte, indem er mit aller Kraft meine Handgelenke ergriff und dabei lauter wirres Zeug redete, wie: „Du hast mich geweckt. Aus meinen wunderschönen Träumen hast du mich gerissen. Das ist bestimmt strafbar. Das ist Schlafstörung Prominenter und ..."
„Prominent? Du und prominent?", ich grinste.
„Oh ja", erwiderte er.
In diesem Moment hatte ich durch seinen verdutzten Gesichtsausdruck noch mehr loslachen müssen und somit die Kraft in meinen Armen verloren. Sofort ergriff Dan seine Chance und drückte meine Hände rechts und links neben meinem Kopf auf das Kissen. Er sah mit hochgezogener Augenbraue und überlegenem Gesichtsausdruck zu mir hinab und fragte: „Und stärker als du bin ich auch noch."
„Du hast ja auch geschummelt", wehrte ich mich. „Du hast mich zum Lachen gebracht."
„Ach, ein schlechter Verlierer bist du auch noch?", meinte er.
Daraufhin ließ er von meinen Händen ab und legte sich zurück neben mich.
„Ich will jetzt weiter schlafen", maulte er müde.
„Ach, ja?", fragte ich flüsternd.
„Mh-mh", machte Dan
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