Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )
Kuss.
Ich vernahm ein leises Knistern und schloss daraus, dass Tom sich ein Kondom überstreifte. Völlig unvorbereitet und wesentlich früher als beim letzten Mal spürte ich dann, verbunden mit einem kurzen kräftigen Schmerz, wie Tom in mich eindrang und sich ohne lange zu verharren, in mir zu bewegen begann. Der kurzweilige Schmerz begann augenblicklich nachzulassen, als ich spürte, wie Tom um mich herum griff und meinen Schwanz fest umklammerte. Ich wusste nicht wie mir geschah, als er in schnellen Bewegungen auf- und abzuwichsen begann. Mein Atmen ging in ein Stöhnen über. Meine Sinne waren wie betäubt, während Toms Hand immer wieder zwischendurch auf mir ruhte und er dabei kräftiger von hinten in mich stieß. Er brachte mich um meinen Verstand und ohne es zu wollen, konnte ich schon bald nicht mehr länger an mich halten. Toms Hand rieb meinen Schwanz in immer schneller werdenden Bewegungen, er selbst stieß von hinten immer kräftiger in mich und gab dabei unartikulierte Laute von sich. Schließlich atmete ich noch einmal heftig ein, bog meinen Rücken unbewusst durch und spürte wie sich alle Muskeln meines Körpers auf einmal zusammenzogen. Daraufhin ergoss ich mich in Toms Hand. Dieser presste sich noch zweimal fest gegen mich, bevor er laut aufstöhnte und sein Körper sich einen Moment lang verkrampfte. Als seine Muskeln sich dann allmählich wieder entspannten, fühlte ich, wie er seinen schlaffen Schwanz aus mir zog und ich bei dem unangenehmen Gefühl einen Moment lang die Augen schließen musste.
Ich drehte mich auf den Rücken und seufzte zufrieden. Dann sah ich zu Tom herüber, der sich auf die Bettkante setzte und sich anzuziehen begann. Ich wunderte mich über sein wortloses Verhalten, unmittelbar nachdem wir miteinander geschlafen hatten.
„Alles klar?", fragte ich deshalb.
„Wie spät ist es?", fragte er zurück.
Irritiert griff ich nach meinem Handy, das auf dem Nachtschrank lag und warf einen flüchtigen Blick aufs Display.
„Halb elf", antwortete ich dann. „Warum?"
Aufgrund der ganzen Situation begann ich mich unwohl in meiner nackten Haut zu fühlen und zog daraufhin eine Decke über mich.
„Ich muss nochmal los", erwiderte er trocken.
„Wo musst denn so spät noch hin?"
„Ich muss jemanden vom Flughafen abholen", erklärte Tom kurz angebunden und wirkte dabei so, als ob soeben nichts zwischen uns geschehen war.
„Wen denn?", fragte ich verwirrt.
„Chris", war seine knappe Antwort, bevor er sich aufrichtete.
Erschrocken richtete ich mich auf und hielt die dünne Decke fest, damit sie nicht wegrutschen konnte.
„Chris? Was? Wie?", meine Stimme klang höher als üblich. „Du willst mich doch jetzt verarschen, oder?"
„Nein, eigentlich nicht", erwiderte Tom, während er sich seine Schuhe anzog.
„Und was war bis eben ... was ...?", stotterte ich entsetzt und ungläubig. Ich fühlte mich wie in einem schlechten Film.
„Der Sex?", fragte er und klang dabei völlig belanglos. „Ja, du wirst immer besser."
Er klopfte mir mit einem dämlichen Grinsen auf die Wange und drückte die Knöpfe seines Hemdes zu.
„Was sagst du denn da?", fragte ich und meine Stimme begann zu zittern.
„Na, ja", meinte er daraufhin. „War halt ne schnelle Nummer zwischendurch. Bis später!", verabschiedete er sich, schloss die Tür auf, schnappte sich seine Jacke und die Krücken und verschwand aus dem Zimmer.
Ich realisierte kaum, was gerade geschah. Wieso ging Tom einfach weg und ließ mich dabei mit so vielen Fragen zurück? Was hatte ich dieses Mal falsch gemacht? Ich hatte mich doch so sehr bemüht, alles richtig zu machen. Doch all dies schien nur für mich von Bedeutung zu sein. Tom schienen meine Gefühle völlig egal zu sein. Er hatte sich nicht einmal richtig von mir verabschiedet. Warum tat er mir schon wieder so weh? Er war einfach gegangen und hatte mir dabei nicht mehr erklärt, als dass er Chris abholen wollte. Wie konnte man einen so schönen Moment nur derartig zerstören?
‚ Du wirst immer besser ... Chris abholen ... bis späte r ...' hallte seine Stimme in meinem Kopf wieder.
Irgendwie hatte er sich seit seinem Krankenhausaufenthalt verändert. Er war kühler als vorher. Samantha konnte nicht daran schuld sein. Für mich war es unvorstellbar, dass der Sex für ihn lediglich ein Quickie für zwischendurch gewesen war. Ich erinnerte mich doch daran, wie schnell sein Herz geschlagen hatte und auch das Verlangen in seinen Augen war kaum zu übersehen
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