Kein Entrinnen
ist eine Idee ! Ein Autor kann einem guten Romananfang nie widerstehen, selbst wenn er nicht von ihm selbst stammt.«
Franklin musterte Melanchthon und Sheridan.
»Das ist das Einzige, was vielleicht funktionieren kann. Ihm ein Thema für einen Roman einträufeln, das er nicht ablehnen kann … eine Idee, auf die er noch nicht gekommen ist!«
Als sie sich nach ihrer Rückkehr nach Concord voneinander verabschiedeten, wandte sich Patricia ein letztes Mal direkt an den jungen Mann.
»Wir haben Ihnen bestimmte Fakten verheimlicht, das stimmt. Sagen wir, das war anmaßend und es wird nicht wieder vorkommen. Aber Sie verstehen unsere Gründe, oder?«
Nachdem er bejaht hatte, wollte er sich abwenden, doch sie fügte hinzu: »Und übrigens! Was Sie betrifft - korrigieren Sie mich, falls ich mich irre -, haben Sie uns gegenüber jemals die Sig Sauer P220 und die KelTec P32 erwähnt, die Sie in Manchester gekauft haben und die ganze Zeit mit zu Boz schleppen?«
Franklin begnügte sich mit einem Lächeln.
»Okay. Eins zu eins.«
Am folgenden Montagmorgen hielt er seinen ersten wöchentlichen Kurs ab. Am Ende der Stunde bat er Ross Kellermann, auf ihn zu warten.
Als alle Studenten gegangen waren, sagte der Professor zu ihm: »Ich möchte die Mitglieder des Klubs der Schreiber treffen.«
Der Student riss die Augen auf.
»Aber ich kenne sie nicht, Professor Franklin. Sie wissen genau, dass das das Prinzip ist. Selbst die Universitätsleitung ist nicht in der Lage, ihre Namen zu nennen.«
»Das weiß ich. Aber ich weiß auch, dass sie dich bei meiner Ankunft benutzt haben, um mir weiszumachen, Doyle sei ermordet worden. Du bist kein Mitglied, okay. Aber du kannst sie wissen lassen, dass ich mit ihnen reden muss. Verstehst du mich? Bestehe darauf. Ich brauche sie … jetzt!«
18
Frank Franklin hatte mit Boz vereinbart, ihn an immer zwei von drei Samstagen zu treffen, denn der Professor konnte nur am Wochenende nach Dovington fahren.
Nach der Einäscherung von Jackson Pounds folgten vier weitere Interviews.
Die Beziehung zwischen den beiden Männern verbesserte sich. Boz scherzte sogar über seine eigenen kreativen Marotten, er antwortete, ohne zu zögern, auf Franklins Fragen, auch wenn er mit Sicherheit schon zuvor über alle Themen nachgedacht hatte, die möglicherweise angeschnitten wurden. Boz war die Vorsicht selbst. Sie sprachen nur über Literatur. Nicht der kleinste Ausflug in das Privatleben des Schriftstellers. Der junge Mann lieferte ihm scheibchenweise Namen von Autoren, die am gleichen Werk mitwirken sollten. Das FBI tat sein Möglichstes, keinen Namen anzubieten, der womöglich ein Bekannter des Autors war.
Frank bekam nichts anderes von dem Landsitz zu sehen als den kleinen Salon, die Bibliothek, das Arbeitszimmer und die Küche. Er begegnete keinem Freund von Boz, abgesehen vom Sheriff, der ein paarmal auftauchte, um ein Gläschen zu trinken.
Das sechste Treffen verlief ziemlich schlecht. Franklin gingen allmählich die Fragen aus, die seinen zukünftigen Essay unterfüttern sollten. Er lief Gefahr, Boz zu langweilen und ihn zu verlieren.
Beim siebten Termin beschloss er, nicht bei dem Romancier zu erscheinen. Boz hatte ihm zur Kontaktaufnahme nur eine einzige Telefonnummer gegeben, an der systematisch ein Anrufbeantworter lief. Frank hinterließ eine Nachricht, und Boz rief zurück, wann es ihm passte, immer von einer öffentlichen Telefonzelle aus.
Am Montag, nachdem er ihn versetzt hatte, hinterließ Frank Boz eine neue Nachricht: Probleme bei den Prüfungen und Verspätungen bei den Korrekturen … Einzelstunden … Konnte nicht früher anrufen … Tut mir leid … Und so weiter.
»Warum kommen Sie übrigens nicht einmal nach Durrisdeer?«, schlug er am Ende seiner Nachricht vor.
Franklin lud ihn ein, Iacobs Schloss und die Universitätseinrichtungen zu besichtigen.
»Sie könnten ganz komfortabel eine Nacht dort verbringen, für die seltenen Gäste gibt es luxuriöse Zimmer.«
Natürlich sei das keine offizielle Einladung mit Empfang durch den Direktor, Vorstellung vor den Schülern, Ansprache und allem Drumherum … Nichtsdestoweniger, falls Boz dies wünsche, hätte Frank ein paar Studenten in seiner Literaturklasse, die ihn interessieren könnten und die einige seiner Romane kannten.
»Eine Diskussion mit diesen jungen Menschen könnte unsere Arbeiten vorantreiben. Eine Art Konfrontation zwischen Generationen … Denken Sie darüber nach.«
Wenn Boz ablehnte, würde
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