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Kein Freibier für Matzbach

Kein Freibier für Matzbach

Titel: Kein Freibier für Matzbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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war erst danach. Da war er längst verheiratet, als er sich den Fuß gebrochen hat.«
    »Egal, junger Mann.« Matzbach lächelte eher herb. »Sie können nichts beweisen, ich auch nicht, aber ich beende Ihre Karriere hier durch feine Gerüchte, wenn Sie Auerberg noch mal belästigen. Sie wissen doch, wie das geht: Juristisch kann Ihnen keiner was, aber als Kandidat für öffentliche Ämter sind Sie durch ein paar Indiskretionen so gründlich erledigt, daß Sie sich gar nicht mehr zu rechtfertigen brauchen.«
    Dengler nickte langsam. »Okay. Ich hab’s verstanden. Und was ist mit diesem Schwein – Auerberg?«
    »Mit dem bin ich noch verabredet.«
    »Wie können Sie für
so
einen arbeiten?«
    »Kann ich Ihnen sagen: Er bezahlt mich. Mein Job ist es, dafür zu sorgen, daß Sie ihn nicht mehr erpressen oder sonst-wie anpinkeln. Was im übrigen mit ihm passiert, kann ich mit meinem Gewissen abmachen.«
    Die Beute (der Rest der letzten Schweigesumme und die 15000,- Honorar) wurde gedrittelt; am späten Nachmittag ließen sie Kimberley mit ihrem Gepäck und ihren 20000,- in einem noblen Düsseldorfer Hotel, wo sie erst einmal gründlich speisen und schlafen wollte, ehe sie am folgenden Mittag heimflog.
    Auf der Fahrt nach Brenig befaßten Yü und Matzbach sich wieder mit dem Samstag. Irgendwann verfielen sie in längeres Schweigen, bis Yü sagte:
    »Der kann’s doch gar nicht gewesen sein. Dengler, mein ich.«
    »Weiß ich. Aber Schwein ist Schwein. Das andere Schwein rufen wir nachher an und besuchen ihn kurz nach Mitternacht. Damit er was davon hat.«
    Yü und Matzbach durchquerten den Vorgarten einer ärmlichen Villa und klingelten. Die Tür öffnete sich sofort; Auerberg schien gewartet zu haben. Er trug einen seidenen Morgenrock über knallroten Pyjamahosen. »Zu zweit?« Sein Gesicht war äußerst unfreundlich.
    Matzbach schob Yü vor sich her. »Manchmal kommt man in Situationen, in denen man gern einen stummen Zeugen dabeihätte.«
    Auerberg schloß die Tür und ging vor ihnen her durch den Flur zu einem von Akten, Papierstapeln und Büchern verstopften Arbeitszimmer. Wieder zog er das rechte Bein ein wenig nach.
    »Bitte, hier entlang. Und möglichst leise; wir wollen ja nicht auch noch meine Frau wecken.«
    Matzbach wartete, bis Auerberg die Tür des Arbeitszimmers geschlossen hatte und sich an die Schreibtischkante lehnte.
    »Wollen Sie uns keine Sitzplätze anbieten?«
    »Nein. Was wollen Sie?«
    Matzbach rieb Daumen und Zeigefinger aneinander.
    »Das hätte doch bis morgen warten können, oder?« Ächzend ging Auerberg um den Schreibtisch herum, öffnete eine Schublade und jaulte, als Matzbach sie blitzschnell zuschob, mit Auerbergs Fingern darin.
    »Was soll das!«
    Matzbach hielt ihn fest; Yü zog die Schublade auf und hob eine kleine Halbautomatik hoch.
    »Sehen Sie«, sagte Matzbach. »Wir wollen doch lieber ohne Waffen vom Geld reden.«
    Auerberg hielt sich die Hand. »Scheiße. Das wär nicht nötig gewesen.« Er wies mit dem Kinn auf die Schublade. »Das Geld ist da drin.«
    Yü holte mehrere Notenpäckchen heraus und legte sie auf die Schreibtischplatte.
    »Mag sein, daß es nicht nötig war. Aber Vorsicht ist manchmal angebracht. Einpacken, bitte.«
    Yü zählte die Scheine, nickte und steckte sie teils in seine, teils in Matzbachs Tasche.
    Auerberg beobachtete mürrisch die Tätigkeit des Chinesen. »Wieso ... Ach, egal. Dengler hat mich schon angerufen und mir gesagt, daß er mich in Ruhe läßt. Was haben Sie mit den fünfzigtausend gemacht?«
    »Aufgeteilt.« Matzbach lächelte freundlich. »Sie hatten doch eh keine Verwendung mehr dafür, oder?«
    »Und jetzt noch mal fünfzehn? Mann! Wenn ich das gewußt hätte ...«
    »Sag ich mir auch.« Matzbach ging wieder auf die Vorderseite des Tisches. »Wenn ich das eine oder andere gewußt hätte.«
    »Was denn?« Auerberg kniff die Augen zu schmalen Schlitzen.
    »Versuchen Sie doch nicht, chinesischer auszusehen als unser Freund hier. Seit wann hinken Sie?«
    Auerberg starrte ihn verdutzt an. »Was? Hab ich Ihnen doch gesagt. Achtundsechzig. Ein Sturz vom Pferd. Was soll denn das?«
    »Die arme tote Martha«, sagte Matzbach langsam.
    »Nicht mein Problem«, knurrte Auerberg. »Die hatte was mit mir, oder ich mit ihr, ja; aber auch mit Dengler. Ich hab sie nicht angetickt, damals, und wegen mir ist sie nicht ins Wasser gegangen.«
    »Man hat Sie aber mit Martha gesehen, am See, kurz bevor sie da drin gefunden wurde.«
    Auerberg nickte und verzog das

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