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Kein Friede den Toten

Kein Friede den Toten

Titel: Kein Friede den Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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Auf jeden Fall weiß ich, dass du häufig da bist. Ich weiß sogar, dass du letzte Nacht da geschlafen hast.«
    Matt nickte. »Also dachtest du dir – Trommelwirbel, bitte –, dass ich derjenige gewesen sein muss, den diese Nonne angerufen hat«, brachte er den Gedanken für sie zu Ende.
    Sie zuckte die Achseln. »Wäre doch logisch.«
    Matt holte tief Luft.

    »Was ist?«
    »Sind wir jetzt nicht an der Stelle, wo ich wütend werde und sage, dass es doch nur deshalb logisch klingt, weil du Vorurteile gegen einen Exknacki hast, obwohl der seine Zeit abgesessen und seine Schuld an der Gesellschaft abgetragen hat?«
    Sie musste lächeln. »Wie wär’s, wenn du die Empörung einfach überspringst und das Ganze einfach abstreitest?«
    »Das würde die Sache beschleunigen«, sagte er.
    »Also kennst du keine Schwester Mary Rose?«
    »Nein. Ein für alle Mal. Ich kenne keine Schwester Mary Rose. Ich glaube, ich kenne überhaupt keine Nonne. Ich kenne niemand, der irgendeine Verbindung nach St. Margaret’s hat, außer dir natürlich, seit Lance mir vorhin erzählt hat, dass du da zur Schule gegangen bist. Also lautet die Antwort: nur dich. Ich habe keine Ahnung, warum Schwester Mary Rose bei Marsha angerufen hat oder ob es diesen Anruf überhaupt gegeben hat.«
    Loren entschloss sich, es anders zu versuchen. »Kennst du einen Mann namens Max Darrow?«
    »Hat der auch bei Marsha angerufen?«
    »Wie wäre es mit einer klaren Antwort, Matt? Kennst du einen Max Darrow aus Raleigh Hills, Nevada, ja oder nein?«
    Ein Zucken. Loren sah es. Ein winziges Zucken in Matts Gesicht. Aber es war da – seine Augen hatten sich leicht geweitet. Nach nicht einmal einer Sekunde hatte er sich wieder gefangen.
    »Nein«, sagte er.
    »Nie von ihm gehört?«
    »Nein. Wer ist das?«
    »Das kannst du morgen in der Zeitung nachlesen. Hast du was dagegen, mir zu sagen, wo du gestern warst? Ich meine, bevor du zu Marsha gefahren bist?«
    »Ja, ich habe was dagegen.«

    »Wie wäre es, wenn du es mir trotzdem sagst?«
    Er wandte den Blick ab, schloss die Augen und öffnete sie wieder. »Langsam klingt das wie eine richtige Vernehmung, Detective Muse.«
    »Inspector Muse«, sagte sie.
    »Egal, ich glaube, für heute Nacht habe ich genug Fragen beantwortet.«
    »Also weigerst du dich?«
    »Nein, ich gehe.« Jetzt sah Matt auf die Uhr. »Ich muss wirklich los.«
    »Und ich darf annehmen, dass du mir nicht sagst, was du vorhast?«
    »Deine Annahme trifft zu.«
    Loren zuckte die Achseln. »Ich kann dir natürlich einfach folgen.«
    »Die Zeit kannst du dir sparen. Ich fahre zum MVD-Büro in Newark. Was ich da will, ist meine Sache. Eine angenehme Nacht wünsche ich noch.«
    Er ging die Treppe hinab.
    »Matt?«
    »Was ist?«
    »Das klingt vielleicht ein bisschen seltsam«, sagte Loren, »aber es war nett, dich wiederzusehen. Wär mir allerdings lieber gewesen, wenn es unter anderen Umständen stattgefunden hätte.«
    Er lächelte fast. »Geht mir genauso.«

24
    Nevada, dachte Matt. Loren Muse hatte nach einem Mann aus Nevada gefragt.
    Zwanzig Minuten nachdem er Loren vor seinem Haus verlassen
hatte, stand Matt in Cingles Büro. Auf der Fahrt hatte er sich die Vernehmung durch den Kopf gehen lassen. Am Ende lief alles auf das eine Wort hinaus:
    Nevada.
    Max Darrow, wer auch immer das sein mochte, kam aus Nevada.
    Und Olivia hatte sich die Internet-Seite der Nevada Sun News angesehen.
    Zufall?
    Ja, ja, aber sicher doch.
    Im MVD-Büro war es still. Cingle saß in einem schwarzen Nike-Sweatshirt an ihrem Schreibtisch. Die Haare hatte sie nach hinten gekämmt und zu einem langen Pferdeschwanz zusammengebunden. Sie drückte den Netzschalter, und der Computer fuhr hoch.
    »Hast du was von einer toten Nonne in St. Margaret’s gehört?« , fragte er.
    Cingle runzelte die Stirn. »Ist das die Kirche in East Orange?«
    »Ja. Da gehört auch noch ’ne Schule zu.«
    »Nein.«
    »Und irgendwas, in das ein Mann namens Max Darrow verwickelt ist?«
    »Zum Beispiel?«
    Matt erzählte ihr kurz von den Fragen seiner alten Klassenkameraden Lance Banner und Loren Muse. Cingle seufzte und notierte sich ein paar Daten. Sie sagte nichts, sondern zog nur eine Augenbraue hoch, als er von dem Internet-Cookie erzählte, das ihn zu der Stripperinnen-Seite geführt hatte. »Ich guck mir das mal an.«
    »Danke.«
    Sie drehte den Monitor so, dass sie ihn beide sehen konnten. »Okay, was willst du sehen?«

    »Kannst du das Foto von Charles Talley vergrößern, das ich aufs Handy

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